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Biozidfreier Schutz für Putzfassaden - Hydrophil statt hydrophob

Biozidfreier Schutz für Putzfassaden
Hydrophil statt hydrophob

Firmen im Artikel
Algen- und Pilzbefall an Putzfassaden ist vielerorts ein Ärgernis. Neben organischen Nährstoffen benötigen diese Mikroorganismen für ihr Wachstum vor allem Feuchtigkeit. Der Grundsatz: „Was trocken bleibt, bleibt algenfrei“ ist daher ein effektiver Lösungsansatz.

Anforderung:

Anhaltend wirksamer, ökologisch unbedenklicher Schutz vor unansehnlichem Fassaden-Bewuchs

Lösung:

Biozidfreies, hydrophiles Funktionsprinzip auch für pastöse Putze


Georg J. Kolbe, Saint-Gobain Weber | jo

Vier Faktoren beeinflussen das Algen- und Pilzwachstum an Putzfassaden: Das Klima, der Standort des Gebäudes, konstruktive Gegebenheiten und materialspezifische Eigenschaften. Auf die beiden ersten Punkte haben die am Bau Beteiligten wenig Einfluss. Zumindest auf eine Bepflanzung in unmittelbarer Fassadennähe kann jedoch verzichtet bzw. für regelmäßigen Rückschnitt gesorgt werden. Zudem lässt sich die Feuchtigkeitsbelastung durch ausreichende Dachüberstände senken. Eine Fehlerquelle ist auch die Regenwasserführung bei Attikaabdeckungen von z.B. Flachdächern.

Putztechnologie

Eine entscheidende Rolle spielen die materialspezifischen Eigenschaften der Fassadenbeschichtung. Mineralische Putze bieten durch ihren guten Feuchtehaushalt und einen hohen pH-Wert einen natürlichen Schutz vor Bewuchs. Dickschichtige Aufbauten verfügen zusätzlich über eine hohe Wärmespeicherfähigkeit und verringern dadurch die Tauwasserbildung. Vor allem aber sind mineralische Edelputzoberflächen hydrophil, das heißt, die Feuchtigkeit wird aufgenommen und erst später wieder kontinuierlich abgegeben. Die Putzoberfläche ist kurz nach der Beregnung oder der Befeuchtung durch Tau wieder trocken. Algen und Pilzen wird das Wasser und damit die Lebensgrundlage entzogen, so dass sich die Gefahr des Bewuchses durch die Wahl eines mineralischen Systems bereits minimiert.

Pastöse Putze auf der Basis organischer Bindemittel dagegen besitzen nur eine geringe Wärmespeicherfähigkeit, kühlen nachts schneller aus und begünstigen so die Tauwasserbildung. Zudem trocknen sie langsamer wieder aus. Um dem entgegen zu wirken, werden diese Beschichtungen in der Regel hydrophob – sprich wasserabweisend – eingestellt. Wie jedoch die Praxis zeigt, bleibt die Feuchtigkeit in Form von Tropfen gerade auf diesen Oberflächen lange stehen. Da man den Algen- und Pilzsporen auf diese Weise nicht generell die Lebensgrundlage entziehen konnte, verlegte man sich darauf, sie durch biozide Filmkonservierungen abzutöten. Dies ist ökologisch bedenklich und nur begrenzt wirksam. Denn die giftigen Biozide müssen wasserlöslich sein, um ihre Wirkung zu entfalten, und werden so durch Regenwasser ausgewaschen.

Hydrophile Oberflächen
auch für pastöse Putze

Ein bloßer Verzicht auf Biozide stellt hinsichtlich des Algen- und Pilzbefalls leider keine zufriedenstellende Lösung dar. Eine wirkungsvolle, physikalische Alternative bietet die von Saint-Gobain Weber entwickelte AquaBalance-Putztechnologie, die das hydrophile Funktionsprinzip mineralischer Putze aufgreift, verstärkt und auch auf pastöse Putze überträgt. Dabei werden stehende Tropfen auf der Fassade durch eine Art Löschblatteffekt auf der Fassadenoberfläche gespreizt und somit ihre Verdunstungsfläche erhöht. Gleichzeitig verfügen die Putze über eine ausgeprägte Kapillaraktivität, wodurch das Wasser von der obersten Putzlage gezogen und erst während der nächsten Trockenphase wieder abgegeben wird. Algen und Pilzen auf Putzfassaden wird so die Lebensgrundlage entzogen. Weber bietet sowohl mineralische als auch pastöse AquaBalance-Putze an. Ab 2019 macht der Hersteller die biozidfreie Technologie für sein gesamtes Putzsortiment zum Standard.


Hydrophiles Funktionsprinzip auf pastöse Putze übertragen: Stehende Tropfen werden durch eine Art Löschblatteffekt auf der Fassadenoberfläche gespreizt und somit ihre Verdunstungsfläche erhöht.

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