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Wie plant man eine »Psychiatrie der Zukunft«? - Interview

Interview
Wie plant man eine »Psychiatrie der Zukunft«?

Die Alexianer Köln GmbH lässt in Porz ein modernes Psychiatrie-Gebäude errichten, das den Anforderungen an eine »Psychiatrie der Zukunft« auch baulich gerecht wird. Chefarzt Henning Ruff, Pflegedienstleiterin Sabine Olbrück und Dipl.-Ing. Architekt Alexander Ernst, Gesamtprojektleiter von der BFT Planung GmbH in Aachen, berichten von dem komplexen Planungsprozess und davon, wie Architektur Heilungsprozesse unterstützen kann.

Die Alexianer Köln GmbH hat in Porz im Dezember 2021 mit dem Neubau einer Psychiatrie begonnen. Herr Ruff, Sie sind der Chefarzt der Klinik und haben das Gebäude von Beginn an mit geplant. Was entsteht aktuell im ehemaligen Kloster im Ortsteil Ensen?

Henning Ruff: An das Altgebäude wird im laufenden Betrieb ein modernes Gebäude mit drei Etagen angebaut, ein alter Gebäudeteil wurde zuvor abgerissen. Dieser entstand Ende der 60er Jahre und entsprach den Vorstellungen von der Behandlung psychisch kranker Menschen, wie es sie leider bis in die späten 70er, Anfang der 80er Jahre gab. Aus heutiger Sicht ist er dazu nicht mehr geeignet. Wir nutzen jetzt die Chance, zukunftstauglich zu planen und gestalten den Neubau so, dass eine die Menschen ansprechende Umgebung entsteht. So wollen wir die Bereitschaft fördern, sich hier behandeln zu lassen. Die Menschen sollen möglichst schnell damit einverstanden sein, hierzubleiben.

Warum ist eine angenehme Umgebung so wichtig für psychisch erkrankte Menschen?

Henning Ruff: Für das Gesundwerden ist die Umgebung sehr wichtig. Es erleichtert den Zugang zur Behandlung, wenn man sich sofort wohlfühlt und die Umgebung nicht als bedrohlich empfindet. Dies hängt auch ganz wesentlich mit dem Personal zusammen. Einige Erkrankungen erschweren es, sich für eine Behandlung zu entscheiden; dann ist es umso wichtiger, dass alle anderen Faktoren positiv wirken, die nicht mit Diagnostik und Behandlung zu tun haben.

Hier klingt das Konzept einer »heilenden Architektur« an. Herr Ernst, BFT Planung plant seit den 1990er Jahren Psychiatrien und Krankenhäuser. Mit welchen Stellschrauben arbeiten Architektur, Innenarchitektur und Design, um eine »heilende Umgebung« zu schaffen?

Alexander Ernst: Einige Parameter unterstützen das Wohlfühlen und Gesundwerden, Tageslicht etwa wirkt stimmungserhellend. Auch thermische Behaglichkeit, Luftqualität und Raumakustik sind wichtige Faktoren. Beim Neubau für die Alexianer in Köln arbeiten wir fast flächendeckend mit Akustikdecken. Architektur kann auch rein baulich Schutz gewähren, sodass beim Patienten nicht das Gefühl entsteht, er sei in einer Klinik. Des Weiteren spielen Farben eine wichtige Rolle, hierzu gibt es bereits zahlreiche Studien, die in den Planungsprozess eingeflossen sind. Farben werden auch eingesetzt, um Patienten die Orientierung zu erleichtern oder – gerade auf den gerontopsychiatrischen Stationen – die Barrierefreiheit zu ermöglichen.

Henning Ruff: Man kann sich von Hotels etwas abgucken: Wenn Menschen gerne in einer fremden Umgebung übernachten, hat das mit Helligkeit, Ausleuchtung, Gestaltung, Geruch, Lärmpegel, Raumklima und Temperatur zu tun. Diese Dinge haben wir auf eine Psychiatrie übertragen.

Therapeutisch wirksame Architektur für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Welche typischen Klinik-Umgebungen beunruhigen oder ängstigen Patientinnen und Patienten häufig?

Henning Ruff: Ende der 60er Jahre wurden Psychiatrien mit langen Gängen errichtet, von denen rechts und links die Türen zu den Zimmern abgingen. Es waren schmale Gänge, auf denen man anderen Menschen nur schlecht ausweichen konnte. Dies und der damit verbundene Lärmpegel bereiten psychisch Erkrankten großen Stress.

Wie berücksichtigt Ihr Planungskonzept die besonderen Anforderungen einer modernen Psychiatrie?

