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Fünf Finalisten beim Internationalen Hochhaus Preis

Projekte von vier Kontinenten im Rennen
Fünf Finalisten beim Internationalen Hochhaus Preis

Die Finalisten beim diesjährigen Internationalen Hochhaus Preis (IHP) stehen fest: Fünf Gebäude aus Asien, Australien, Europa und Nordamerika hat die Jury aus insgesamt 34 nominierten Hochhäusern aus 13 Ländern ausgewählt. Die Jury stellte bei ihrer Auswahl die Verantwortung der Gebäude für Umwelt und zukünftige Generationen in den Fokus.

Der IHP gilt als der weltweit wichtigste Architekturpreis für Hochhäuser. Er wird von der Stadt Frankfurt am Main gemeinsam mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank verliehen. Der Preis richtet sich an Architekten und Bauverantwortliche, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden. Die Jury beurteilt die nominierten Projekte mit den Kriterien: zukunftsweisende Gestaltung, Funktionalität, innovative Bautechnik, städtebauliche Einbindung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Am 8. November 2022 wird das Gewinnerprojekt in der Frankfurter Paulskirche bekanntgegeben. Zusätzlich wird die Veranstaltung per Live-Stream übertragen. Das Gewinnerprojekt wird mit einer Statuette des international bekannten Künstlers Thomas Demand und einem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro ausgezeichnet.

34 Hochhaus-Projekte weltweit nominiert

Die 5 Finalisten im Überblick

  • Vancouver House, Vancouver, Kanada | Architektur: BIG – Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark / New York NY, USA
  • TrIIIple Towers, Wien, Österreich | Architektur: Henke Schreieck Architekten, Wien, Österreich
  • The Bryant, New York NY, USA | Architektur: David Chipperfield Architects, London, Großbritannien
  • Singapore State Courts, Singapur | Architektur: Serie Architects, London, Großbritannien + Multiply Architects, Singapur mit CPG Consultants, Singapur
  • Quay Quarter Tower, Sydney, Australien | Architektur: 3XN, Kopenhagen, Dänemark

Jurybegründung 

Einigkeit bestand bei der Jury, dass die nominierten Gebäude die Kriterien mit besonderem Augenmerk auf die Frage der Verantwortung erfüllen. Oder, wie es der Juryvorsitzende Sven Thorissen (Direktor / Architekt MVRDV, Rotterdam) formulierte: „Was ist das Signal für die Zukunft?“ In diesem Zusammenhang wurde der Kategorie Nachhaltigkeit die höchste Priorität eingeräumt. Daraus ergab sich aus den 34 nominierten Projekten eine Shortlist mit fünf Finalisten:

Ein schlanker Wohnturm mit gemischt genutztem Sockel (Vancouver House), ein Ensemble für diverse Bürosysteme und Wohnungskonzepte (TrIIIple Towers), ein Mischnutzungshochhaus mit klassischem New Yorker Aufbau (The Bryant), ein vertikal angeordnetes Gerichtsgebäude mit Gartenterrassen (Singapore State Courts) und die Transformation eines bestehenden Hochhauses aus den 1970er-Jahren (Quay Quarter Tower).

Vancouver House

Hochhaus Vancouver House von BIG – Bjarke Ingels Group
BIG – Bjarke Ingels Group. Vancouver House, Vancouver, Kanada. Bild: Laurian Ghinițoiu / Westbank Corp / BIG – Bjarke Ingels Group

Auf einem unwirtlichen Restgrundstück an der Haupteinfallstraße der kanadischen Metropole Vancouver realisierte BIG – Bjarke Ingels Group das Vancouver House. Die Form des skulpturalen Wohngebäudes entwickelte sich aus den städtebaulichen Parametern. Den Architekten gelang es, erschwerende äußere Faktoren in ein prägnantes Konzept umzuwandeln. Darin sind sich Andrea Jürges (stellvertretende Direktorin Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main) und Horst R. Muth (Leiter Projektmanagement Immobilien, Deka Immobilien GmbH, Frankfurt am Main) einig. Laut Jürges hat BIG aus dem Nichts etwas geschaffen, eine tote Zone neu belebt und dabei einen Unort in ein urbanes Zentrum verwandelt. Für Muth „schwebt“ das Gebäude quasi in der Luft und gewinnt von Geschoss zu Geschoss mehr Fläche mit qualitativ hochwertigen und gut durchdachten Grundrissen.


