Startseite » News »

Vier Finalisten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur

Bestand im Fokus
Vier Finalisten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur

Gleich vier Gebäude haben es beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur 2022 in die Endauswahl geschafft: das Rathaus Korbach, der Erweiterungsbau des Landratsamtes in Starnberg, das Hotel Wilmina in Berlin und die IGS Integrierte Gesamtschule in Rinteln. Gemeinsam ist allen Projekten ein gelungener Umgang mit dem Thema Bestand.

„Wir freuen uns, dass bei den diesjährigen Bewerbungen eine große Anzahl an Projekten mit dabei war, die in vielfältiger Form das Potenzial für Klimaschutz und Ressourcenschonung in unserem Gebäudebestand ausschöpfen“, resümiert Prof. Amandus Samsøe Sattler, DGNB Präsident und Juryvorsitzender des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur. „Die Finalisten zeigen auf besonders gelungene Art und Weise, wie wir Architekturgeschichte über Jahrzehnte fortschreiben können, adressieren Themen wie Urban Mining, also die Nutzung der wertvollen Rohstoffe im Gebäudebestand, und erschaffen neue Welten in baulichem Erbe. Sie sind damit große Vorbilder für die so dringende Bauwende, die wir nur aus dem Bestand heraus schaffen.“ 

Pionier des Urban Mining: Rathaus Korbach

Rathaus Korbach, Finalist beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur
Rathaus Korbach. Bild: Caspar Sessler

Das neue Rathaus in der Kreis- und Hansestadt Korbach ist eine Kombination aus der Sanierung des mittelalterlichen Gebäudes sowie einem Neubau, der anstelle eines Erweiterungsbaus aus den 1970er-Jahren trat. Letzterer wurde sorgfältig zurückgebaut, sodass ein Großteil der Ressourcen wieder Verwendung im Neubau fand. Zugleich erzeugten die Architekten ein identitätsstiftendes Gesamtbild durch das Fortschreiben der vorhandenen Dachlandschaften und einer Formensprache, die sich zurückhaltend in das Bild der Innenstadt einfügt. Die Jury würdigt das Projekt als Pionier des Urban-Mining-Prinzips bei gleichzeitig hohem Anspruch an die Baukultur.

  • Bauherr: Kreis- und Hansestadt Korbach
  • Architekturbüro: Arbeitsgemeinschaft agn Niederberghaus & Partner GmbH und heimspiel architekten Matzken Kampherbeek PartGmbB

Bestand gelungen weitergedacht: Erweiterungsbau Landratsamt Starnberg

Landratsamt Starnberg, Finalist beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur
Landratsamt Starnberg. Bild: Aldo Amoretti

Der Erweiterungsbau des Landratsamtes Starnberg ist ein zweigeschossiges Hybridgebäude aus Holz, Stahl und Beton in modularer Bauweise. Obwohl über drei Jahrzehnte zwischen Bestand und Neubau liegen, fügt er sich gestalterisch nahtlos in das bereits 1987 fertiggestellte Landratsamt ein, das wie selbstverständlich in die bayrische Seenlandschaft eingebettet ist. Zugleich wurden die Materialien und energetischen Standards auf heute vorherrschende Ansprüche angepasst. Honoriert wurde das Projekt für den behutsamen Umgang mit dem Bestand sowie dessen gelungenem Weiterdenken in Form, Materialität und Konzeption.

  • Bauherr: Landratsamt Starnberg
  • Architekturbüro: Auer Weber Assoziierte GmbH

Umnutzung der besonderen Art: Hotel Wilmina, Berlin

Hotel Wilmina in Berlin
Hotel Wilmina in Berlin. Bild: Robert Rieger

Beim Hotel Wilmina in Berlin handelt es sich um eine Konversion einer denkmalgeschützten Baustruktur – einem ehemaligen Gerichtsgebäude und Frauengefängnis. Bei maximalem Erhalt des Bestands, zeigt der Umbau, wie ein beklemmender Ort der Justiz für eine unbelastete Nachnutzung umgestaltet werden kann. Hervorzuheben ist auch die intensive Begrünung im Innenhof für ein angenehmes Mikroklima und zur Stärkung der Biodiversität. Die Jury lobt das Projekt als hervorragendes Beispiel für die Nachverdichtung im Gebäudebestand bei gleichzeitig verantwortungsvollem Umgang mit einem schwierigen Erbe.

  • Bauherr: Wilmina GmbH
  • Architekturbüro: Grüntuch Ernst Architekten BDA

Lesen Sie hier einen bba-Beitrag zum Hotel Wilmina »


Nachhaltiger Ort des Lernens: IGS Integrierte Gesamtschule, Rinteln

IGS Rinteln
IGS Rinteln. Bild: Marcus Ebener

Die IGS Integrierte Gesamtschule Rinteln im Landkreis Schaumburg ist ein zweigeschossiger Neubau in Holz-Beton-Hybridbauweise, der einen bestehenden Schulcampus vervollständigt. Das ehemalige Schulgebäude wird dabei nicht abgerissen, sondern für die Gemeinde weiter genutzt. Raumprägendes Gestaltungselement des Neubaus ist der nachwachsende Rohstoff Holz. Dieser stammt zu großen Teilen aus regionaler Forstwirtschaft und wird in Bauteilen so eingesetzt, dass er für zukünftige Veränderungen leicht demontierbar ist. Die Jury betont die pädagogische Wirkung der klimaschonenden Schularchitektur, die für Lernende und Lehrende sicht- und erlebbar wird.

  • Bauherr: Landkreis Schaumburg, Stadthagen
  • Architekturbüro: Bez + Kock Architekten Generalplaner GmbH

Preisverleihung im Dezember

Der renommierte Architekturpreis für nachhaltige Bauprojekte wird in diesem Jahr zum zehnten Mal von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. in Kooperation mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben.

Die feierliche Preisverleihung findet im Rahmen des 15. Deutschen Nachhaltigkeitstages am 1. und 2. Dezember 2022 in Düsseldorf statt.

www.nachhaltigkeitspreis.de


Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de