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Modernes Lichtdesign in der U-Bahn für optimierten Schlaf-Wach-Rhythmus

Für optimierten Schlaf-Wach-Rhythmus
Modernes Lichtdesign in der U-Bahn

Berufstätige verbringen im Durchschnitt etwa 20 bis 60 Minuten pro Tag in öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine Studie hat nun untersucht, wie Menschen durch modernes Lichtdesign in der U-Bahn in ihrem Schlaf-Wach-Rhythmus bestmöglich unterstützt werden können.

Durch die zunehmende Urbanisierung wird der ÖPNV immer wichtiger. Mehr und mehr Menschen ziehen in die Stadt und sind darauf angewiesen, zeitnah von A nach B zu gelangen. Mit dem Pkw ist das gerade zu Stoßzeiten kaum noch möglich. Hinzu kommt, dass immer mehr Städte Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren aus den Innenstädten verbannen, um hohen Schadstoffbelastungen entgegenzuwirken.

Die U-Bahn präsentiert sich hier als sinnvolle Ausweichmöglichkeit, da sie oftmals unterirdisch fährt und damit unabhängig von der Verkehrs- und Wettersituation auf den Straßen funktioniert. Ein Ausbau ist auch in dicht bebauten Bezirken möglich, denn zusätzliche Bebauungsfläche wird nicht benötigt.

Allerdings bringt die Nutzung der unterirdischen Stadtbahn einen entscheidenden Nachteil mit sich: Menschen, die sich ohnehin einen Großteil des Tages in Innenräumen aufhalten, verbringen noch mehr Zeit fernab des dringend benötigten Tageslichts. Und ein übermäßiges Tageslichtdefizit wirkt sich negativ auf den zirkadianen Rhythmus und damit auf die Gesundheit der Menschen aus. Auch viele Stationen punkten nicht mit optimalen Tageslichteinträgen und wirken mit ihrer zweckmäßigen Beleuchtung und Gestaltung nicht besonders anziehend.

Gesundes Licht im U-Bahn-Waggon

Zeitgemäße Lichtlösungen für den ÖPNV stellen den Menschen in den Mittelpunkt. Sie können Beleuchtungsdefizite ausgleichen und versorgen Reisende in den Waggons mit gesundem Licht, das Wohlbefinden und Produktivität steigert. Gleichzeitig macht modernes Lichtdesign U-Bahn-Stationen zu attraktiven urbanen Räumen, die das Stadtbild bereichern. Die Lichtdesignerin Anna Wawrzyniak von Andres + Partner zeigt, wie das gehen kann.

In einer Studie hat sie untersucht, wie sich die verhältnismäßig kurze Verweildauer von etwa 20 bis 60 Minuten pro Tag in öffentlichen Verkehrsmitteln bestmöglich nutzen lässt, um Stadtmenschen bedürfnisorientiert mit melanopisch wirksamem Licht zu versorgen und so in ihrem Schlaf-Wach-Rhythmus zu unterstützen. Zeitpunkt und Dauer der Lichtexposition, Einfallswinkel und Leuchtdichteverteilung wurden bei der Untersuchung ebenso berücksichtigt wie die Lichtintensität und die spektrale Komposition.

Fein komponiertes Lichtgespinst

Aufwachlicht am Morgen, Erholungslicht am Abend

In enger Zusammenarbeit mit der Hamburger Hochbahn wurden die Resultate anschließend simulativ auf einen Waggon der aktuellen Flotte angewendet. Das Ergebnis: Ein »Lichtwaggon«, der Berufspendlern zu bestimmten Tageszeitabschnitten eine aktivierende Lichtdusche auf freiwilliger Basis bietet, die sich positiv auf Produktivität und Wohlbefinden auswirkt. Schichtarbeiter mit abweichendem Schlaf-Wach-Rhythmus und andere Reisende können auf andere Waggons ausweichen.

Zwischen 6:00 und 9:00 Uhr am Morgen regt helles, neutralweißes Licht den Organismus an und hilft den Fahrgästen, einen aktiven Wachzustand zu erreichen. Während der Feierabendzeit zwischen 16:00 und 19:00 Uhr schafft eine Mischung aus rotem und gedimmtem warmweißem Licht eine sanft stimulierende Lichtsituation, die entspannend, aber nicht ermüdend wirkt.

Ressourcenschonend und effizient

Mit vier Personen auf 1 m² bietet der »Lichtwaggon« ein höheres Licht-Pro-Kopf-Verhältnis als jede Human-Centric-Lighting-Bürolösung. Zwischen den Berufsverkehrszeiten fährt der »Lichtwaggon« mit einer energiesparenden Standardbeleuchtung. Am Wochenende sind zudem künstlerische Lichtkompositionen vorgesehen. Die beleuchteten Flächen können dazu mit Informations- oder Unterhaltungsinhalten bespielt werden. Auf diese Weise nutzt der »Lichtwaggon« sein Licht ressourcenschonend und effizient.

Für ihr Lichtdesign-Konzept wurde Wawrzyniak bereits zwei Mal ausgezeichnet. 2019 erhielt sie den Luxi-Award in der Nachwuchskategorie »Bestes Lichtkonzept« und wurde von der British Society of Light and Lighting zum »Young Lighter 2019« gekürt.


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