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Radon als Gesundheitsrisiko in Gebäuden kaum bekannt

Neue Studie 
Radon als Gesundheitsrisiko in Gebäuden kaum bekannt

Radon als Gesundheitsrisiko in Gebäuden kaum bekannt
Eine aktuelle Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zeigt: Das Wissen über die gesundheitsschädigende Wirkung von Radon und sein Vorkommen in Gebäuden ist in der Bevölkerung gering. Bild: antoine 2k/stock.adobe.com

Radon kann in jedem Gebäude vorkommen und dort das Lungenkrebsrisiko für Menschen erhöhen. Dennoch ist das Wissen über die gesundheitsschädigende Wirkung des radioaktiven Gases und sein Vorkommen in Gebäuden gering – das zeigt eine aktuelle Studie, die im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) durchgeführt wurde. 

Für die Studie »Erfassung des Umgangs der deutschen Bevölkerung mit Radon als Grundlage für Risikokommunikation und Stärkung des Schutzverhaltens« wurden 3.000 Menschen in Deutschland zu ihrem Wissen über Radon online befragt. 58 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, den Begriff schon einmal gehört zu haben: 23 Prozent waren sich sicher und 35 Prozent glaubten, schon einmal davon gehört oder gelesen zu haben. 39 Prozent der Befragten wählten unter mehreren vorgegebenen Auswahlmöglichkeiten korrekt aus, dass Radon ein radioaktives Element ist.

Diese auf den ersten Blick beachtliche Bekanntheit von Radon erwies sich allerdings als recht oberflächlich: Von denjenigen, die schon einmal davon  gehört hatten, gaben in einer Multiple-Choice-Auswahl mit mehreren richtigen Antwortmöglichkeiten lediglich 24 Prozent zutreffend an, dass Radon im Keller von Gebäuden vorkommen kann. Noch weniger Menschen aus dieser Gruppe war bekannt, dass das radioaktive Gas auch in Erdgeschossen (14 Prozent) und in höheren Stockwerken (5 Prozent) auftritt. Ein Zusammenhang von Radon mit der eigenen Wohn- oder Arbeitssituation wird also kaum hergestellt.

Radonmessungen sind weitgehend unbekannt

Nach den ersten Fragen zur allgemeinen Bekanntheit erhielten die Studienteilnehmer eine kurze Erläuterung, was Radon ist, wo es vorkommt und dass es Lungenkrebs auslösen kann. Mit diesem Grundwissen versorgt, gaben 27 Prozent der Befragten an, schon einmal davon gehört zu haben, dass man das Gas in Gebäuden messen kann. 87 Prozent der Befragten hatten jedoch noch nie darüber nachgedacht, zu Hause die Radon-Konzentration zu ermitteln. Lediglich 1 Prozent hat bereits eine Messung durchgeführt. Immerhin 2 Prozent gaben an, dass jemand in ihrem beruflichen oder privaten Umfeld schon einmal Radon gemessen habe.

Auch über Aufwand und Kosten von Radonmessungen ist wenig bekannt. 10 Prozent hielten Radonmessungen für aufwendig, 12 Prozent für teuer – was beides unzutreffend ist. Die Mehrheit traute sich zu diesen Aspekten überhaupt keine Einschätzung zu.

Aufklärung verstärken

„Radon ist nach dem Rauchen eine der häufigsten Ursachen für Lungenkrebs – vor der man sich gut schützen kann. Mit einer Radonmessung lässt sich leicht ermitteln, ob man von erhöhten Radonkonzentrationen betroffen ist und etwas dagegen unternehmen sollte“, erläutert BfS-Präsidentin Inge Paulini. „Die neue Studie zeigt, dass dieses Wissen noch viel zu wenig verbreitet ist.“

„Jede und jeder sollte eine informierte Entscheidung darüber treffen können, ob er oder sie zu Hause oder im eigenen Betrieb Radon messen lässt oder nicht. Voraussetzung dafür ist, dass Radon als Gesundheitsrisiko und die Möglichkeit, Radon einfach und kostengünstig zu messen, allgemein bekannt werden“, betont Paulini. „Dies ist ein Auftrag insbesondere an Bundes- und Landesbehörden, ihre Aufklärungsarbeit fortzuführen und weiter auszubauen. Denn die Studie zeigt auch, dass staatlichen Institutionen beim Thema Radon im Vergleich mit anderen Informationsquellen ein besonderes Vertrauen entgegengebracht wird.“

Radon erhöht Lungenkrebsrisiko

Radon ist ein radioaktives Gas, das überall in Deutschland in unterschiedlichen Mengen im Boden vorhanden ist. Über Undichtigkeiten in Gebäudeteilen, die den Boden berühren, kann es in Häuser eindringen und dort in die Atemluft gelangen. Hält man sich über Jahre oder Jahrzehnte regelmäßig in Räumen mit erhöhter Radonkonzentration in der Atemluft auf, steigt das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.

Schutz ist möglich

Ob die Radonwerte in einem Gebäude erhöht sind, lässt sich mit wenig Aufwand mit einer Messung feststellen. Wie das funktioniert, erklärt das BfS unter www.bfs.de/radon-messen. Als Erstmaßnahme bei erhöhten Radon-Werten hilft häufiges Lüften. Mit baulichen Maßnahmen lässt sich die Radon-Konzentration dauerhaft senken.

Radonsicher bauen – das ist zu beachten 

Seit 1. Januar 2021 müssen Gebäude gegen das Eindringen von Radon angemessen geschützt werden. Der Fachverband Hauseinführungen für Rohre und Kabel FHRK e.V. hat deshalb zum Thema »Radonsicheres Bauen« eine Serie von Videovorträgen veröffentlicht.

Die Links zu den Videovorträgen finden Sie in diesem Beitrag »


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