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Immobile Karosserie

Neubau eines Einfamilienhauses in München-Unterföhring
Immobile Karosserie

Von der Ästhetik des Sportwagens Lotus Esprit inspiriert steht der „Prototyp“ eines modernen Einfamilienhauses rot leuchtend in Unterföhring. Es ist serientauglich und mit geringem Aufwand an die Ansprüche anderer Bauherren wandelbar. Im Gegensatz zum Sportwagen ist dieses Haus aufgrund eines in markantem Rot verpackten WDVS keineswegs ein Spritfresser.

Dipl. Ing. (FH) Hans Haußmann, Sto AG | jo

„Das Haus ist ein außen sehr roter und innen ziemlich roher Wohnhaus-Solitär in Unterföhring. Es befindet sich in zweiter Reihe einer Doppelhaussiedlung der Nachkriegszeit. Im Norden schließt das weitläufige und unverbaubare Brachland der Stadtwerke München an. Die Bauherrin liebt Design, der Bauherr Technik. Das Konzept sucht maximale Effizienz und echte Einfachheit. Das Haus ist angelegt als Prototyp einer Serie. Der Entwurf ist in vielen Punkten wandelbar und kann so an die unterschiedlichsten Orte und Nutzer angepasst werden. Die Struktur des Hauses funktioniert mit zwei oder drei Schlafzimmern, mit oder ohne Keller, bei Ost-West- oder Nord-Süd-Ausrichtung. Der Stil des Hauses kann dabei alpenländisch, historisch-bürgerlich, futuristisch, klassisch modern oder im Loft-Style eingestellt werden“, beschreibt der Architekt.
Der Gebäudekörper des Solitärs erinnert an das Chassis des Lotus Esprit. Mit ein wenig Fantasie wird die keilförmige, flache Karosserie erkennbar; bei genauem Hinsehen auch die Heckleuchten, an deren Stelle sich hier Fenster befinden. Den „Platz im Kofferraum“ bekommt ein Arbeits- oder Kinderzimmer. Die hintere Radaufhängung macht Platz für zwei witterungsgeschützte Stellplätze. Dort befindet sich auch der Eingang. Die Bewohner gelangen buchstäblich „von hinten durch die Sitze“ ins Haus. Einen offener, raumhoch verglaster Wohn-/Essbereich erinnert an Autofront und Vorderräder. Das offene, wintergartenähnliche Schlafzimmer im Obergeschoss führt auf eine nicht einsehbare Dachterrasse, die „Scheinwerfer-Schlafaugen“. Die Frontscheibe des Sportwagens lässt sich schließlich in der breiten, ins Dach hineinragenden Fenstergalerie erkennen.
Unverschnörkelte Funktionalität
Architektonisch wird der Sportwagen auch innen aufgegriffen: Das Design ist einfach und markant. Kern des Hauses bildet die Versorgungseinheit. Hier befinden sich die Haustechnik (im Keller), Küchenzeile und Gäste-WC (im Erdgeschoss), die Treppe und ein großes, lichtdurchflutetes Bad mit Wanne und Dusche (im Obergeschoss). Weitere sportwagen-typische Attribute sind die unverkleideten Versorgungsleitungen, die sichtbar an der Decke entlang laufen. Der Beton bleibt unverputzt, es gibt keine Schnörkel, keine überflüssigen Details.
Getragen wird das Haus von einer Stahlbetonkonstruktion. Das Obergeschoss sattelt als quer zur Fahrtrichtung verlaufende Holzkonstruktion auf. Pulverbeschichtete Stehfalztafeln aus Aluminiumblech bilden die Dachhaut. Der Versorgungskern ist eine Trockenbau-Konstruktion aus OSB- und Gipskartonplatten, die die Nasszellen und das Treppenhaus ummanteln.
Von außen gut geschützt
Fahrzeuge der 70er Jahre wurden noch ohne Rücksicht auf ihren Energieverbrauch konstruiert – bei Häusern von heute ist der Energiebedarf selbstverständlich begrenzt. Darum folgt das immobile Unikat hier nicht seinem automobilen Vorbild: Ein Wärmedämm-Verbundsystem (StoTherm Classic) mit 14 cm dicken Polystyrolplatten senkt den Verbrauch unter das Niedrig-Energiehaus-Niveau.
Das Dämmsystem ist dehnfähig, risssicher und widerstandsfähig gegen mechanische Belastung. – damit ist auch der „Aufprallschutz“ des Solitärs auf hohem Niveau. Die äußere Schicht bilden der organische Oberputz Stolit K und eine matt auftrocknende Fassadenfarbe. Dieser Aufbau schützt vor Algen- und Pilzbefall, ist außerdem wasserabweisend, CO2– und wasserdampfdurchlässig. Für die Fassade wählte Architekt Jakob Bader den Farbwert RAL 3020 „Verkehrsrot“.
„Rottöne alterungs- und UV-beständig herzustellen, ist sehr schwierig. Einzig Sto gab eine verbindliche Zusage für die Herstellung einer solchen Farbe. Jetzt erstrahlt das Haus im rassigen Rennwagenrot“, erläutert der Architekt.
Architekt: Jakob Bader, München
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