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Parkhaus mit begrünter Landschaftsplatte in der Zeche Zollverein

Neues Parkhaus mit begrünter Landschaftsplatte in der Zeche Zollverein in Essen
Schwebende Landschaft

Firmen im Artikel
Auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein in Essen haben kadawittfeldarchitektur einen Verwaltungsneubau und ein neues Parkhaus realisiert. Um die Großzügigkeit des Areals zu wahren, wurde das offene unterirdische Parkdeck lediglich mit einer ein Meter hohen begrünten Landschaftsplatte überdeckt. Großflächige maßgefertigte Hochbeete mit unterschiedlichen Sitz- und Ausstattungselementen laden Besucher zum Verweilen vor einzigartiger Industriekulisse ein.

Anforderung:

Gestaltung eines Parkhausdachs als begehbare Landschaftsplatte mit leichten und relativ niedrigen Elementen

Lösung:

Individuell gefertigte, großflächige Hochbeete in leichter Bauweise, die polygonale Wegestrukturen formen


Daniel Kraus | vs

Das Ruhrgebiet ist eine Region im Wandel. Nach dem Ende seiner von Kohle und Stahl geprägten Blütezeit nimmt es nun eine Vorreiterrolle bei der Umnutzung bzw. Umgestaltung ehemaliger Industrieareale ein. Herausragendes Beispiel dafür ist die Zeche Zollverein in Essen. Auf Grundlage eines umfassenden Masterplans entstehen auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes seit Jahren eine Reihe von Neu- und Umbauten. Dazu zählen unter anderem das im Frühjahr fertiggestellte Parkhaus sowie ein neues Verwaltungsgebäude für die RAG-Stiftung und RAG Aktiengesellschaft, die kadawittfeldarchitektur aus Aachen in Kooperation mit Greenbox Landschaftsarchitekten, Köln, geplant haben. Unter der Maxime „Jeder Quadratmeter Welterbe ist wertvolle Fläche“ kompensieren die intensiv begrünten Dachflächen des Verwaltungsgebäudes und die Landschaftsplatte des Parkhauses die durch Baumaßnahmen versiegelte Grundfläche. Zudem geben sie den überbauten Raum an Mensch und Natur zurück und greifen sowohl die ortstypischen Farben als auch Strukturen auf.

Parkhaus zurückhaltend eingefügt

Das öffentliche Parkhaus wurde als eingeschossiger Baukörper weitgehend unterirdisch angelegt. Die Gesamtabmessungen betragen etwa 190 x 47 m. Auf der Parkebene entstanden Stellplätze für 357 Pkw sowie einige Doppel-Ladestationen für Elektroautos, die zukünftig – bei Bedarf – auf 100 Ladestationen ausgebaut werden können. Überdacht wurde der Parkbereich mit einer mehrfach geneigten Stahlbetonplatte, die als begrünte „Landschaftsplatte“ gestaltet ist und durch großzügige Treppenanlagen und eine Rampe erschlossen wird. Geneigte Beton-Fertigteile mit einer hochwertigen Oberfläche aus eingestreuten Glasperlen und schwarzer Durchfärbung bilden den Dachrand.

Bei der Außengestaltung legten die Planer besonderen Wert auf die Einbindung der Anlage in den bisherigen Masterplan Zollverein – vor allem im Hinblick auf die Farbgebung und die Materialwahl. Um den Ausblick auf das Ensemble der ehemaligen Kokerei nicht zu verstellen, sollte auf der beinahe schwebenden Landschaftsplatte nur ein möglichst minimaler Aufbau erfolgen. Wichtiges Ziel war es zudem, das Gewicht der Aufbauten so gering wie möglich zu halten. Daher wurden die Wegeflächen flach gehalten und der Vegetationsaufbau des Rasenbereichs wurde durch Hochbeete realisiert.

