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Gewinner beim Caparol-Architekturpreis gekürt

Farbe Struktur Oberfläche
Gewinner beim Caparol-Architekturpreis gekürt

Anfang September wurde in Frankfurt der Caparol-Architekturpreis »Farbe Struktur Oberfläche« vergeben. Seit 2004 würdigt der Preis alle zwei Jahre Projekte, die  Farb- und Materialkonzepte in der Architektur beispielhaft umsetzen.

„Der Caparol-Architekturpreis unterscheidet sich von anderen Wettbewerben, die von der Industrie ausgelobt werden, dadurch, dass er herstellerneutral ist – dass es also nicht auf die eingesetzten Produkte, sondern ausschließlich auf die Qualität der Architektur ankommt“, so Caparol-Firmenchef Dr. Ralf Murjahn. Jurymitglied Petra Stephan lobte bei der Begrüßung die regelmäßig sehr hohe Qualität und Vielfalt der eingereichten Projekte.

Das Wettbewerbsverfahren erfolgt in einem zweistufigen Prozess. Zwölf unabhängige Nominierungsjuroren nennen dabei zunächst ihre persönlichen Favoriten, die während der letzten zwei Jahre in Deutschland, Österreich oder der Schweiz realisiert wurden. In diesem Jahr waren es 90 Projekte, die nach Vorprüfung in einem zweiten Schritt im Caparol-Tagungszentrum Gutshof Murjahn in Forst an der Weinstraße von der hochkarätig besetzten Jury bewertet wurden.

Bei der neunten Auflage des Caparol-Architekturpreises hatte die Jury die schwierige Aufgabe, aus den 90 hervorragenden Arbeiten jene auszuwählen, die in den vier Kategorien »Öffentliche Bauten«, »Wohnbauten«, »Bauten besonderer Nutzung« und »Architekturen des Innenraums« als Preisträger ausgezeichnet oder mit einer lobenden Anerkennung geehrt werden sollten.

Die Preisträger

Kita im Park 

Kita im Park in Stuttgart - Gewinner beim Caparol-Architekturpreis
»Kita im Park – Neubau einer viergruppigen Kindertageseinrichtung« in Stuttgart von Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten (Stuttgart). Bild: Zooey Braun

Den ersten Preis in der Kategorie »Öffentliche Bauten« erhielten Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten (Stuttgart) für ihr Projekt »Kita im Park – Neubau einer viergruppigen Kindertageseinrichtung« in Stuttgart.

Der feuerrote, zweigeschossige Riegel der Kita im Park fügt sich wie selbstverständlich in den gewachsenen Baumbestand und überrascht im Inneren mit kräftig grünen Böden, Wänden und Treppen. Im Stuttgarter Osten – heterogen bebaut, von Grün durchzogen – haben die Architekten den zweigeschossigen Neubau für die Kita im Park auf einer unterirdischen Bunkeranlage geplant. Damit und aufgrund der besonderen Grundstücksparameter waren Position, Gebäudeabmessung, Konstruktion und Materialität auch schon gesetzt.

Die Materialpalette des Entwurfs ist überschaubar – Holz, Putz und Linoleum im Innenbereich, Holz und Metall im Außenbereich – und durch die Zugabe nur zweier, dafür aber kräftiger Farben erhält der Bau seine beinahe prosaische Leichtigkeit. Die unaufgeregte Einfachheit des Gebäudes wirkt nicht nur wohltuend auf die bauliche Umgebung, sondern vermittelt großen und kleinen Nutzern auch ein Gefühl von schützender Geborgenheit.


Casa Rossa

Raum unter der Dachschräge in der Casa Rossa in Chemnitz
Projekt »Casa Rossa« in Chemnitz von bodensteiner fest Architekten Stadtplaner (München). Bild: Steffen Spitzer

Preisträger in der Kategorie »Wohnbauten« sind bodensteiner fest Architekten Stadtplaner (München), die für ihr Projekt »Casa Rossa« in Chemnitz ausgezeichnet wurden.

