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Gewinner beim Internationalen Hochhaus Preis steht fest

Vorreiter für eine nachhaltigere Architektur
Gewinner beim Internationalen Hochhaus Preis steht fest

Das Finale um den Internationalen Hochhaus Preis 2022/23 ist entschieden: Der Büroturm »Quay Quarter Tower« in Sydney vom Architekturbüro 3XN aus Kopenhagen gewinnt den Wettbewerb um das weltweit innovativste Hochhaus. 

Aus über 1.000 Hochhäusern hatte das Deutsche Architekturmuseum (DAM) 34 herausragende Gebäude aus 13 Ländern nominiert. Auf dem Weg zur Entscheidung ging es der Jury in erster Linie darum, wie verantwortungsbewusst die jeweilige Hochhaus-Architektur mit ihrer Umwelt sowie zukünftigen Generationen umgeht. Deshalb wurde dem Aspekt der Nachhaltigkeit die höchste Bewertungspriorität eingeräumt.

Das Gewinnergebäude »Quay Quarter Tower« überzeugte die Jury als innovative Lösung für nachhaltiges Bauen in einer Zeit gestiegener ökologischer Herausforderungen: Ein Großteil des Rohbaus des bestehenden Hochhauses aus den 1970er-Jahren wurde nicht abgerissen, sondern in den Neubau integriert. 3XN hat einen Entwurf entwickelt, der die Bruttogeschossfläche bei gleicher Grundfläche vergrößert und darüber hinaus nicht weitergenutzte Materialien im Bestandsbau wiederverwendet.

Träger, Platten und Teile des Kerns wurden erneut verwendet, sodass über 12.000 Tonnen Kohlenstoff eingespart werden konnten – das entspricht 8.800 Flügen zwischen Kopenhagen und Sydney. Zudem wurde bei der Planung darauf geachtet, die Wärmelasten zu optimieren sowie den Energiebedarf zu senken und gleichzeitig umfangreiche natürliche Belichtung zu gewährleisten. Laut Jury ist der »Quay Quarter Tower« eine außergewöhnliche Kombination aus Upcycling und Nachverdichtung.

Fünf Finalisten beim Internationalen Hochhaus Preis

Gelungene städtebauliche Integration

Gegliedert ist das Gebäude in fünf übereinandergestapelte Blöcke, die sich um die zentrale Achse gruppieren und so vielfältige Ausblicke auf das gegenüberliegende Sydney Opera House und die Harbour Bridge ermöglichen. Die Etagen innerhalb dieser fünf Einheiten sind zum Hafen hin durch mehrstöckige Atrien miteinander verbunden.

Bei dem exponiert gelegenen »Quay Quarter Tower« wurde besonderer Wert auf die städtebauliche Integration gelegt. Zudem wurden im Sockel des Hochhauses großzügige öffentliche Flächen geschaffen. Zugänge an allen Seiten des Grundstücks vernetzen das Hochhaus mit seinen Nachbargebäuden. Neben den 4.000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche auf drei Ebenen laden öffentlich zugängliche Grünflächen und ein Café auf dem Sockelbau inmitten der dicht bebauten Umgebung zum Verweilen im Freien ein.

Durch die Kombination von Büro und Einzelhandel sowie einem vielfältigen Freizeitangebot wird die innerstädtische Nachbarschaft aufgewertet und über den Arbeitstag hinaus belebt. Gleichzeitig entstehen unerwartete urbane Rückzugsorte inmitten der Hochhauslandschaft.

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»Vorreiter für eine nachhaltigere Architektur«

Die Architekten Kim Herforth Nielsen, Gründer und Creative Director von 3XN, und Fred Holt, 3XN-Partner und australischer Büroleiter, nahmen den Preis persönlich bei der feierlichen Verleihung in der Frankfurter Paulskirche entgegen.

„Der Quay Quarter Tower ist das wichtigste Transformationsprojekt, das 3XN jemals abgeschlossen hat“, so Kim Herforth Nielsen. „Im Zentrum Sydneys wurde ein bestehender Turm, der einer zeitgemäßen Nutzung nicht mehr entsprach, in eine neue Form gebracht. Somit wurde seine Lebensdauer bis weit in die Zukunft verlängert. Heute stoßen viele Türme aus der Mitte und dem Ende des 20. Jahrhunderts an die Grenzen ihrer Funktionsfähigkeit. Uns ist bewusst, dass wir nicht abreißen und neu bauen können, wie wir es in der Vergangenheit getan haben. Der Quay Quarter Tower ist der Beweis dafür, dass ein architektonischer Wandel in großem Maßstab möglich ist.“

Dr. Matthias Danne, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der DekaBank, betonte: „Der Quay Quarter Tower ist eine städtebauliche Bereicherung für Sydney. Das Hochhaus steht für eine gelungene Transformation eines klassischen Büroturms in ein modernes, den höchsten Ansprüchen genügendes Gebäude. Besonders beeindruckend ist das innovative Konzept, die Baustruktur des Bestandsgebäudes größtenteils zu erhalten und damit den CO2-Fußabdruck signifikant zu reduzieren. Damit ist der Quay Quarter Tower zukunftsweisend und ein Vorreiter für eine nachhaltigere und ressourcenschonendere Architektur.“

Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM), erklärte: „In naher Zukunft wird die Welt etwa drei Milliarden Menschen unter 18 Jahren unterbringen müssen, das entspricht der gesamten Weltbevölkerung im Jahr 1930. Das bedeutet, dass wir unsere Städte nachverdichten müssen. Um dies zu erreichen, müssen wir schlicht und einfach höher bauen. Das wird der Normalfall werden. Der Quay Quarter Tower in Sydney ist höher als sein Vorgängergebäude und bietet auf der gleichen Grundfläche mehr Raum. Gleichzeitig wird die Kohlenstoffeinsparung maximiert. Eine Win-win-Situation.“

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Weitere Finalisten geehrt

Während der Preisverleihung wurden auch die übrigen vier Finalisten geehrt:

  •  Vancouver House (Vancouver, Kanada) von BIG – Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark / New York NY, USA
  • TrIIIple Towers (Wien, Österreich) von Henke Schreieck Architekten, Wien, Österreich
  • The Bryant (New York NY, USA) von David Chipperfield Architects, London, Großbritannien
  • Singapore State Courts (Singapur) von Serie Architects, London, Großbritannien + Multiply Architects, Singapur mit CPG Consultants, Singapur

Internationaler Hochhaus Preis (IHP)

Der Internationale Hochhaus Preis wurde 2003 gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank initiiert und 2004 zum ersten Mal vergeben. Seitdem wird er alle zwei Jahre kooperativ organisiert und finanziert. Somit fand in diesem Jahr die Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche zum zehnten Mal statt. Der IHP richtet sich an Architekten und Bauherren, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und die in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden. Dotiert ist der Preis mit 50.000 Euro.

www.international-highrise-award.com


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