Alexander Ernst: Wir haben zusammen mit den Ärztinnen und Ärzten und dem Pflegefachpersonal eine Hierarchie von Gemeinschaftsräumen und Rückzugsorten entwickelt. Um das Stationszentrum – die Leitstelle mit angrenzendem Backoffice – herum, von wo aus die Flure einsehbar sind, liegen die großen Gemeinschaftsbereiche. Den großen Raum haben wir aufgegliedert, um Sitznischen, Ruhebereiche oder Rückzugsräume zu schaffen. Auch in den Fluren gibt es verschiedene Nischen mit Sitzbänken, was gleichzeitig Offenheit schafft und Rückzugsmöglichkeiten bietet. Benötigt ein Patient absolute Ruhe, bleibt sein Zimmer als Rückzugsort.

Frau Olbrück, Sie sind Pflegedienstleiterin im Alexianer Krankenhaus in Köln-Porz und waren von Beginn an den Planungen beteiligt. Was bedeutet diese Lösung für die Pflegefachkräfte?

Sabine Olbrück: Wir haben gemeinsam überlegt, was wir brauchen, damit wir zukünftig noch besser arbeiten können. Deshalb sind unter anderem auch diese Nischen und die großen Flure entstanden. So haben wir die Patienten im Blick und können sie in bestimmten Situationen leicht ansprechen. Dagegen waren die Flure in dem abgerissenen 60er Jahre Bau sehr eng. Die Patienten konnten sich überhaupt nicht aus dem Weg gehen. Die nun geplanten Flure und Nischen sind wirklich viel wert und erleichtern uns die Arbeit. Und die Einsehbarkeit schafft auch Sicherheit für die Patienten, von denen viele die unmittelbare Nähe zum Pflegepersonal suchen.

Wie haben Krankenhaus und Planungsbüro bei der Planung des Neubaus zusammengearbeitet? 

Sabine Olbrück: Die Planungen am Alexianer begannen 2015. Zuerst haben wir überlegt, wie der Neubau mit Inhalt gefüllt werden und wie unser zukünftiges Konzept aussehen soll. Besonders wichtig war es uns, eine gute Aufnahmesituation zu schaffen. Für unsere Entscheidungen brauchten wir die geballte Ladung an Fachwissen, Erfahrungen und Zukunftsentwürfen.

Alexander Ernst: BFT Planung ist 2015 eingestiegen, als bereits ein Raumprogramm und erste Ideen zur groben Aufteilung der Funktionsbereiche existierten. Nun ging es darum, alle Planungsbeteiligten der Alexianer und von BFT an einen Tisch zu holen. Gemeinsam mit all unseren Fachplanern haben wir dann diskutiert, was alles zu beachten ist. Ein sehr wichtiges Thema war der Brandschutz, weil wir ein Gebäude mit wohnlichem Charakter schaffen wollten. Es war eine Herausforderung, unter Einhalten aller brandschutzrechtlichen Belange frei möblierbare Gemeinschaftsflächen und Flure hinzubekommen. Im Mai 2018 ging es mit den genaueren Planungen und der Verfeinerung der Grundrisse los.

Licht auf Rezept

Wer war und ist in den Planungsprozess eingebunden und wie häufig tauschen Sie sich aus?

Alexander Ernst: Seit 2018 gab es alle zwei Wochen eine Planungsbesprechung, Herr Ruff und Frau Olbrück waren immer dabei, ebenso Geschäftsführer Peter Scharfe, Verwaltungsleiterin Gertrud Jansen und der Technische Leiter Jürgen Sommer. Dieses geballte Wissen ist Voraussetzung dafür, eine funktionierende, zukunftsfähige Psychiatrie zu bauen. Gemeinsam haben wir das Gebäude so konzipiert, dass Patienten und Personal sich wohlfühlen. Nur so kann eine Psychiatrie der Zukunft funktionieren. Bei Bedarf haben wir weitere Mitarbeiter hinzugezogen. Als wir die Bodenbeläge in den Treppenhäusern kontrovers diskutiert haben, konnte uns die Mitarbeiterin, die für die Reinigungskräfte verantwortlich ist, direkt sagen, welcher Belag nach wenigen Wochen unansehnlich wird oder für den in einer Psychiatrie üblichen Pflegebedarf ungeeignet ist.