Das Sanierungskonzept des 30 Jahre lang ungenutzten Wohngebäudes im aufstrebenden Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg besticht durch den einfühlsamen Umgang mit der Substanz und die gekonnt sensible Intervention an den notwendigen Stellen. Materialien ergänzen sich gleichermaßen kontrastreich und harmonisierend. Das Freilegen der Putzflächen ergibt im Wechselspiel mit den geschickt detaillierten Faschen ein spannendes Wechselspiel der Strukturen. Die Farbgebung ergibt sich aus dem Grundton der Ziegel, die behutsam an Fehlstellen durch Recyclingklinker ergänzt wurden.

Im Ensemble des Straßenzuges entsteht ein vielschichtiges Gesamtbild, das durch Strukturen und Farben wechselseitig profitiert. Das Gebäude an der Gießerstraße 41 zeigt seine Herkunft, Geschichte und Transformation mit einer gestalterisch hochwertigen Aussage und Ehrlichkeit. Der Beitrag zu den Themen Farbe, Gestaltung und Oberfläche ist laut Jury hervorragend erfüllt, zusätzlich besticht das Gesamtkonzept mit einer hohen Nachhaltigkeit durch die gekonnt und gezielt eingesetzten Ergänzungen. 


ARGE Brücke am Mozartturm

Rote Fußgängerbrücke in Darmstadt - Gewinner beim Caparol-Architekturpreis
Projekt »ARGE Brücke am Mozartturm« in Darmstad von den Büros netzwerkarchitekten und Tragraum Partnerschaft Beratender Ingenieure (Darmstadt). Bild: Jörg Hempel

Der erste Preis in der Kategorie »Bauten besonderer Nutzung« ging an die Büros netzwerkarchitekten und Tragraum Partnerschaft Beratender Ingenieure (Darmstadt). Sie erhielten die Murjahn-Medaille für das Projekt »ARGE Brücke am Mozartturm« in Darmstadt.

Die neue Radwegebrücke am westlichen Stadteingang Darmstadts entwickelt in spielerischer Form eine signifikante Formensprache. Aus den verkehrstechnischen Anforderungen, der Notwendigkeit, vorhandene Bäume zu schützen, und dem Tragwerkskonzept entsteht ein rotes Band, das sich wie eine Schleife über die Verkehrsmagistrale legt. Außen ist die Stahlkonstruktion zurückhaltend in mattem Grau gehalten, während die Innenseite in leuchtendem Rot zu einem Erlebnisraum für die Radfahrer und Fußgänger wird. Nachts leuchtet der rote Trog von innen und verstärkt die dynamische Wirkung.

Die Jury würdigt die Leistung, ein ingenieurtechnisches Verkehrsbauwerk architektonisch zu überhöhen und Farbe in ihrer stadträumlichen Wirkung gezielt einzusetzen. 


Schulhaus am Ekkharthof

Farbige Putzflächen im Schulhaus am Ekkharthof in Lengwil
Schulhaus am Ekkharthof (Lengwil) von Lukas Imhof Architektur (Zürich). Bild: Lucas Peters

Das Schulhaus am Ekkharthof (Lengwil) von Lukas Imhof Architektur (Zürich) wurde beim Caparol-Architekturpreis in der Kategorie »Architekturen des Innenraums« mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Das Schulhaus hat einen anthroposophischen Hintergrund – etwas, das der Betrachter wissen sollte, um das Gebäude zu verstehen. Besonders beeindruckt war die Jury von den Innenräumen, die sowohl formal als auch in ihrer Farbgebung überzeugten. Darin steckt eine Tradition, die an die 1960er- und 1970er-Jahre erinnert. Gleichzeitig wirken die Innenräume modern und zeitgemäß. 

Die Sensibilität, mit der die Architekten das Thema umgesetzt haben, überzeugte die Jury. 


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