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So natürlich wie möglich

Doppelhaus in Unterhausen bei Lichtenstein
So natürlich wie möglich

Holz zu verwenden, wann immer es möglich ist, und eine baubiologische, gesunde Bauweise – so lauteten die eindeutigen Vorgaben der Bauherren für den Bau des Doppelhauses mit Einliegerwohnung auf der Schwäbischen Alb. Das lang gestreckte Gebäude vom Architekten Reiner Graf aus Gomaringen fügt sich durch den parallel zum Hang verlaufenden First harmonisch in die ländliche Umgebung ein. Das Grundstück an einem relativ steilen Südhang mit mehr als 3 000 m² befindet sich in bevorzugter Wohnlage mit großen Grundstücken und frei stehenden Häusern, am Waldrand gelegen.

Eine auf der Südseite vorgelagerte Balkonstruktur bricht die Traufhöhe der Talseite. Seitlich herausgeschobene Küchenboxen sorgen für eine optimale Belichtung dieser nördlichen Räume; ein Übereck-Fenster bietet auch hier den ungetrübten Talblick.
Zwei Bauherrengruppen verteilen sich auf ein Haus auf der Westseite und auf eins auf der Ostseite, getrennt beziehungsweise verbunden durch eine Einliegerwohnung in der Mitte. Hier befindet sich auch die gemeinsame Technikzentrale.
Konstruktiv
Auf der unteren Ebene stützt eine Betonwand das Gebäude gegen den Hang ab; quer gestellte Fundamentschotten steifen die Wand aus. Somit konnte auf dem Untergeschoss eine Holzbalkendecke verlegt werden. Der Aufbau der Decken besteht aus sichtbaren Holzbalken, N+F Holzschalung als Deckenscheibe, Rieselschutzpapier, 6 cm Lehmschüttung, 4 cm Holzweichfaserplatten mit Verlegeleisten und Holzdielen aus Douglasie mit geölter Oberfläche.
Für ein optimales Innenraumklima wurden die Wände in Holzrahmenbauweise mit folgendem Aufbau erstellt: Auf der Innenseite Lehmbauplatten mit Oberputz, aussteifende Gipsfaserplatten, Dampfbremspapier, Holzkonstruktion aus KVH mit zwischenliegender Zellulosedämmung, mitteldichte Holzspanplatte als Windsperre, hinterlüftete Schalung aus unbehandeltem Lärchenholz. Geölte Lärchenholzfenster, massive Holztreppen und eine abgeschirmte Elektroinstallation ergänzen das Gesamtbild.
Die Lehmbauplatten und der Lehmputz stammen von Claytec. Der spezialisierte Anbieter des traditionellen Baustoffes hat Lehm-Trockenbauplatten 25 mm geliefert sowie den zweilagigen Lehmfeinputz mit Glasseidengewebe; erste Lage: Claytec Lehmfeinputz Körnung 0,8 mm, zweite Lage Lehmfeinputz Clayfix.
Durch den Lehmputz und die Lehmschüttung in den Fußbodenaufbauten erhöht sich die innere Wärme- und Luftspeicherung, was günstig für das Wohnklima ist: Es entsteht weder zu hohe noch zu niedrige Luftfeuchtigkeit; Schimmelbildung sowie Schadstoffbelastungen sind ausgeschlossen.
Haustechnik
Abgeschirmte Elektroleitungen bedeuten, dass alle Verteilerdosen und sonstiges Installationsmaterial jeweils nochmals geerdet werden. Die Leitungsführung ist auf Ruhezonen abgestimmt, also so wenig Leitungen wie möglich in unmittelbarer Umgebung von Schlafräumen. Dafür wurde die gesamte Installation auf elektrische und magnetische Wechselfelder unter baubiologischer Sicht nachgemessen, da nach Ansicht des Architekten die amtlichen Grenzwerte sehr oft nicht ausreichen.
Lüftung und Zentralheizung werden solarunterstützt mit Pufferspeicherung; die Raumheizung wird von vier Holzeinzelöfen ergänzt.
Weitere Informationen
Lehmputz bba 503 Lehm- Trockenbauplatten bba 504
Architekt: Rainer Graf, Gomaringen
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