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Betonoptik - täuschend echt: Neubau eines Bürogebäudes mit Showroom

Neubau eines Bürogebäudes mit Showroom in Waldesch
Betonoptik – Täuschend echt

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In Waldesch entstand ein Neubau mit Showroom für exklusive Leuchten und Lichtgestaltung, dessen Gebäudehülle Energieeffizienz mit Design verbindet. Für die Fassaden war ein betonähnliches Erscheinungsbild gewünscht. Das Ergebnis verblüfft. Denn was aussieht wie Beton, ist keiner. Dahinter verbirgt sich ein Wärmedämm-Verbundsystem mit täuschend echter Betonoptik.

Anforderung:

Wärmegedämmte Fassade in Betonoptik inklusive Verhinderung einer geschossübergreifenden Brandweiterleitung

Lösung:

Spezieller Mineralleichtputz für dekorative Oberflächen als WDVS-Schlussbeschichtung plus MW-Brandriegel


Dipl.-Ing. Claudia Närdemann

Das rheinlandpfälzische Waldesch liegt südlich des Koblenzer Stadtwaldes auf der Hunsrückhöhe. Hier befindet sich der neue Standort von Hau Lichtdesign. Bereits im Jahr 2014 errichtete das Unternehmen, das hochwertige Leuchten und Lichtkonzepte bietet, auf einem Eckgrundstück im Gewerbegebiet des Ortes eine eingeschossige Ausstellungs- und Lagerhalle. Direkt daneben sollte das Hauptgebäude entstehen.

Das Architekturbüro Lindschulte Thillmann aus Koblenz entwarf einen dreigeschossigen, identitätsstiftenden Neubau mit geradliniger Formensprache, der sich selbstbewusst von der umgebenden Bebauung abhebt. Großflächige Fassadeneinschnitte lockern die monolithische Kubatur auf. Der Entwurf ist geprägt vom spannungsvollen Dialog zwischen der geschlossenen, plan ausgeführten Fassadenoberfläche mit ihrer puristischen Optik und der Transparenz der großzügigen Öffnungen. Durch die Gestaltung seiner Fassaden kommuniziert der Neubau sein Inneres nach außen. Mit einer gebäudehohen, über Eck ausgeführten Verglasung öffnet sich der schlichte Baukörper zur Straße hin und lässt schon von weitem auf die Lichterlebniswelten blicken. Die unteren beiden Geschosse dienen der Präsentation von Licht und Leuchten, während in der oberen Etage die Büros angeordnet sind.

Fassadendämmung

Auf der Suche nach einem effizienten Wärmedämm-Verbundsystem mit einer besonderen, betonähnlichen Oberfläche wandten sich die Architekten an Brillux. Das Timing passte: Dort wurde zur gleichen Zeit der erste Entwurf einer Betonoptik auf einer Musterfläche erstellt. Planer und Bauherr waren vom Resultat begeistert. Doch nicht nur das visuelle Ergebnis überzeugte. Mit seiner speziellen Oberfläche verbindet das Wärmedämm-Verbundsystem „EPS Prime“ eine außergewöhnliche Gestaltung mit hoher Funktionalität. Sämtliche energetischen und brandschutztechnischen Vorgaben sowie die optischen Anforderungen konnten damit umgesetzt werden. Durch den direkten handwerklichen Einfluss auf die gewünschte Oberflächengestaltung war letztlich eine maßgeschneiderte, individuelle Lösung möglich, die eine Ausführung in Beton nicht hätte bieten können.

Aufbau der Gebäudehülle

Mit „EPS Prime“ erhielt das dreigeschossige Gebäude in Stahlbetonbauweise ein effizientes Wärmedämm-Verbundsystem, das den puristischen Charakter der Architektur unterstreicht. Als erste Schicht des Systems wurde die „EPS Prime Dämmplatte 3870“ in 18 cm Dicke aufgebracht. Die Fassadendämmplatte aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum nach DIN EN 13 163 ist diffusionsfähig und verfügt über eine Wärmeleitfähigkeit von 0,034 W/(mK). Im Format von 100 cm x 50 cm wurden die alterungsbeständigen Platten aufgeklebt. Anschließend erfolgte der Auftrag des Klebe- und Armierungsmörtels „L 3500“, einem mineralischen, faserverstärkten Leichtmörtel, der wasserabweisend und äußerst wasserdampfdurchlässig ist.

