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Neue Laminat- und Parkettbodenlinie - Interview mit Hadi Teherani

Interview mit Hadi Teherani zu seiner neuen Laminat- und Parkettbodenlinie
„Was ein Dichter mit Worten ausdrücken kann, das kann ein Architekt mit Materialien (…) genauso tun“

Der im Iran geborene und in Hamburg lebende Architekt und Designer Hadi Teherani skizziert die Entstehung seiner neuen „Open Frameworks Design Edition“  – eine zeitlose Laminat- und Parkettbodenlinie, die durch unterschiedliche Formate und zahlreiche Optiken individuelle Raumakzente setzt. Die für Parador geschaffene Laminat- und Parkettkollektion wurde inzwischen mit dem Red Dot Award für Produktdesign ausgezeichnet.

Wohnräume sind Ausdruck des eigenen Anspruchs und der individuellen Lebenseinstellung. Welche Rolle spielen für Sie dabei Böden?
Teherani: Böden sind für mich das Erste, Existenzielle. Wer gar nichts hat und sich auf einem Feld befindet, wird sich immer zuerst einen Boden zurechtmachen, bevor er sich mit den Wänden und einer Decke beschäftigt. Der Boden ist die Plattform. Er spricht mit dem Raum, mit Wand und Decke. Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Ob wir einen weißen Boden haben, der reflektiert und Licht und Schatten wiedergibt, einen wertigen Boden aus Naturstein oder ein Holz mit Schiffsbodencharakter: Es geht immer darum, eine Aussage zu treffen. Was ein Dichter mit Worten ausdrücken kann, das kann ein Architekt mit Materialien an Boden, Decke und Wand genauso tun.

Ihre neue Edition „Open Frameworks“ ist bereits die zweite Kooperation mit Parador. Was hat Sie daran gereizt, erneut Laminat- und Parkettböden zu gestalten?
Teherani: Zunächst freut es mich, erneut mit Parador zu kooperieren. Langjährige Partnerschaften empfinde ich als fruchtbaren Boden für neue Entwicklungen, da man sich gut kennt und die Synergien optimal nutzen kann. Zudem war die Aufgabe dieses Mal eine andere: Wir konnten auf die innovative Idee einer losen Feder von Parador aufsetzen und dem Thema eine Gestalt geben.

„Open Frameworks“ spielt mit der Idee der Kombinatorik und treibt diese auf die Spitze: Unendliche Verlegemöglichkeiten ergeben sich durch die freie Verbindung der einzelnen Komponenten – von klassisch bis hin zu avantgardistisch. Wie kommen Sie eigentlich auf Ihre Ideen – und was passiert in Ihrer Vorstellung mit den Produkten im Raum?
Teherani: Ideen kommen immer aus der Aufgabenstellung. Diese war für „Open Frameworks“ klar definiert. So ging es uns darum, für das Parkett die Innovation der losen Feder an den Kopfseiten durch die von uns entwickelten Verbinder, „Links“ genannt, sichtbar zu machen. Wir nutzen diesen technischen Vorteil nicht nur für das Verlegen, sondern auch in der Gestaltung. So kann man nicht nur über die vier unterschiedlichen Dielenformate und die drei aufeinander abgestimmten Farben des Eichenparketts verschiedene Verlegemuster erzeugen, sondern durch die Links einen weiteren gestalterischen Akzent auf dem Boden setzen.

Beim Laminat sind wir für das Thema Kombinatorik von zeitlosen Architektenklassikern ausgegangen: Travertin, Holz, Beton und Terrazzo. Diese Dekore bilden wir in Graustufen – wir haben es „super neutral“ genannt – ab und arbeiten so mit der Zeichnung und grafischen Qualität der Materialien. Nur im Terrazzo gibt es ein Farbmoment mit den roten Einschlüssen in der Fläche. Travertin, Holz, Beton und Terrazzo werden somit miteinander in der Fläche kombinierbar.

Was ist Ihr ganz persönlicher Bezug zu dieser Formensprache?
Teherani: Ich mag das reduzierte, klare Bild eines Raumes. So sind die Farben sehr zurückhaltend und ruhig. Die farbigen Verbinder oder das Terrazzo-Muster bieten die Möglichkeit, Akzente zu setzen. Mit den Formaten und Mustern kann man individuell auf die Raumformen und -proportionen reagieren und passende Verlegemuster entwickeln. Toll an den unzähligen Möglichkeiten, die in der Kombinatorik liegen, ist, dass jeder Planer mit diesem Baukasten seinen eigenen Ausdruck im Boden schaffen kann.

Wie schaffen Sie beim Gestalten den Transfer von den anfangs zweidimensionalen Ansichten der Produkte hin zur Atmosphäre, die später in der dritten Dimension entsteht?
Teherani: Indem wir den ganzen Raum denken und nicht nur den Quadratmeter, den wir gerade bearbeiten. Wie verhält sich ein Boden bei künstlicher Beleuchtung, wie morgens, wenn ein Streiflicht darauf fällt? Um diese Fragen zu beantworten, denke ich beim Boden auch Wand und Decke hinzu. Man weiß dann, ob etwas stört – oder, ob es mehr Wert verleiht. Ein Raum ist abhängig von vielen Dingen.

Noch einmal zurück zum Parkett: Bereits in Ihrer ersten Edition für Parador „New Classics“ haben Sie das klassische Fischgrät-Muster neu interpretiert und beispielsweise verschiedene Farben miteinander kombiniert. Jetzt denken Sie diesen Ansatz konsequent weiter: Verschiedene Größen und Farben in Kombination ergeben unendliche Gestaltungs- möglichkeiten. Verraten Sie uns Ihre Inspirationsquelle zu dieser Idee?
Teherani: Als Architekt arbeite ich in den verschiedensten Oberflächen eines Gebäudes – außen und innen – mit Rastern. Bei einer Fassade ist die Kombination verschiedener Formate, Farben, Materialien ein selbstverständliches Ausdrucksmittel. So ist es für mich konsequent, diese Möglichkeiten auch für den Boden zu übersetzen. Dies war im Parkett bis jetzt mit einem industriellen Produkt nicht möglich.

Bei „New Classics“ haben wir die Formatkombination in einem Panel vorgegeben, mit unserer neuen Kollektion „Open Frameworks“ bieten wir jedem Planer die Möglichkeit selbst zu entscheiden, welche Formate und Farben er miteinander kombinieren möchte.

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