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Landbaukultur-Preis 2021 - Die besten Bauten auf dem Land

Landbaukultur-Preis 2021
Die besten Bauten auf dem Land

Ein neuer Rinderstall aus heimischem Holz im österreischen Atzbach, ein perfekt mit dem bestehenden Hofensemble harmonierendes Altenteiler-Haus in Selzach in der Schweiz und eine für zeitgemäßes Wohnen umgebaute Scheune in Vlotho – das sind die drei Gewinner beim Landbaukultur-Preis 2021.

Insgesamt bewarben sich 105 Bauherren mit ihren Objekten um die Auszeichnung. „Die Qualität der eingereichten Objekte ist durchweg sehr hoch“, sagt Susanne Wartzeck, Präsidentin des Bundes Deutscher Architekten. Wartzeck leitete die insgesamt achtköpfige Fachjury, die aus fünf Architekten und drei Vertretern der Landwirtschaft bestand.

Der Landbaukultur-Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 30.000 Euro dotiert. Insgesamt acht Objekte (vier Neubauten und vier Umbauten) in drei Kategorien wurden in diesem Jahr prämiert. Dabei wurden erstmals auch Objekte aus Österreich und der Schweiz ausgezeichnet. Vier Preisträger stammen aus Deutschland und jeweils zwei aus Österreich und der Schweiz.

Die prämierten Objekte überzeugten die Jury vor allem deshalb, weil sie eine zeitgemäße Nutzung ermöglichen, sich bestens in die umgebende Kulturlandschaft einpassen, mit den bestehenden Gebäuden harmonieren — und weil die Bauherren und Architekten bei der Auswahl der Baumaterialien und bei der Bauausführung die Anforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes berücksichtigt haben.

„Gerade deshalb ist der Landbaukultur-Preis für mich ein wichtiges Signal für die Wertschätzung und Zukunftsfähigkeit des Ländlichen Raums“, so Franz Fischler in seiner Laudatio. Der frühere EU-Agrarkommissar ist Schirmherr des Wettbewerbs und überreichte die Preise auf Gut Havichhorst in Münster an die Eigentümer und deren Architekten. Landwirtschaftliche Gebäude – alte und neue – seien ein Schaufenster der Landwirtschaft und damit ein echter Imagefaktor für das Leben auf dem Land. „Auch auf dem Land wird modern und nachhaltig gebaut“, so Fischler. Das verdiene viel mehr Beachtung.

Die Hauptpreise

Rinderstall in Atzbachvon Architekt Herbert Schratteneck, Preisträger beim Landbaukultur-Preis 2021er
Bild: Landbaukultur-Preis 2021

1. Preis: Neubau eines Rinderstalls in Atzbach, Österreich

Ein hochwertiger Stall für hochwertige Rinder. Das ist das Motto der Familie Huemer aus Atzbach in Oberösterreich, die mit Holz aus dem eigenen Wald einen neuen Stall für ihre Wagyu-Rinder gebaut hat. Architekt Herbert Schrattenecker gestaltete für die ursprünglich aus Japan stammenden teuersten Rinder der Welt einen Stall, der an eine japanische Pagode erinnert und damit oberösterreichische Holzbautradition mit japanischer Landhaus-Ästhetik verbindet. Preisgeld: 6.000 Euro


Zum Wohnhaus umgebaute Scheune in Vlotho von sbp architekten, Preisträger beim Landbaukultur-Preis 2021
Bild: Landbaukultur-Preis 2021

1. Preis: Umbau einer Scheune für private Wohnzwecke in Vlotho, Deutschland

Auf dem traditionsreichen Ackerbaubetrieb der Familie Daube in Vlotho-Exter ist aus einer ungenutzten Scheune eine moderne Wohnung für die Hofnachfolgerin und ihre Familie entstanden. Dadurch ist es gelungen, die kompakte Hofanlage zu erhalten. Die Ideen von Architekt Johannes Schmersahl überzeugten die Jury. Die Scheune gibt sich nach außen als dezidiert modernes Gebäude zu erkennen, das sich fast selbstverständlich in die gesamte Hofstelle und deren Freiflächen einordnet. Besonders gelungen findet die Jury die Überführung der alten Gestaltung in die neue Nutzung. So erinnern zum Beispiel die vertikalen, lichtdurchlässigen Sonnenschutzpaneele an die alten Scheunentore. Preisgeld: 6.000 Euro


