Der Bestandsbau des Experimentariums stammt aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende und gehörte einst zur Brauereianlage einer bekannten dänischen Biermarke. Seit Anfang der 1990er-Jahre wird die alte Flaschenabfüllhalle als Museum genutzt.
Im Zuge der umfangreichen Sanierung haben Cebra Architects das Experimentarium mit einem Anbau erweitert und die Ausstellungsfläche damit verdoppelt. Ausgehend von einem großen Foyer entstanden eine Kongresshalle, Lehrsäle, ein Café, eine Dachterrasse, Personalräume und neue Ausstellungsbereiche mit Platz für 16 neue und interaktive Ausstellungen.
Natürliches Tageslicht
In den Erweiterungsbau integrierten Cebra Architects zwei großzügige Atrien, deren Dachflächen sie mit zwölf Atrium-Lichtbändern aus insgesamt 159 ‚Velux Modular Skylights‘ ausstatteten. Diese sorgen für viel natürliches Tageslicht, ausreichend Frischluftzufuhr und ein angenehmes Raumklima.
„Das Tageslicht in den Atrien dient nicht nur der verbesserten Führung durch die Ausstellungsräume, es schafft zudem hochwertige Arbeitsbereiche für die Mitarbeiter“, erklärt Architekt Lars Gemynthe Gylling von Cebra Architects. Dass sich die Planung in der Praxis bewährt, bestätigt Kim Gladstone Herlev, CEO des Experimentariums: „Die Tageslichtqualität in den Atriumräumen ist hervorragend. Davon profitieren sowohl unsere Besucher als auch Mitarbeiter. Sogar nach innen ausgerichtete Büros erhalten viel helles, natürliches Tageslicht.“
Flexible Lüftungsmodule
Die Tageslicht-Module sind durch Entwässerungsrinnen miteinander verbunden und werden von bauseitigen Unterzügen gestützt. Diese Träger dienen außerdem als Unterkonstruktion für die Montage der Module.
24 der ‚Velux Modular Skylights‘ lassen sich öffnen und sind damit integraler Bestandteil des Gebäude-Belüftungssystems. Während der Montagearbeiten erkannten die Architekten, dass mehr Lüftungsmodule erforderlich waren. Hier zeigte sich die Stärke des vorgefertigten modularen Systems mit Standard-Größen und einheitlicher Montage: Die bereits installierten festen Module konnten nachträglich problemlos gegen zu öffnende Lüftungsmodule ausgetauscht werden. Diese sorgen zudem für den gesetzlich vorgeschriebenen Rauchabzug und öffnen sich im Brandfall schnell, sodass Rauch durch das Dach abziehen kann.
Spektakuläre Wendeltreppe
Ein besonderes Highlight ist der neu entstandene Eingangsbereich des Gebäudekomplexes, dessen Blickfang eine kupferverkleidete Wendeltreppe im Zentrum ist. Sie erinnert in der Form an eine sauber abgetrennte Apfelschale und windet sich vier Stockwerke hinauf.
Beim Einbau der Treppe mit einem Gesamtgewicht von 160 Tonnen kam ein weiterer Vorteil der ‚Velux Modular Skylights‘ zum Tragen. Die eindrucksvolle Kupfertreppe wurde als eines der letzten Gebäudeelemente durch das Atriumdach heruntergelassen. Im Anschluss sollte das Dach möglichst schnell geschlossen werden. Durch die kurzen Montagezeiten der vorgefertigten ‚Velux Modular Skylights‘ war dies problemlos möglich. Fällt heute das Sonnenlicht durch die Lichtbänder, wirkt die spektakuläre Installation in der Mitte des Atriums durch das sich im Kupfer reflektierende Licht noch beeindruckender.