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Indischer Textilbeton-Hersteller ausgezeichnet

National Award 2021
Indischer Textilbeton-Hersteller ausgezeichnet

Für seine ressourcenschonenden Textilbeton-Fertigteile ist das indische Unternehmen Raina Industries mit dem renommierten indischen Gründerpreis »National Award 2021« ausgezeichnet worden – und zwar in der Kategorie »Nationale Auszeichnung für die erfolgreiche Kommerzialisierung einer einheimischen Technologie«.

Das Technology Development Board, kurz TVB eine gesetzliche Einrichtung des Department of Science & Technology (DST) vergibt in Indien jedes Jahr anlässlich des Nationalen Technologietages eine Reihe von Auszeichnungen an Industrieunternehmen, die erfolgreich eine einheimische Technologie geschäftlich nutzbar machen. Dafür erhalten die Unternehmen jeweils ein Preisgeld in Höhe von umgerechnet rund 28.000 Euro und eine Trophäe, die vom indischen Präsidenten überreicht wird.

Aachener Ausgründung

In diesem Jahr ging die Auszeichnung an das indische Unternehmen Raina Industries mit Sitz in Mumbai. Raina erstellt und vertreibt textilverstärkte Betonfertigteile für den Baubereich, die in hohem Maße ressourcenschonend sind.

Das Unternehmen ist eine Ausgründung der RWTH Aachen. Dr.-Ing. Mohit Raina, Geschäftsführer von Raina Industries, leitet das Unternehmen Raina Industries seit seiner Promotion am Aachener Institut für Textiltechnik (ITA). Bereist während seiner Zeit am ITA hat sich Dr. Raina für den Baustoff Textilbeton begeistert und arbeitet inzwischen erfolgreich daran, die Vorteile des innovativen Materials in seinem Heimatland Indien publik zu machen.

Leichte Bewehrung aus Carbonfasern schont das Klima

Problem Korrosionsbeständigkeit

Die indische Bauindustrie beschäftigt 32 Millionen Menschen mit einer Gesamtmarktgröße von 27,86 Milliarden Euro. Die Bauindustrie trägt mit 11 Prozent zum indischen Bruttoinlandsprodukt bei. Derzeit werden in Indien große Mengen von stahlbewehrtem Beton für Bauwerke verwendet.

Eine große Herausforderung für stahlbewehrten Beton ist die Korrosionsbeständigkeit des Stahls in den Küstengebieten Indiens. Indien hat eine Küstenlinie von 7.517 km und 4.500 km Binnenwasserstraßen. Die Temperatur in den Küstenregionen übersteigt oft 30 °C (86 °F) und ist mit einer hohen Luftfeuchtigkeit verbunden. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt in dieser Region im Durchschnitt zwischen 1.000 und 3.000 mm.

Diese extremen klimatischen Bedingungen haben einen großen Einfluss auf die bewehrten Strukturen. Diese müssen in Indien alle paar Jahre ausgetauscht und restauriert werden. Ein nachhaltiges Material zur Lösung dieses Problems war in Indien bislang nicht verfügbar.

Innovative Verbindungstechnik für Carbonbeton-Fassadenplatten

Textilbeton im Vorteil

In Deutschland wurden in den letzten zehn Jahren neue, nachhaltige Materialien entwickelt. Im Bereich der Betonfertigteile hat sich in Deutschland das Konzept des textilbewehrten Betons, kurz TRC, etabliert. Dabei wird der Bewehrungsstahl durch Textilien aus Endlosfaser aus Glas oder Carbon ersetzt. Der TRC bietet eine Lösung, die über den Stand der Technik des kurzfaserverstärkten Stahlbetons hinausgeht.

Die Vorteile von TRC im Detail:

  • Reduktion des Betonverbrauchs um ca. 85 Prozent,
  • Reduktion der grauen Energie des Bauteils, d.h. geringere Produktionskosten, geringere Transportkosten, geringere Montage- und Anwendungskosten um ca. 83 Prozent,
  • Reduktion des End-of-Life-Abfalls um ca. 80 Prozent.

Textilbeton eignet sich für Neubauten und für Renovierungen.  Zu den Anwendungsbereichen von textilverstärktem Beton des Unternehmens Raina Industries gehören Fassadenelemente, Stadtmöbel oder auch Meeres- und Küsteninfrastruktur. Außerdem hat das Unternehmen im Rahmen der »Swaach Bharat Mission« modulare Toiletten hergestellt und installiert. Diese werden hauptsächlich aus hochwertigem textilbewehrtem Beton hergestellt und unter dem Markennamen »Mo-To« auf den Markt gebracht.

 www.raina-industries.com


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