Aufgrund der wachsenden Beliebtheit von hochwärmedämmenden, einschaligen Mauerwerkkonstruktionen erlebt die monolithische Bauweise mit zweilagigem Putz aktuell eine Renaissance. Die steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz der Gebäudehülle stellen Planer und Fachhandwerker vor neue Herausforderungen bei dieser Bauweise. Zum einem lassen sich die angestrebten U-Werte trotz stetig verbesserter Eigenschaften der Mauersteine häufig nur durch den Einsatz dickerer Mauern erreichen. Zum anderen erfordert dies auch veränderte Putze:
Die hohe Dämmleistung des Leichtmauerwerks geht einher mit einem niedrigen E-Modul und somit einer erhöhten Verformungsfähigkeit. Um zu verhindern, dass Spannungen das Mauerwerk beschädigen, müssen Putze über niedrige Druckfestigkeiten und hohe Elastizität verfügen.
Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Spannungen das Mauerwerk beschädigen. Vor diesem Hintergrund hat die Industrie die Entwicklung von Putzen mit anrechenbarer Wärmeleitfähigkeit vorangetrieben, die einen gleichmäßigen Wärmeschutz sicherstellen und die Wandkonstruktionen schlanker, leistungsfähiger und sicherer gestalten. Ob man sich der Aufgabe von den Unterputzen oder den Dämmputzen her nähert, ist abhängig von der Konstruktion des gesamten Wandbildners sowie der dem Putzsystem zugeordneten Funktion.
Leichtunterputz unterstützt
Dämmleistung von Ziegelmauerwerk
Mit weber.dur 142 HLZ hat Saint-Gobain Weber einen Leichtunterputz für Ziegelmauerwerk entwickelt, der nicht nur speziell auf die Anforderungen an das Verformungsverhalten angepasst ist, sondern mit 0,05 W/mK zusätzlich über eine ausgesprochen niedrige Wärmeleitfähigkeit verfügt. Er kann bis zu einer Dicke von
6 cm aufgetragen werden und kombiniert einen geringen E-Modul mit einer Druckfestigkeit von 0,4 N/mm2 (CSI).
So lassen sich die Wärmeverluste von hochwärmedämmenden Ziegelmauern senken, ohne dass die Dicke des Mauerwerks erhöht werden muss. Ein Beispiel zeigt das Potenzial von weber.dur 142 HLZ: Bei einem Einfamilienhaus aus Ziegeln mit einer typischen Wärmeleitfähigkeit von 0,09 W/mK lässt sich bereits mit einer Steindicke von 36,5 cm und einer Schichtdicke von 4 cm weber.dur 142 HLZ ein U-Wert von unter 0,20 W/mK realisieren. Dies erfüllt die Anforderungen des neuen, vereinfachten Nachweisverfahrens für KfW-55 Effizienzhäuser. Durch die fugenlose Ausführung werden zudem Wärmebrücken effektiv verhindert.
Alternativ können auch bei gleich bleibendem Energieniveau druckfestere Steine gewählt werden, als dies ohne Unterstützung durch den Ziegelleichtputz der Fall wäre. Dies ermöglicht höhere Deckenspannweiten und damit eine freiere Planung und flexiblere Grundrisse ohne störende Betonstützkonstruktionen. Die egalisierende Putzlage gleicht Versätze und Unebenheiten aus und erhöht die Risssicherheit.
Hochleistungs-Dämmputze
mit optimierter Wärmeleitfähigkeit
Bei Leichtmauerwerk aus Leichtbeton oder Porenbeton sowie bei Sanierungen bietet sich der Einsatz von Wärmedämmputzen an. Vor allem bei der Dämmung von unebenem Altbaumauerwerk spielt Dämmputz seine Vorteile aus. Während für plattenartige Dämmstoffe immer erst ein Ausgleichsputz aufgebracht werden muss, dämmt beim Dämmputz der Ausgleich schon aktiv mit. Bei Dämmputzen handelt es sich um Kalk- oder Kalk-Zement-Putze mit einem erhöhten Anteil an leichten mineralischen oder organischen Zuschlägen. In Deutschland werden überwiegend Dämmputze mit einer Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,07 W/mK verwendet. Der Hochleistungs-Dämmputz weber.therm 505 HDP erreicht hingegen eine Wärmeleitfähigkeit von lediglich 0,05 W/mK. Er kann bis zu einer Dicke von 10 cm auf allen Untergründen im Innen- und Außenbereich aufgetragen werden. Ab einer Dicke von 40 mm sollte der Putz mehrschichtig aufgebracht werden. Anschließend werden auf die Dämmebene eine Armierungsschicht sowie ein mineralischer Oberputz aufgetragen.