Sabine Olbrück: Ganz viele Erfahrungen aus dem Berufsalltag flossen ein. In der ersten Planungszeit gab es im Altbau leider einige unglückliche Stürze. Patienten sind gegen die Heizkörper gefallen und haben sich an ihnen verbrannt. Mindestens in zwei Besprechungen wurde dann diskutiert, was wir bezüglich der Heizkörper tun. Wir haben uns entschieden, sie höher zu setzen, damit kein Patient direkt gegen sie fallen kann. Dies ist nur ein Beispiel von ganz vielen. Wir haben unendlich viel diskutiert und das war auch gut. Am Ende ist immer was Gutes dabei herausgekommen.

Alexander Ernst: Wenn man Dinge drei-, viermal diskutiert, ist es manchmal anstrengend für alle Beteiligten. Aber ein funktionierender Bau braucht eben seine Planungszeit. Am Ende haben wir ein Gebäude, mit dem alle wirklich zufrieden sind. Hinzu kommt, dass die Erfahrungen aus diesen Diskussionen, das Für und Wider einzelner Aspekte, in die Planung der nächsten Psychiatrie einfließen.

Das Raumklima ist ein wichtiges Element einer heilenden Architektur. Einer der Gründe, warum sich gemeinsam gegen eine Fußbodenheizung entschieden wurde ist, dass diese sehr träge reagiert. Es gibt einem Patienten Sicherheit und Autonomie, wenn er selbst die Temperatur in seinem Zimmer regeln kann. In einem anderen Psychiatrieprojekt wurde sich dagegen für eine Fußbodenheizung entschieden, um Stoßen, Verbrennen, Selbstgefährdung und Vandalismus – ein weiteres Gefahrenpotenzial von Heizkörpern – auszuschließen. Es gibt selten den einen richtigen Weg.

Unterscheidet sich der Planungsprozess bei Gesundheitsbauten, zum Beispiel auch Krankenhäusern der Grund-, Regel- oder Schwerpunktversorgung, von dem für andere Hochbauten?

Alexander Ernst: Zwar sind Planungsprozesse ähnlich, man geht vom Groben immer mehr ins Detail und der Innenausbau wird teilweise erst sehr spät festgelegt. Aber in der Psychiatrie spielen Innenraumqualitäten und das Thema Behaglichkeit eine so wichtige Rolle, dass wir viel früher mit Innenraumperspektiven arbeiten. Dies ist eine Besonderheit des Planungsprozesses bei einer Psychiatrie. Auch müssen für eine »Psychiatrie der Zukunft« die späteren Gebäudenutzer bereits früh intensiv mit in die Planung einsteigen, wie hier am Alexianer in Köln. Manche Dinge müssen wir gemeinsam früh entscheiden, damit sie in die Gesamtplanung integriert werden können.

Werden auch die Außenanlagen in besonderer Weise gestaltet, um Genesungsprozesse zu unterstützen und den Bedürfnissen von Psychiatriepatienten zu entsprechen?

Henning Ruff: Ja, von der gerontopsychiatrischen Station des Bestandsgebäudes im Erdgeschoss gelangt man in einen »Sinnesgarten«. Er berücksichtigt besonders die Bedürfnisse von Menschen mit Orientierungsproblemen, Gangunsicherheiten oder Sehstörungen oder die einen Rollator benötigen. Hier gibt es breitere Wege, Sitzgelegenheiten, einen angenehmen Untergrund und keine Stufen.

Alexander Ernst: Und auch die Bepflanzung wird die Sinne anregen, um den Gesundungsprozess zu unterstützen. Zur besseren zeitlichen Orientierung werden zum Beispiel Pflanzen ausgewählt, die klar die Jahreszeit anzeigen. Auch werden Hochbeete angelegt, die es den Patienten ermöglichen, die Pflanzen ohne Bücken zu ertasten. Diese Gestaltungselemente verfolgen wir nur hier intensiv.

Der Garten für die geschützte Station ist von der Leitstelle aus einsehbar und umzäunt, was durch die vorgesehene Bepflanzung nicht zu erkennen sein wird. Eine rechteckige Multifunktionsfläche bietet Platz für eine Tischtennisplatte oder auch ein Grillfest. Gleichzeitig dient diese zweite Freifläche der Versickerung und ist an die gesamte Hydraulik mitangebunden. Bei Starkregen würde sie sich mit einigen Zentimetern Wasser anfüllen können. Dies wird für den rechnerischen Überflutungsausweis benötigt. So eine Stufe und damit Stolperkante wäre in dem »Sinnesgarten« nicht zielführend.