Als Schlussbeschichtung wurde der „Mineral-Leichtputz G 3679“ aufgebracht, der speziell zur Erzielung dekorativer Oberflächen für das Wärmedämm-Verbundsystem konzipiert ist. In Verbindung mit der entsprechenden Auftrag-Technik sorgt der Putz für die täuschend echte Betonoptik. Der sehr haftfeste Putz ist im Systemaufbau nicht brennbar A2 bzw. schwer entflammbar B1 nach DIN 4102.

Sockelbereich und Brandschutz

Für die Sockeldämmung kam im Spritzwasserbereich eine 18 cm dicke „Perimeter-Dämmplatte 3537“ zum Einsatz. Die verrottungsfeste, waffelgeschäumte Hartschaum-Dämmplatte nach DIN EN 13 163 ist beständig gegen Feuchtigkeit und im normalen Erdreich vorkommende Schadstoffe. Sie verfügt über eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(mK).

Auch in puncto Brandschutz ist die gedämmte Hülle gewappnet. Als „Brandriegel“, der eine geschossübergreifende Brandweiterleitung verhindern soll, wurde die „MW Top Lamelle 3611“ eingesetzt. Die diffusionsoffene Steinwolle-Dämmplatte unterbricht das Wärmedämm-Verbundsystem horizontal umlaufend 90 cm über dem Sockel, über dem ersten Geschoss, direkt unter dem Dach sowie um die Verglasung herum. Sie ist beidseitig vorbeschichtet, nicht brennbar und verfügt über eine Wärmeleitfähigkeit von 0,041 W / (m K).

Mit seinem Entwurf gelang es dem Büro Lindschulte Thillmann, ein architektonisches Aushängeschild für das Unternehmen Hau Lichtdesign zu schaffen. Entstanden ist ein Gebäude mit Signalwirkung, dessen klare Ausstrahlung seiner Formensprache sowie der Materialwahl entspringt.


Projekt: Showroom und Bürogebäude in Waldesch

Architekten: Lindschulte Thillmann GmbH, Koblenz
www.thillmann-architekten.de

Bauherr: Hau Lichtdesign, Waldesch

Technischer Berater Fassade: Michael Mathias Plein, Brillux


Stimmen

Dipl.-Ing. Architekt Michael Thillmann: „Mit diesem Material ergibt sich eine viel konstruktivere Arbeit als mit echtem Beton.“

Michael Mathias Plein, Technischer Berater Brillux Koblenz: „Die neuartige Oberfläche des Wärmedämmverbundsystems bietet die Möglichkeit einer klassischen Wärmedämmung ohne die energetischen Schwachstellen einer echten Betonfassade.“

Dipl.-Ing. Architekt Michael Thillmann: „Der Technische Berater offenbarte uns durch die Vorstellung konkreter Produktkombinationen und Einsatzmöglichkeiten gute Gestaltungsoptionen, die für uns im Zusammenhang mit einem Wärmedämm-Verbundsystem neu waren.“


Regelwerke

DIN 55699:2017–08, Norm zur Anwendung und Verarbeitung von außenseitigen Wärmedämmverbundsystemen mit Dämmstoffen aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum oder Mineralwolle.

DIN EN 13499, Norm für außenseitige Wärmedämm-Verbundsysteme aus expandiertem Polystyrol – Spezifikation.

DIN EN 13500, Norm für außenseitige Wärmedämm-Verbundsysteme aus Mineralwolle – Spezifikation.


Mehr zum Thema

  • Detaillösungen für WDVS-Anschlusspunkte und thermische Daten f. Wärmebrückenberechnung (Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.)

www.hier.pro/wdvs-planungsatlas

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