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Denkmalgeschützte Sonnenlugerschule saniert und eweitert

Sanierung und Erweiterung einer Schule in Mengen
Charakter erhalten

Das Architekturbüro dasch zürn + partner aus Stuttgart hat eine zum Teil denkmalgeschützte Schule aus den 1950er Jahren umfassend saniert und zu einer Gemeinschaftsschule erweitert. Neben denkmalpflegerischen Belangen mussten dabei auch zahlreiche energetische, bauphysikalische und raumakustische Anforderungen eingehalten werden.

Die Schulanlage auf dem Sonnenlugercampus in Mengen umfasste vor dem Umbau eine dreizügige Realschule sowie eine zweizügige Werkrealschule. Im Zuge der aktuellen Schulentwicklungsplanung sollte die Werkrealschule zu einer Gemeinschaftsschule weiterentwickelt werden.

Die gesamte Schulanlage der Werkrealschule wurde in den Jahren 1958 bis 1962 vom Tübinger Architekten Ernst Breitling geplant. Im Jahr 1980 erweiterte man das Pavillon-Gebäude nach Osten und im Jahr 1995 nach Westen. Die älteren Gebäudeteile stehen unter Denkmalschutz.

Der Gebäudebestand der Sonnenlugerschule umfasste eine Fläche von ca. 1.330 m². Von den vier Pavillons der Werkrealschule sollte ein Gebäude generalsaniert und  um circa 170 bis 230 m² Nutzfläche erweitert werden, um die neuen Raumanforderungen an die Gemeinschaftsschule zu gewährleisten. Die anderen Gebäude hatte man bereits in den letzten Jahren weitgehend saniert.

Ein Ganzes werden

Sonnenlugerschule behutsam grundsaniert

Die Architekten von dasch zürn + partner entschieden sich dafür, die beiden später entstandenen Erweiterungsgebäude abzureißen. Damit führten sie die denkmalgeschützte Pavillonanlage in ihren Originalzustand zurück und schufen gleichzeitig Platz für einen Erweiterungsneubau.

Die vier denkmalgeschützten eingeschossigen Pavillons mit Pultdach inklusive der beiden WC-Anlagen aus den Jahren 1958/1962 wurden in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt generalsaniert. Das gesamte für den Bestand typische dezentrale Erschließungsprinzip mit Pausenhof, Vordach und überdachtem Umgang blieb dabei erhalten.

Auch den Charakter der Betonflächen konnten die Planer bewahren. Die leichten Vordachkonstruktionen wurden grundsaniert, die Außenwände der Pavillons sowie die Dachflächen energetisch ertüchtigt. Die bestehenden Stahlbeton–Rippendecken der Pultdächer legte man frei. Als Unterdecke kam eine Konstruktion aus Wärmedämmung und akustisch wirksamer Unterdecke aus Holzwolle-Leichtbauplatten zum Einsatz. Die geschlossenen Fassaden aus Sichtmauerwerk und Sichtbeton wurden in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt und saniert. Die Glasfassaden im Süden und Norden tauschte man denkmalgerecht aus. Die Dachflächen der Pavillons wurden vollflächig zurückgebaut und denkmalschutzgerecht wiederaufgebaut. Unter einer neuen Faserzementwelle kam eine neue Dachabdichtung zum Einsatz.

Harmonisches Ensemble

Erweiterungsbau als offene Lernlandschaft

Der Erweiterungsbau für die Sonnenlugerschule ist als eingeschossiges Lernhaus im Sinne einer offenen Lernlandschaft konzipiert. Die allgemeinen Unterrichtsbereiche sind für das Lernen in unterschiedlichen Gruppengrößen ausgelegt und umfassen neben den Lernbereichen auch qualitativ hochwertige Aufenthalts -, Ruhe – und Kommunikationsbereiche. Vielfältige Sichtbeziehungen unterstützen das offene Gemeinschaftsschulkonzept.

Die Konstruktion des eingeschossigen Erweiterungsbaus ist eine Mischkonstruktion aus Stahlbeton und tragenden Holzdecken in den Klassenbereichen. Die Dächer über den Lernateliers wurden aus vorgefertigten Kastenelementen in Holzbauweise hergestellt. Gleichzeitig übernehmen diese Kastenelemente die Aufgabe der Akustik. Die einachsig gespannten Dachelemente lagern auf den angrenzenden Stahlbetonwänden auf. Am Übergang zum Bestand kam eine Holzbalkendecke mit oberseitiger Schalung zum Einsatz. Diese wird vom Bestand abgelöst und über eine neue Tragstruktur abgelastet. Über den freien Fläche der Flurzone spannt eine zweiachsige Stahlbetondecke. Auflagerpunkte sind hier die angrenzenden Stahlbetonwandschieben bzw. die Stützen entlang der Fassade.

Die gesamte Dachfläche des Erweiterungsbaus ist mit einer extensiven Dachbegrünung zur Pufferung des Regenwassers versehen. Die geschlossenen Außenwandflächen wurden mit einer vorgehängten hinterlüfteten Metall-Fassadenkonstruktion bekleidet.

Vorgegrauter Solitär

Alles am richtigen Platz

„Pädagogische Konzepte brauchen unterstützende Räume – Räume, die auf unterschiedliche Lernphasen und Lernbedürfnisse eingehen, die neue Lernerfahrungen zulassen und Freiraum für Kreativität bieten“, sagt Architektin und Projektleiterin Bianca Schuh. „Diese Anforderungen wurden von uns als Architekt:innen kreativ umgesetzt.“

Und Joachim Wolf, Schulleiter der Sonnenlugerschule Mengen, ergänzt: „Das neu gebaute Lernhaus bietet ideale Voraussetzungen für das individualisierte Lernen in der Gemeinschaftsschule. Die Cluster aus Lernateliers, offenen Lernateliers und Inputräumen geben sowohl individuellem Lernen als auch Inputphasen in kleinen Schülergruppen den benötigten Raum.“ Und er fährt fort: „Insgesamt war der intensive Austausch zwischen Schulträger, Architekturbüro, ausführenden Firmen und Schule sicher ein entscheidender Gelingensfaktor, denn nur so konnte nach vielen Entwürfen und Optimierungen letztendlich ein Gebäude entstehen, in dem alles am richtigen Platz ist.“


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