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Kooperationsprojekt - Kirchengebäude erhalten, anpassen und umnutzen

Landesinitiative StadtBauKultur NRW startet Kooperationsprojekt
Kirchengebäude erhalten, anpassen und umnutzen

Kirchengebäude erhalten, anpassen und umnutzen
"Entweihtes" Kirchengebäude: Schul-Turnhalle St. Elisabeth in Münster. Bild: Ben Kuhlmann

Kirchengebäude sind besondere Orte. Sie für die Zukunft zu erhalten ist eine besondere Herausforderung. Die Landesinitiative StadtBauKultur NRW hat deshalb gemeinsam mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und der Ingenieurkammer-Bau NRW unter Mitwirkung der evangelischen und katholischen Kirche in Nordrhein-Westfalen das Projekt „Zukunft – Kirchen – Räume. Kirchengebäude erhalten, anpassen und umnutzen“ ins Leben gerufen.

„Unser Projekt unterstützt all diejenigen, die sich für den Erhalt von Sakralbauten in Nordrhein-Westfalen einsetzen“, so Dr. Hanna Hinrichs, Geschäftsführerin Programm von StadtBauKultur NRW. „Wir geben den engagierten Menschen eine ganz praktische Hilfestellung.“

Das geschieht durch zwei Angebote: Eine Internetplattform bietet sämtliche Informationen zur Anpassung oder Umnutzung von Kirchen. Auf der Webseite befinden sich unter anderem Fachinformationen zu Nutzungsentwicklung, Baurecht, Fördermöglichkeiten und Denkmalschutz. Außerdem zeigt sie inspirierende Kirchenumnutzungen aus ganz Nordrhein-Westfalen und nennt konkrete Ansprechpartner.

Das zweite Angebot besteht aus dem Projektaufruf „Zukunftskonzept Kirchenräume“. Aufgerufen sind Kirchengemeinden und Pfarreien, aber auch bürgerschaftlich Engagierte aus Nordrhein-Westfalen, die sich für die Zukunft ihrer Kirchen einsetzen.

Partner und Unterstützer Projekts

Schirmherrin des Projekts ist Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Kirchengebäude stehen nicht nur mitten in unseren Städten und Dörfern, sondern auch in sozialen, kulturellen und geschichtlichen Kontexten. Um diesen besonderen Bautyp zu erhalten, bedarf es einer gemeinschaftlichen Anstrengung und der Bündelung von Know-how, das die Projektpartner in das Projekt einbringen“, so der Staatsekretär des Ministeriums, Dr. Jan Heinisch.

Die Zusammensetzung der Projektpartner ist ein Ausdruck für die Wichtigkeit der baukulturellen Aufgabe. Neben der Initiatorin, der Landesinitiative StadtBauKultur NRW, sind es die Architektenkammer NRW, die Ingenieurkammer-Bau NRW und die (Erz-)Bistümer und Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen. Unterstützung erfährt das Projekt vom Museum für Architektur- und Ingenieurkunst NRW und der RWTH Aachen.

„Kirchen haben eine große baukulturelle Relevanz für unser Land und entfalten vielfach eine städtebaulich prägende Wirkung“, erklärt Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Es sei deshalb wichtig, dass Kirchengemeinden und andere Engagierte frühzeitig auf die Expertise von Architektinnen und Architekten zurückgreifen könnten.

„Führt man Gebäude einer neuen Nutzung zu, bedarf es baulichen Sachverstands. Bei der Umnutzung von Kirchen ist zudem kulturelles Fingerspitzengefühl gefragt“, weiß Dr.-Ing. Heinrich Bökamp,  Präsident der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen. „Wir freuen uns, dieses Projekt gemeinsam mit den Kooperationspartnern tatkräftig zu unterstützen.“

Der Partner in der Landesinitiative StadtBauKultur NRW, das Museum für Architektur und Ingenieur- kunst NRW (M:AI) beschäftigt sich ebenso mit dem Thema. Ab September zeigt das M:AI die Ausstellung „Fluch und Segen. Kirchen der Nachkriegsmoderne“ zur Bedeutung von Kirchenbauten und zum Umgang mit ihnen. Ausstellungsort ist die Kirche St. Gertrud von Gottfried Böhm in Köln. Anschließend geht die Ausstellung auf Wanderschaft.

Hintergrund

Bis zu 30 Prozent der Kirchengebäude in Nordrhein-Westfalen werden langfristig vom Leerstand betroffen sein. Der demografische Wandel und die Säkularisierung der Gesellschaft führen dazu, dass die Gebäude für ihre ursprüngliche Bestimmung im bisherigen Umfang nicht mehr benötigt werden.

Um Sakralgebäude vor Leerstand und Verfall zu schützen, müssen sie häufig baulich angepasst oder einer völlig neuen Nutzung zugeführt werden. Rund 6 000 Kirchen existieren in Nordrhein-Westfalen. Dieser große und vielfältige Bestand aller Größen und Bauepochen dokumentiert eine lange und reiche Bautradition und prägt bis heute das Bild unserer Städte und Quartiere. Diese Räume zu erhalten und in angemessener Weise an die Veränderungen anzupassen, ist eine große Herausforderung – nicht nur für die betroffenen Kirchengemeinden, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes.


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