Der Wolkenkratzer »One Barangaroo« in Sydney ist der diesjährige Gewinner des »Emporis Skyscraper Awards«. Zum ersten Mal in der mehr als 20-jährigen Geschichte des Preises geht die Trophäe damit nach Australien.
Der Gewinner wurde wie jedes Jahr von einer internationalen Experten-Jury aus über 300 Wolkenkratzern ausgewählt, die 2020 fertiggestellt wurden und eine Höhe von mindestens 100 Metern aufweisen.
Der Gewinner: »One Barangaroo«
»One Barangaroo« ist ein 271 Meter hoher Wolkenkratzer, der von den britischen Architekten WilkinsonEyre entworfen wurde. Es ist das derzeit höchste Gebäude in Sydney und bietet Besuchern wie Bewohnern eine spektakuläre Aussicht auf den Hafen und das berühmte Opernhaus der Stadt. Das extravagante Design der Außenfassade von »One Barangaroo« war ausschlaggebend für den ersten Platz. Der Wolkenkratzer ist von natürlichen Formen inspiriert und ähnelt drei Blütenblättern, die in sich verdreht in den Himmel ragen. Der Turm steht auf einem vier Stockwerke hohen Podest, dessen Außenwände mit Marmor verziert sind. Neben einem Kasino, Wohnungen und Restaurants beherbergt das Gebäude auch ein luxuriöses Sechs-Sterne-Hotel.
Zweiter Platz: »Telus Sky«
Den zweiten Platz belegte der Skyscraper »Telus Sky« in Calgary, das derzeit dritthöchste Gebäude der Stadt. Der Turm ist nach seinem Mieter »Telus Communications«, einem kanadischen Telekommunikationsunternehmen, benannt. »Telus Sky« zeichnet sich dabei insbesondere durch seinen außergewöhnlichen Aufbau sowie seine beleuchtete Fassade aus. Der Wolkenkratzer hat eine rechteckige Grundfläche und mit zunehmender Höhe werden die Bodenplatten immer kleiner, so dass zahlreiche kleine Terrassen und Balkone entstehen. Die Fassade wird nachts von einer LED-Lichtinstallation beleuchtet, die von dem kanadischen Künstler Douglas Coupland entworfen wurde. Die Installation wird von einer Smartphone-App begleitet, die Live- Informationen über das laufende Lichtspiel liefert.
Dritter Platz: »One Vanderbilt«
Auf dem dritten Platz landete »One Vanderbilt« in New York City. Der von Kohn Pedersen and Fox entworfene Wolkenkratzer befindet sich in der Nähe des Grand Central Terminal in Manhattan und verbindet modernste Büroflächen mit einer direkten Anbindung an einen der größten Verkehrsknotenpunkte der Stadt. Das auffälligste Merkmal des Turms sind die vier optisch klar voneinander getrennten Module, die zusammengesetzt dem Gebäude eine asymmetrische und unverwechselbare Form verleihen, die One Vanderbilt zu einem neuen Hingucker in der Skyline von Manhattan machen.
Die Top-10 auf einen Blick
# | Gebäudename | Ort, Land |
Höhe Etagen |
Architekten |
---|---|---|---|---|
1. | One Barangaroo | Sydney, Australien | 271 m 71 |
WilkinsonEyre; Bates Smart |
2. | Telus Sky | Calgary, Kanada | 222 m 59 |
BIG; Dialog |
3. | One Vanderbilt | New York City, USA | 427 m 59 |
Kohn Pedersen Fox Associates |
4. | Libeskind Tower | Mailand, Italien | 175 m 34 |
Studio Daniel Libeskind |
5. | Qiantan Center | Shanghai, China | 280 m 56 |
Kohn Pedersen Fox Associates; Tongji Architectural Design (Group) |
6. | Tour Alto | Courbevoie, Frankreich | 160 m 38 |
IF Architectes; SRA Architectes |
7. | Australia 108 | Melbourne, Australien | 317 m 100 |
Arney Fender Katsalidis Architects |
8. | Central Park Tower | New York City, USA | 472 m 98 |
Adrian Smith + Gordon Gill Architecture; Adamson Associates |
9. | 110 North Wacker Drive | Chicago, USA | 248 m 55 |
Goettsch Partners |
10. | Grand Tower | Frankfurt a.M., Deutschland | 180 m 51 |
Magnus Kaminiarz & Cie. Architektur |
Zahl der Wolkenkratzer gesunken
2020 war angesichts der Coronapandemie ein turbulentes und herausforderndes Jahr, das sich auch stark auf die Bauindustrie auswirkte. Die Gesamtzahl der im Jahr 2020 fertiggestellten Skyscraper sank im Vergleich zum Vorjahr um 20 Porzent. Dennoch zeigen die Top-10-Gebäude deutlich, dass trotz der schwierigen Bedingungen, mit denen sich Eigentümer, Entwickler, Bauunternehmer und Architekten konfrontiert sahen, viele beeindruckende Wolkenkratzer fertiggestellt wurden.
Für die kommende Jahre wird wieder ein starkes Wachstum erwartet, was zum einen die Widerstandsfähigkeit der Bauindustrie unterstreicht und zum anderen die Jury des »Emporis Skyscraper Awards« sehr optimistisch für die Kandidaten des nächsten Jahres stimmt.