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Über 12 Meter hoher Glaskubus als Hommage an rumänischen Bildhauer

Erweiterung eines Museums in Craiova in Rumänien
Gläserne Hommage

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Die rumänische Stadt Craiova ehrt einen ihrer berühmtesten Künstler, den Bildhauer Constantin Brâncuși. Um die Ausstellungsfläche im städtischen Kunstmuseum dafür angemessen zu erweitern, wurde ein unterirdischer Flügel geschaffen. Als oberirdischer Ankerpunkt entstand ein zwölf Meter hoher Glaskubus, der eine Skulptur des Bildhauers als Silhouette andeutet.

Anforderung:

Über 12 m hoher Glaskubus, der die Silhouette einer Brâncuși-Skulptur zeigt

Lösung:

Bis zu 12,45 m hohe gläserne Seitenscheiben, bis zu 9 m lange gläserne Dachscheiben sowie Glasfins und Glaslamellen


Constantin Brâncuși (1876 – 1957) war ein rumänisch-französischer Bildhauer und Fotograf. Ab 1904 lebte er in Paris, er zählt zu den prägenden Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Nicht die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe von Objekten prägte sein Schaffen, sondern Reduktion – beeinflusst von afrikanischer und rumänischer Volkskunst. Brâncușis Plastiken sind oft eiförmige Köpfe oder fliegende Vögel, seine Werke werden der Avantgarde in der Bildenden Kunst zugeschrieben.

Weithin sichtbare Hommage

Das neue »Constantin Brâncuși International Art Center« in Craiova widmet sich dem Werk des großen rumänischen Bildhauers. Entworfen wurde das Gebäude von Architekt Dorin Stefan aus Bukarest. Da der Altbau des Kunstmuseums als Solitär nicht verändert werden sollte, schuf er für das künstlerische Werk Constantin Brâncușis einen unterirdischen Erweiterungsbau. Als  starken oberirdischen Ankerpunk realisierte der Architekt einen imposanten Glaskubus, dessen  skulptural wirkender Innenbau einem typischen Brâncuși-Werk nachempfunden ist – dem mythischen Vogel »Măiastra«. Die Gläser aus einem Stück lieferte sedak. 

„Der Pavillon sollte keine Nachbildung eines Objekts oder einer spezifischen Form von Brâncuși werden, sondern eine Hommage – mit den technischen und ausdrucksstarken Baustoffen unserer Zeit“, so Architekt Dorin Stefan. „Mich fasziniert Glas mit seinen modernen Ausdrucksmöglichkeiten.“

Glaskubus mit Skulptur

Zwölf Seitenscheiben (12,50 x 3,00 m) und drei Dachscheiben (9,00 x 3,00 m) bilden die gläserne Hülle, acht Glasfins tragen die Seitenscheiben mittels filigraner, einlaminierter Verbindungsstücke. Innerhalb des Glaskubus definieren weitere acht horizontal angeordnete Glaslamellen den eiförmigen Raum, der die Skulptur »Măiastra« als Silhouette andeutet – hier in wesentlich größeren Dimensionen als das ursprüngliche, nur neun Zentimeter hohe Kunstwerk des Bildhauers: Der aus Glas umfasste Raum ist fast um den Faktor 100 größer.

In der Mitte des Konstrukts befindet sich ein gläserner Aufzug. Dieser fährt aus dem Untergeschoss – mit nur einer einzelnen Person – in die Mitte des Pavillons. Diese Person kann nun in den wenigen Sekunden der Auffahrt in die Welt von Brâncuși eintauchen. Der Aufzug stammt vom rumänischen Hersteller Elmas, der dafür international ausgezeichnet wurde.

Maximal makellos

Weiterentwicklung in der Glastechnologie

„Als ich mit dem Projekt begann, gab es noch keine Gläser über neun Meter – ich plante also mit zwei Scheiben, um auf zwölf Meter Höhe zu kommen“, erklärt Dorin Stefan. „Glücklicherweise brachte uns die Verzögerung bei der Ausführung den Vorteil, dass wir in der Zwischenzeit über 12,5 Meter lange Gläser einsetzen können.“

Die spezielle Form der Gläser, die die Umrisse der Vogel-Skulptur bilden, war nicht nur in der Glasbearbeitung anspruchsvoll. Vor allem beim Vorspannen und in der Lamination musste auf das richtige Verhalten der Formscheiben im Ofen und auf die Passgenauigkeit an den Kanten geachtet werden.

„Die Herausforderung bestand darin, einen Spezialisten für die statische Gestaltung eines solchen Glasobjekts zu finden“, so der Architekt. „Von allen Baustoffen liebe ich Glas am meisten. Transparenz und Licht bestimmen für mich Architektur.“


    • Projekt: Art Museum Craiova, Neubau »Brâncuși Art Center«
    • Standort: Calea Unirii nr.15, Craiova 200419, Rumänien

  • Architekt: Dorin Stefan, Bukarest
    www.dsba.ro
  • Bauherr: Manelli SRL
  • Fertigstellung: 2022

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