Die dritte freie Fläche ist die Anfahrt, auch für die Notfälle, die per RTW gebracht werden. Dies erfolgt bisher über den Haupteingang des Krankenhauses, wo ganz viele Personen diese beklemmenden Situationen mitbekommen können. Das möchten wir beim Neubau vermeiden. Bei der Gestaltung haben wir darauf geachtet, einen geschützten Platzbereich zu schaffen, der auch eine Sichtbarriere zum eigentlichen Eingang bietet. Gleichzeitig bildet diese Fläche das Entree für Besucher und Patienten und den Aufenthaltsbereich für die Patienten in den oberen Etagen.

Schnell und leise gebaut

Berücksichtigt die Architektur auch die zunehmende Klimaveränderung?

Alexander Ernst: Nachhaltigkeit wird immer wieder diskutiert und ganz unterschiedlich umgesetzt: In einer Psychiatrie ist es besonders wichtig, die sogenannte Klimaresilienz von Gebäuden und damit das Raumklima mitzudenken. Menschen auf einer geschützten Station können diese unter Umständen nicht verlassen. Bei einigen Patienten müssen die Fenster abgeschlossen sein. Wenn sich ein Gebäude über Wochen aufheizt, fühlt sich wohl jeder unwohl. Ist man diesen Bedingungen zudem in einer psychisch kritischen Situation ausgesetzt, ist das umso schlimmer.

In Köln haben wir eine mechanische Be- und Entlüftung vorgesehen; heruntergekühlte Außenluft wird in das Gebäude geleitet. So erreichen wir eine hohe Luftqualität bei minimalem Energieverbrauch. Wegen der Hitzesommer haben wir im Nachhinein zusätzlich entschieden, Kühldecken zu installieren. In den Abhangdecken wird kaltes Wasser durch Kapillarrohrmatten geleitet. Dies gewährleistet auch im Sommer Behaglichkeit. Diese Beispiele zeigen, wie immer wieder aktuelle Entwicklungen in unsere Planungen einfließen. Ein weiterer Aspekt ist der Umgang mit Regenwasser. Wir wollen möglichst viel Wasser versickern lassen, um Flutkatastrophen wie im Juli 2021 zu verhindern – hierfür haben wir mit unseren Infrastruktur-Expertinnen Lösungen umgesetzt.

Unterscheiden sich die Planungen für die neue Psychiatrie in Köln und anderswo?

Alexander Ernst: Ja, andere Kliniken gehen manche Fragen ganz anders an. Dort sollen die Stationen ganz individuell auf die Bedürfnisse einzelner Zielgruppen zugeschnitten sein. Für eine gerontopsychiatrische Station bedeutet dies zum Beispiel, dass auf den Fluren überall Handläufe installiert werden, auf der Akutstation dagegen keine. Ein Patient in einer Extremsituation könnte sich daran festklammern, außerdem besteht Verletzungsgefahr für ihn oder die Pflegefachkräfte. In Köln setzen wir auf Flexibilität, das heißt eher auf Gemeinsamkeiten zwischen den Stationen. Für beide Wege gibt es gute Argumente. Letztendlich entscheidet das medizinische Konzept.

Welche Auswirkungen hat eine solche Entscheidung im praktischen Betrieb?

Alexander Ernst: Die drei Etagen werden in Köln weitgehend einheitlich ausgeführt. Im Erdgeschoss kann die Tür zwischen der Akutstation und der offenen Station als Trennungstür genutzt werden. So kann schnell gewechselt werden: Statt einer Akutstation und einer offenen Station lässt sich die gesamte Etage als Akutstation oder aber als offene Station nutzen. Das bedeutet auch, dass die Anforderungen an die baulichen Gegebenheiten einer Akutstation hier etwas reduziert wurden. Dafür kann diese Station auch für andere Patienten genutzt werden. Dies ist nicht möglich, wenn die Stationen auf die individuellen Bedürfnisse bestimmter Zielgruppen zugeschnitten sind. Zwischen diesen beiden Lösungen muss der Bauherr immer abwägen.

Fragen Kunden aus der Gesundheitswirtschaft gezielt nach »heilender Architektur«? Und lassen sich Ideen oder einzelne Aspekte hiervon auf andere Bereiche der Baubranche übertragen?

Alexander Ernst: Die Bauherren kennen uns als erfahrenen Krankenhausplaner und setzen inzwischen voraus, dass unsere Planung diese Aspekte berücksichtigt. Insgesamt wird Barrierefreiheit immer mehr nachgefragt für öffentliche Gebäude. Unsere Erkenntnisse der heilenden Architektur fließen inzwischen in andere Nutzungen ein, zum Beispiel den Schulbau oder dem Bau von Kitas. Wir haben da bereits ein paar wunderbare Beispiele, aber es muss aber auch noch viel geforscht und probiert werden.

Das Gespräch führte Dr. Kerstin Burmeister


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