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Zum Tod von Eberhard Schöck - Erfinder des Isokorbs gestorben

Trauer um einen herausragenden Unternehmer und Erfinder
Zum Tod von Eberhard Schöck

Zum Tod von Eberhard Schöck
Eberhard Schöck, Gründer der Schöck AG Baden-Baden. Bild: Schöck AG

Am 19. Januar 2022 ist Eberhard Schöck, Bauingenieur und Gründer der Schöck AG in Baden-Baden, im Alter von 86 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

„Man darf nie beim Alten stehen bleiben. Um erfolgreich zu sein, muss man ganz neue Dinge entwickeln oder bestehende Dinge verbessern.“ Dieser Leitspruch bestimmte das Leben und Werk von Eberhard Schöck – und prägt die Schöck AG bis heute.

Erfolgreicher Erfinder und Vorreiter

Nach Abschluss seines Bauingenieurstudiums gründete Eberhard Schöck 1962 den »Schöck Bautrupp« und legte damit den Grundstein für eine erfolgreiche Unternehmensgeschichte. Heute beliefert die Schöck Gruppe Kunden in über 40 Märkten und beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiter.

Der Erfinder und Bauingenieur zog mit ungewöhnlichen Neuentwicklungen schon früh die Aufmerksamkeit auf sich – darunber z.B. Kellerfenster in Styroporschalung oder Europas erster glasfaserverstärkter Polyesterlichtschacht in einzigartiger Eiform.

1983 gelang Eberhard Schöck der Durchbruch mit dem »Schöck Isokorb«, der den Markt revolutionierte: Als Teil der Wärmedämmung minimiert das Produkt Wärmebrücken an auskragenden Bauteilen wie beispielsweise an Balkonen, Attiken oder Vordächern, vermeidet damit Bauschäden und trägt zur Energieeffizienz des Gebäudes bei.

Entkoppelte Treppenskulptur

Kurz darauf präsentierte das Unternehmen die »Schöck Tronsole«, ein richtungsweisendes Produkt für effektiven Trittschallschutz in Treppenhäusern. Die Idee dazu ging ebenfalls auf den Firmengründer zurück. Beide Innovationen wurden zum Patent angemeldet.

Dank seiner unkonventionellen Herangehensweise setzte Eberhard Schöck Standards und prägte die Baubranche und deren Entwicklungen entscheidend. Als Vorreiter hinsichtlich der Themen Bauphysik, Nachhaltigkeit und Klimaeffizienz, die er von Anfang an zukunftsweisend miteinander verknüpfte, kommt ihm eine ganz besondere Rolle zu.

Soziales und gesellschaftliches Engagement

Als Arbeitgeber lag ihm das Wohl seiner Mitarbeiter am Herzen. Früh schon führte er für die Betriebsangehörigen eine Sozialkasse und die Beteiligung am Unternehmenserfolg ein. Mit Gründung der Eberhard-Schöck-Stiftung 1992, deren Auf- und weiteren Ausbau er aktiv vorantrieb, übernahm er auch gesellschaftlich Verantwortung und setzte sich für die Verständigung und die Aussöhnung mit den Ländern Osteuropas ein. Unter dem Motto »Wandel durch Ausbildung« fördert seine Stiftung das Bauhandwerk in Mittel- und Osteuropa durch Modellprojekte und Qualifizierungs- sowie Austauschprogramme.

Weitere Aktivitäten folgten wie die Vergabe des »Schöck Bau-Innovationspreises« oder des »Nachwuchspreises Betonbauteile« sowie die Unterstützung von Förderangeboten im kulturellen oder studentischen Bereich. Auf Initiative seiner Ehefrau Sabine, mit der er seit 1961 verheiratet war, wurde darüber hinaus 2012 die Schöck-Familien-Stiftung gegründet. Diese engagiert sich unter dem Motto »Zukunft durch Bildung« für benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Indien, Nepal, den Ländern Afrikas und Deutschland sowie in diversen Förder- und Sozialprojekten in Baden-Württemberg.

Brüstung ohne Wärmeverluste

Auszeichnungen

Eberhard Schöck wurde mehrfach für sein Wirken als Erfinder und Innovator wie auch als erfolgreicher, herausragender und sozial engagierter Unternehmer ausgezeichnet. Das Land Baden-Württemberg ehrte ihn 2009 mit der Wirtschaftsmedaille und 2018 mit der Staufermedaille in Silber für sein Lebenswerk.

2020 wurde er für seine Erfindung des Isokorb als »Nachhaltigste Innovationsleistung« für die Rudolf-Diesel-Medaille nominiert. Mit dem »Erfinder-Oscar«, Europas ältestem Innovationspreis, werden jährlich Unternehmerpersönlichkeiten und Unternehmen für ihren Erfindergeist und ihre Fähigkeit, Ideen erfolgreich unternehmerisch umzusetzen, ausgezeichnet.

»Großartiger Mensch«

Eberhard Schöck blieb seinem Unternehmen auch nach Beendigung der Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender im Juli 2003 bis zum Schluss eng verbunden. Bei all den enormen Erfolgen blieb er bodenständig und regional verwurzelt. Anderen Menschen begegnete er auf Augenhöhe und gewann sie durch sein ehrliches, authentisches und offenes Auftreten.

„Eberhard Schöck war eine großartige und auch bei Geschäftspartnern und Kunden allseits geschätzte Persönlichkeit“, so das Unternehmen. „Er beeindruckte als charismatischer und tatkräftiger Unternehmer, der vieles anstieß. Die Schöck AG ist sein Vermächtnis – sein Lebenswerk.“


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