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Neues Hotel-Ensemble mit dreierlei Fassaden in Münster

Erweiterung eines Bestandsbaus durch zwei Hotelneubauten in Münster
Ensemble mit dreierlei Fassaden

Unweit des Münsteraner Hauptbahnhofs haben PSP Weltner Louvieaux Architekten aus Berlin ein Gebäudeensemble für einen Hotelinvestor realisiert. Ihr Konzept, einen Bestandsbau zu erhalten und durch zwei Neubauten zu ergänzen, überzeugte im Investorenwettbewerb. Auch die Architektur der Neubauten kam gut an: Deren Fassaden interpretieren die Altstadthäuser Münsters auf zeitgemäße Weise.

Das Bestandsgebäude hatte zuvor lange Zeit leergestanden. „Zum Glück passten sowohl die Abstände der Fenster als auch die Geschosshöhen gut für den Entwurf eines Vier-Sterne-Novotels“, erklärt Architekt Thierry Louvieaux von PSP Weltner Louvieaux. So konnte es erhalten und umgebaut werden. Im Rahmen der Baumaßnahmen wurde es in seiner äußeren Erscheinung nur wenig verändert.

Ein zweites Bestandsgebäude an der Ecke Herwarth- und Von-Steuben-Straße hatte ebenfalls lange leergestanden, war jedoch so marode, dass es nicht umgebaut werden konnte. Daher wurde es abgerissen und durch einen hell verklinkerten Neubau ersetzt, der durch ein verglastes Treppenhaus mit dem Bestandsgebäude verbunden ist. Die zwei Gebäude bilden gemeinsam das Novotel. 

Das dritte Gebäude – ebenfalls ei Neubau – befindet sich an weniger prominenter Stelle zwischen dem Eckgebäude des Novotels und einem großen Parkhaus und beherbergt ein Ibis Budget Hotel. 

Mit ihren unterschiedlichen Fassaden ergänzen die drei Gebäude die Kleinteiligkeit des Münsteraner Bahnhofsviertels auf sinn- und stilvolle Weise.

Novotel in Münster mit unterschiedlichen Fassaden an Neu- und Bestandsbau
Bild: Werner Huthmacher, Berlin

Fassaden mit und ohne strenges Raster

Der Eckneubau interpretiert mit seiner hellen Fassade und dem Schrägdach die Altstadtgebäude Münsters neu und betont die Straßenecke, an der sich der Eingang des Novotels befindet. Die Fenster sind wie ein Mosaik in der Fassade angeordnet und setzen sich so von der regelmäßigen Struktur des Altbaus ab.

Da unter dem Schrägdach teilweise keine Hotelzimmer angeordnet werden konnten, bot sich dieses Geschoss für die Gebäudetechnik an, die sich auf diese Weise architektonisch elegant in die Kubatur einfügt. Das Dach stellt mit Lamellen lediglich einen optischen Schutz dar – die wasserführende Schicht befindet sich auf der Geschossdecke darunter. So konnte hier die Lüftungszentrale aufgestellt werden, die durch die Lamellen des Daches Frischluft abbekommt.

Damit im Bestandsgebäude die Hotelküche eingerichtet werden konnte, wurde das Erdgeschoss etwa 80 cm tiefer gelegt und neu strukturiert. Das Dach des Bestandsbaus musste vollständig erneuert werden, denn die zuvor vorhandene Sprengwerkskonstruktion war zu kleinteilig, um in diesem Geschoss weitere Hotelräume zu integrieren. Statisch fängt nun eine Stahlbock-Konstruktion die zusätzlichen Lasten ab.

Vom Dach abgesehen, wurde strukturell nur wenig in den Bestand eingegriffen. Ursprüngliche Elemente – wie beispielsweise eine alte Stahltür – weisen innen auf den Übergang vom Neu- zum Altbau hin. Den Höhenunterschied der beiden Gebäude im Erdgeschoss erleben Hotelbesucher bereits im Neubau. Nur die Lobby liegt auf Straßenniveau. Zum Restaurant »Gold and Brown« geht man wenige Schritte hinunter, sodass hier ein höherer Luftraum entstand, der dem Essbereich Weite verleiht.

Innenhof mit Sitzgelegenheiten zwischen Novotel und Ibis Budget in Münster
Bild: Werner Huthmacher, Berlin

Lauschiger Patio

Der Gebäuderiegel des Zwei-Sterne-Hotels Ibis Budget dient als Schallschutz für das Novotel zum Parkhaus hin und bildet zudem einen lauschigen Patio von sieben Metern Breite im Erdgeschoss, der von beiden Hotels genutzt wird. Damit Hotelgäste im Ibis Budget trotzdem gut schlafen können, orientieren sich die Zimmer in den oberen Geschossen zu diesem Hof, während sich im Erdgeschoss lediglich Nebenräume befinden.

Im Novotel grenzen die Konferenzräume an den Patio an, sodass die Gäste für eine Kaffeepause an die frische Luft gehen können. Leuchten an langen Kabeln fassen den Patio optisch ein.

Der Innenhof hat zudem die wichtige Aufgabe, für Licht und Luft auf dem eng bebauten Grundstück zu sorgen. Mit einer Geschossflächenzahl von annähernd 4 entstanden auf dem etwa 3.000 m² großen Grundstück annähernd 12.000 m² Grundfläche mit 117 Zimmern im Novotel und 123 im Ibis Budget.

Lobby im Ibis Budget in Münster mit Empfangstresen
Bild: Werner Huthmacher, Berlin

Starke Farben im Innenbereich

Starke Farben leiten die Gäste in beiden Hotels. Im Ibis Budget sind das vor allem Gelb- und Grautöne, während im Novotel Grüntöne in Verbindung mit Messing im Erdgeschoss und Bordeaux mit Cremetönen in den oberen Geschossen vorherrschen.

Die langen Hotelflure werden durch Farbstreifen, die sich über die Wände, die Decke und den Teppichboden ziehen, in Segmente unterteilt. In den Zimmern setzt sich die Farbgebung fort. Die gepolsterten Kopfteile der Betten harmonieren mit dazu passenden Polstermöbeln. Messingglänzende Wörter und Nummern auf mattem farbigem Grund weisen den Weg zu den Zimmern und zu den weiteren Räumlichkeiten.

Im Restaurant kombinierte die Innenarchitektin lange gepolsterte Sitzbänke, die den Raum zonieren, mit frei beweglichen Stühlen. Vor allem die lange Bank unter dem Fenster ist einer der Lieblingsplätze der Gäste.


Projekt: Neues Hotel-Gebäudeensemble für ein Novotel und ein Ibis Budget

Standort: Von-Steuben-Straße 4 bis 6, 48143 Münster

Bauherr: AP Investhotel Münster GmbH

Architektur und Projektsteuerung: PSP Weltner Louvieaux, Berlin
www.psp-weltnerlouvieaux.de

Innenarchitektur: Ester Bruzkus, Berlin
www.esterbruzkus.com

Technische Projektsteuerung: Heyen Lippross Kiefer Architektur, Münster
www.hlk-architekten.de


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