Individuelle Gestaltung

Die Hochbeete sind so angeordnet, dass zwischen ihnen polygonale Wegestrukturen entstehen, auf denen Besucher das Plateau durchschreiten können. Sowohl die Planer als auch die verarbeitende Firma – die THK Frei- und Verkehrsanlagen GmbH & Co. KG – setzten auf hochwertige Materialien sowie eine hohe Verarbeitungsqualität der Pflanzsysteme bei möglichst leichter Bauweise. Darüber hinaus sollte die Integration von Beleuchtungs-, Sitz- und weiteren Ausstattungselementen wie Papierkörben möglich sein.

Aufgrund guter Erfahrungen bei vorausgegangenen Projekten fiel die Wahl auf Hochbeete der Richard Brink GmbH & Co. KG. Das Unternehmen zeichnet sich insbesondere durch seine hohe Flexibilität in der Fertigung aus. So ist die Produktion von Teilen aus Edelstahl oder Aluminium, die in allen RAL-Farben beschichtet werden können, sowie Cortenstahl in verschiedenen Stärken auf Maß problemlos möglich. Die Dachflächen des Parkhauses konnten somit exakt nach den Vorstellungen von Bauherr und Architekt gestaltet werden. Bei der Montage profitierten die Verarbeiter besonders von der leichten Bauweise der Pflanzsysteme sowie von den individuell gefertigten Teilen.

Das Ergebnis überzeugt alle Beteiligten: Die Hochbeete unterstützen die klare Formensprache sowie die Polygonalität der Rasenflächen und stärken das Gesamtbild der Außenanlage. Außerdem fügt sich die Farbbeschichtung in RAL 9017 (Verkehrsschwarz, matt) optimal in die Komposition der verwendeten Materialien ein. In die Hochbeete integrierte Elemente wie Sitzgelegenheiten, Papierkörbe oder Treppenstufen setzen die klaren Strukturen und Linien der Anlage gekonnt fort.

Einzigartiges Konzept

Mit der Fertigstellung des Parkhauses schreibt die Zeche Zollverein ihre Standortentwicklung erfolgreich fort. Für die Landschaftsarchitekten von Greenbox ist der Bau das Resultat eines innovativen und durchgängigen Konzepts: „Das Parkhaus Zollverein stellt ein außergewöhnliches Bauprojekt und eine Typologie dar, die durch das Konzept einer Grünfläche oberhalb eines Parkhauses durchaus einzigartig ist. Zudem eröffnet sich dem Besucher eine großzügige Anlage, in der das konsequent verfolgte Farbkonzept und die deutlich durchformulierte Formensprache eine Symbiose aus Architektur und Landschaftsarchitektur bilden.“


Bauherr: RAG-Stiftung

Architekten: kadawittfeldarchitektur, Aachen
www.kadawittfeldarchitektur.de

Landschaftsarchitekten: Greenbox Landschaftsarchitekten, Köln
www.greenbox.la

Verarbeiter: THK Frei- und Verkehrsanlagen GmbH & Co. KG, Münster
Standort: Essen


Greenbox-Landschaftsarchitekten: „Das Parkhaus Zollverein stellt ein außergewöhnliches Bauprojekt und eine Typologie dar, die durch das Konzept einer Grünfläche oberhalb eines Parkhauses durchaus einzigartig ist.“


Greenbox-Landschaftsarchitekten: „Dem Besucher eröffnet sich eine großzügige Anlage, in der das konsequent verfolgte Farbkonzept und die deutlich durchformulierte Formensprache eine Symbiose aus Architektur und Landschaftsarchitektur bilden.“


Cradle to Cradle

Der Verwaltungsneubau und auch das Parkhaus von kadawittfeldarchitektur sind inspiriert vom Prinzip des „Cradle to Cradle“ und wurden als Pilotprojekt des EU-Forschungsprojekts „Building as Material Banks“ (BAMB) realisiert. Das bedeutet, dass die verwendeten Materialien „nach ihrer Kreislauffähigkeit ausgewählt wurden, sodass das Gebäude nach seiner Lebensdauer seine Rohstoffqualitäten bewahrt und als Ressourcendepot dient“, so die Architekten.


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