MGF Architekten aus Stuttgart sind Preisträger des Deutschen Fassadenpreises 2018 für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden (VHF). Ihr Entwurf der Folkwang Universität der Künste in Essen überzeugte die Fachjury unter Vorsitz von Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur.
Impulsgeber für die Designstadt Zeche Zollverein
„Die Architekten nehmen bei der Fassadengestaltung direkten Bezug auf die vorwiegend orthogonale Typologie der Bestandsgebäude der Zeche Zollverein und leiten schlüssig aus dieser ebenfalls die Flächenbündigkeit der Fassadengestaltung ab“, urteilten die Preisrichter und lobten die „außerordentlich sorgfältig durchgearbeitete Fassade“.
Insgesamt würdigte die Jury die durchgängig herausragende Qualität des Preisträgerprojekts – vom Städtebau im Welterbe-Kontext über die architektonische Grob- und Feingliederung bis hin zur Wahl und Komposition der Konstruktionen und Materialien.
Bereits anlässlich der Vertragsunterzeichnung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Bauherrn, der Welterbe Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG, hatte die damalige NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft und heutige Bundesumweltministerin Svenja Schulze den geplanten Neubau wie folgt charakterisiert: „Mit der Folkwang Universität der Künste erhält die Designstadt Zollverein einen neuen Impuls, der den Standort als hervorragende Adresse für Innovation und Gestaltung voranbringt.“
Fünf Anerkennungen
Fünf weitere Architekturbüros und ihre jeweiligen Bauherren erhielten für ihre herausragenden Projekte Anerkennungen:
- Richter Musikowski für das Haus der Zukunft (Futurium) in Berlin,
- roedig . schop architeken für Wohnen am Anger Adlershof in Berlin,
- Werner Sobek und Jahn Architects für den ThyssenKrupp Testturm in Rottweil,
- Wacker Zeiger Architekten für das Einfamilienhaus in Timmdorf,
- Heide & Von Beckerath für das Umspannwerk Sellerstrasse in Berlin.
Laut Jury illustrieren die sechs preisgekrönten Bauten ebenso wie die zahlreichen hochkarätigen Einreichungen die Gestaltungskraft des VHF-Systems und seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Das Gewinnerprojekt erhielt mit 5 000 Euro die Hälfte des mit 10 000 Euro dotierten Preises, die restliche Summe von 5 000 Euro wurde zu gleichen Teilen unter den fünf Anerkennungen aufgeteilt.
Der Hauptpreis und die fünf Anerkennungen wurden im Rahmen einer festlichen Gala in Berlin verliehen. Der Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e. V. – FVHF verleiht den renommierten Architekturpreis in diesem Jahr zum zwölften Mal seit 1999.
Bisherige Gewinner
MGF Architekten reihen sich als Preisträger 2018 in eine Folge von prominenten Gewinnern ein: Zu den Preisträgern des Deutschen Fassadenpreises für VHF zählen bisher u.a. Sauerbruch Hutton, Berlin (2001), Allmann Sattler Wappner, München (2004 + 2007), Manuel Herz, Köln (2011), Staab Architekten, Berlin (2013) und raumzeit Architekten (2015).