Neubau eines Altenteiler-Hauses in Selzach, Schweiz, von Meier Unger Architekten
Bild: Landbaukultur-Preis 2021

1. Preis: Neubau eines Altenteiler-Hauses in Selzach, Schweiz

Das Altenteiler- oder Austrags-Haus der Familie Scholl aus Selzach in der Schweiz ist laut Jury ein herausragendes Beispiel für die gelungene Verbindung eines Neubaus mit einem unter Denkmalschutz stehenden Bauernhaus. Das vom Architekturbüro Meier Unger gestaltete Auszugs- Haus, wie man Altenteiler- bzw. Austrags-Häuser in der Schweiz nennt, ist klug gesetzt und taucht mit seinem begrünten Flachdach regelrecht in die Landschaft ein. So konkurriert es trotz moderner Bauweise nicht mit dem historischen Hauptgebäude. Es überzeugt zudem durch den Einsatz von natürlichen, nachhaltigen und ökologischen Baustoffen. Preisgeld: 6.000 Euro


Auszeichnungen

Außenanlage eines Hofes in Weikersheim, Deutschland
Bild: Landbaukultur-Preis 2021

Umbau und Gestaltung der Außenanlage eines Hofes in Weikersheim, Deutschland

Martina Klärle und Andreas Fischer-Klärle „retteten“ eine schon ziemlich baufällige historische und ortsbildprägende Hofanlage in Weikersheim-Schäftersheim. Mit den Ideen des ebenfalls zur Eigentümerfamilie gehörenden Architekten Rolf Klärle ist ein stimmiges Ensemble entstanden, das den ursprünglichen Naturstein mit einer neuen Holzverschalung verbindet. Der Anspruch, die Gebäude energieautark herzurichten, ist gelungen. Der Hof produziert mit seinen Fotovoltaik-Dächern mehr Energie, als an Strom und Wärme im Jahr benötigt werden. Überzeugend ist laut Jury auch das vielfältige Nutzungskonzept aus Gewerbe, Wohnen und Flächen für die Dorfgemeinschaft. Auszeichnung: 4.000 Euro


Scheune mit mehreren Wohnungen in Münchenwiler
Bild: Landbaukultur-Preis 2021

Umbau einer Scheune in mehrere Wohnungen in Münchenwiler, Schweiz

Die zu insgesamt sieben Wohnungen umgebaute alte Scheune von Andreas Geser ist Teil einer historischen Schlossanlage. Dem Büro Bernath+Widmer Architekten ist es gelungen, die Außenfassade komplett zu erhalten und damit den ursprünglichen Charakter zu bewahren. Umgesetzt wurde dies durch eine komplett zweite thermische Hülle, die mit großen Verglasungen hinter der historischen Fassade entstanden ist. Auszeichnung: 4.000 Euro


Anerkennungen

Umbau eines ortsbildprägenden Hofensembles zur einer Schneiderei in Schleedorf
Bild: Landbaukultur-Preis 2021

Umbau eines ortsbildprägenden Hofensembles zur einer Schneiderei in Schleedorf, Österreich

Monika und Stefan Wimmer aus Schleedorf im Salzburger Land haben alte dörfliche Bausubstanz neu belebt und dort eine Schneiderei integriert. Die Architekten von LP architektur ZT haben es geschafft, das für die neue Funktion notwendige Schaufenster zu integrieren und gehen auch sonst sehr behutsam mit der historischen Bausubstanz um. Dafür spricht die Jury eine Anerkennung aus.


Hühnerstall in Schönberg von Maximilian Hartinger
Bild: Landbaukultur-Preis 2021

Neubau eines Hühnerstalls in Schönberg und Neubau eines Bienenhauses in Riedering-Heft, Deutschland

Der Hühnerstall von Max Egon Hartinger und das Bienenhaus von Stephanie Forster sind zwei Beispiele für kleine bauliche Maßnahmen im ländlichen Raum, die oft unterschätzt werden. Die Architekten Maximilian Hartinger und Tobias Küke schaffen es, einen Stapel vergessener Bretter zu neuem Leben zu erwecken (Hühnerstall) bzw. vergessene Bauweisen und das uralte Handwerk des Imkerns wiederzubeleben (Bienenhaus). Die Jury des Landbaukultur-Preises hält das für nachahmenswert.


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