TrIIIple Towers

Hochhaus TrIIIple Towers, Wien
Henke Schreieck Architekten: TrIIIple Towers, Wien, Österreich. Bild: Christian Pichlkastner

Das einzige europäische Projekt unter den diesjährigen Finalisten sind die TrIIIple Towers in Wien vom lokalen Büro Henke Schreieck Architekten. Direkt am Donaukanal gelegen, besteht das Ensemble aus drei kubischen, flexibel geplanten Wohntürmen, die miteinander zu kommunizieren scheinen und dabei den Übergang zwischen Innen und Außen auflösen. Sven Thorissen (Direktor / Architekt MVRDV, Rotterdam – Juryvorsitzender) hebt die differenzierte Kubatur, die gut organisierten Wohnungsgrundrisse und die Diversität an (kollektiven) Außenräumen als beispielhaft hervor.


The Bryant

IHochhaus The Bryant in New York von David Chipperfield Architects
David Chipperfield Architects: The Bryant, New York NY, USA. Bild: Simon Menges

Einen schlichten und eleganten Wohnturm planten David Chipperfield Architects in New York. Wie ein schon immer vorhandener Nachbar fügt sich The Bryant rücksichtsvoll in die umliegende Hochhauslandschaft von Midtown Manhattan ein. Dabei überzeugt das Gebäude mit klarer Formensprache und Eleganz, gepaart mit beispielhaftem Understatement. Melkan Gürsel (Architektin / Partnerin Tabanlioglu Architects, Istanbul) unterstreicht, dass das Gebäude ein Gefühl der Integrität vermittele. „Hier trifft Normalität auf Raffinesse“, so Bart Lootsma (Professor für Architekturtheorie, Fakultät für Architektur, Universität Innsbruck).


Singapore State Courts

Hochhaus Singapore State Courts
Serie Architects + Multiply Architects mit CPG Consultants: Singapore State Courts, Singapur. Bild: Khoogj

Eine neue, besondere Typologie eines vertikalen Gerichtsgebäudes stellen die Singapore State Courts von Serie Architects mit Multiply Architects und CPG Consultants dar. Neben den Gerichtssälen und Büroräumen umschließt die luftdurchlässige Fassade extensiv bepflanzte Freiräume. Für Peter Cachola Schmal (Direktor Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main) ist es „eine sehr willkommen heißende und angenehme Architektur für ein vertikales Gerichtsgebäude mit innovativer Typologie“. 


Quay Quarter Tower

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3XN: Quay Quarter Tower, Sydney, Australien. Bild: Adam Mork

Eine gelungene Transformation des Bestandes verkörpert der Quay Quarter Tower in Sydney von 3XN. Angesichts der Forderung nach einer Verringerung der Kohlenstoffemissionen und des CO2-Fußabdrucks, gewinnt die CO2-Bilanz von Gebäuden und der verwendeten Baumaterialien immer größere Bedeutung. Matthias Schuler (Geschäftsführer / Gründer Transsolar Energietechnik GmbH, Stuttgart) ist daher der Meinung, dass die Strategie von 3XN, die Baustruktur eines Bestandsgebäudes zu erhalten und es durch eine Erweiterung aufzuwerten, ein vorbildlicher Ansatz sei.


Die bisherigen Gewinner des IHP

  • Norra Tornen, Stockholm, Schweden (2020) | Architektur: Office for Metropolitan Architecture (OMA)
  • Torre Reforma, Mexiko-Stadt, Mexiko (2018) | Architektur: LBR&A Arquitectos
  • VIA 57 West, New York NY, USA (2016) | Architektur: BIG – Bjarke Ingels Group
  • Bosco Verticale, Mailand, Italien (2014) | Architektur: Boeri Studio
  • 1 Bligh Street, Sydney, Australien (2012) | Architektur: ingenhoven architects / Architectus
  • The Met, Bangkok, Thailand (2010) | Architektur: WOHA
  • Hearst Headquarters, New York NY, USA (2008) | Architektur: Foster + Partners
  • Torre Agbar, Barcelona, Spanien (2006) | Architektur: Ateliers Jean Nouvel
  • De Hoftoren, Den Haag, Niederlande (2004) | Architektur: Kohn Pedersen Fox Associates

www.international-highrise-award.com


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