Schlank und luftdicht

Dipl.- Ing. Bernd Niebuhr, Fachjournalist, Hannover / red.

Die Nachfrage nach einem optimalen Kosten-Nutzenverhältnis in Relation zu Mauerwerksdicke und Wohnfläche wächst.

Bewährt hat sich hierbei schlankes Kalksandstein-Plansteinmauerwerk und die zusätzliche Verwendung von Dünnlagenputzen.

Großformatige Kalksandsteine sind wegen ihrer hohen Rohdichten und Druckfestigkeiten für schlanke Konstruktionen bestens geeignet; bei Außen- wie auch bei tragenden und nicht tragenden Innenwänden. Mit Dicken von 15 cm oder nur 11,5 cm erhält man bei gleicher Grundfläche mehr nutzbaren Raum. 24 cm oder 36,5 cm dicke Wände sind aus statischen Gründen in vielen Fällen nicht notwendig. Optimierungen der gesamten Wandstärken schaffen Wohn- und Nutzflächengewinne von ca. fünf bis sieben Prozent.

Für nicht tragende Innenwände stehen Kalksandsteine mit geringen Wanddicken zur Verfügung. Zum Beispiel KS-Bauplatten (d = 7 cm oder 10 cm) und Kalksandsteine mit d $ 11,5 cm, die auch für tragende Wände zur Anwendung kommen.

Weitere Vorteile schafft der Auftrag von Dünnlagenputzen. Hierzu gehören: Wohnflächengewinne, Luftdichtheit, (Wärme- und Schallschutz) sowie Kosteneinsparungen.

Diese „Leistungen“ werden von sachgerecht ausgeführten 5 mm dicken Dünnlagenputzen auf ebenen Kalksandstein-Plansteinmauerwerk problemlos erfüllt – genau wie mit konventionellen Dickputzen. Egalisierende Beschichtungen sind wegen der hohen Maßhaltigkeit des KS-Plansteinmauerwerks in der Regel überflüssig. Es entsteht ein tapezier- und streichfähiger Untergrund. Fliesen können direkt auf die glatten, korrosionsbeständigen Wandflächen geklebt werden.

Der planebene Untergrund des KS-Plansteinmauerwerks ergibt sich aus der glatten Steinoberfläche sowie aus der Tatsache, dass es durch das exakte Nut-Feder-System bei Kalksandstein kaum Abweichungen an den Fugen gibt.

Generell gilt bei nicht flächenfertigen Wänden (Rohbauwänden) eine maximale Ebenheitsabweichung von 5 mm. Für die Anwendung von Dünnlagenputzen nach DIN V 18550 muss der Putzgrund (die Rohbauwand) erhöhte Anforderungen an die Ebenheit erfüllen. Dies sind nach VOB-C:ATV-DIN 18330 besondere Leistungen.

Ohne Mehraufwand werden bei der sachgerechten Verarbeitung von großformatigen Kalksandstein-Plansteinmauerwerk (KS XL) bereits Ebenheitsabweichungen von bis zu 3 mm eingehalten.

Dies entspricht den höheren Anforderungen, die von flächenfertigen Wänden (geputzte Wände) zu erfüllen sind. Um Streitigkeiten zu vermeiden, sollten auf jeden Fall klare Vereinbarungen über das Vertragssoll getroffen werden.

Ist eine Ausführung des Rohbaus mit Plansteinmauerwerk und Dünnlagenputzen geplant, so sind – bei getrennter Vergabe von Mauer- und Putzarbeiten – erhöhte Anforderungen an die Rohbauwand auszuschreiben und zu kalkulieren. Zum Beispiel nach DIN 18202, Tabelle 3, Zeile 6. Mit großformatigen Kalksandsteinen (KS XL) werden diese erhöhten Anforderungen im Regelfall problemlos erfüllt.

Bereits mit einer mittleren Dicke von 5 mm sind Dünnlagenputze auf Kalksandstein-Plansteinmauerwerk luftdicht. Die Luftdichtheit ist nicht nur hinsichtlich des Wärmeschutzes von Bedeutung, sie ist gleichzeitig zur Erzielung des erforderlichen Schalldämmmaßes erforderlich. Luftspalten innerhalb einer Wand können das erreichte Schalldämm-Maß erheblich reduzieren.

Weitere Informationen

Dünnlagenputze auf schlankem KS-Mauerwerk bba 506