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Denkmal Postmoderne - Hybride Tagung an der Bauhaus-Universität Weimar

Hybride Tagung an der Bauhaus-Universität Weimar
Denkmal Postmoderne

Als »ironischer Kitsch« betitelt, war die postmoderne Architektur bereits zu ihrer Entstehungszeit verpönt. Nun befasst sich eine Tagung an der Bauhaus-Universität Weimar unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten mit dem postmodernen Erbe in Architektur und Städtebau. Termin: 3. bis 5. März 2022.

In wiederkehrenden Abständen geraten Epochen der Architekturgeschichte in den Fokus des Denkmalschutzes, die zuvor unbeachtet oder ungeliebt und bis dahin gänzlich denkmalunverdächtig schienen. Nun geht es also um die Postmoderne.

Bereits zu ihrer Entstehungszeit war sie umstritten; an ihren vorgeblendeten Säulen und geteilten Giebeln scheiden sich bis heute die Geister. Im Vergleich mit den zahllosen Objekten der vorangegangenen Jahrzehnte handelt es sich bei den Bauten der Postmoderne um einen eher kleinen und deshalb vielleicht weniger problematischen Bestand. Steht jedoch ein Sanierungsfall oder gar eine Entscheidung über Abriss oder Erhalt an, sind Denkmalpflegerinnen und -pfleger derzeit auf sich allein gestellt – denn die wissenschaftliche Aufarbeitung der postmodernen Architektur im deutschsprachigen Raum steckt noch in den Anfängen.

Architekturhistorische Forschung vorantreiben

Um das zu ändern, beschäftigt sich eine gemeinsame Tagung der Bauhaus-Universität Weimar und der ETH Zürich vom 3. bis 5. März 2022 mit dem Erbe der postmodernen Architektur und des postmodernen Städtebaus der 1970er bis 1990er Jahre. Ziel der Tagung ist es, architekturhistorische Forschungen zu diesem Thema wissenschaftlich zu erschließen und den denkmalpflegerischen Umgang mit den Zeugnissen der Postmoderne sowie auch deren Weiterbau zu diskutieren.

  • Welche Spezifika der postmodernen Architektur lassen sich herausarbeiten – im deutschsprachigen Raum und auch international?
  • Bilden sich regionale Schwerpunkte oder Charakteristika?
  • Welche spezifischen Herausforderungen stellen sich bei der Erfassung und Bewertung postmoderner Architektur?
  • Wie können methodische Ansätze der Postmoderne überhaupt geschützt und erhalten werden?

Diese und viele weitere Fragen diskutieren über 30 Referentinnen und Referenten, vorrangig aus dem deutschen Sprachraum, aber auch aus Großbritannien, der Ukraine und Italien. Die Fachleute und Nachwuchsforscherinnen und -forscher kommen dazu in fünf Panels, einer Podiumsdiskussion und einer Posterpräsentation zusammen.

Die Teilnahme im Audimax der Bauhaus-Universität Weimar ist pandemiebedingt auf rund 50 Plätze begrenzt. Interessierte können jedoch auch online an der Tagung teilnehmen.

Ungeliebte (Architektur-)Epoche

Die Bauten der Postmoderne sind Zeugnisse einer Epoche, die geprägt war von …

  • den Energie- und Ölkrisen der späten 1970er Jahre,
  • der Rückbesinnung auf Architektur als Kommunikationsmittel und Bedeutungsträger,
  • der Neoliberalisierung des Bausektors,
  • dem Ende der großen Erzählungen, das sich mitten in Europa mit dem Fall der Berliner Mauer manifestierte,
  • den damit verbundenen Transformationserscheinungen und
  • der Aufbruchsstimmung der frühen 1990er Jahre.

In Europa ist die postmoderne Architektur untrennbar mit der ersten Architekturbiennale von Venedig »La presenza del passato« im Jahre 1980 verbunden, auch wenn sie selbst in dieser Hochphase bereits totgesagt wurde.

Im Zentrum der Tagung steht also eine wenig geschätzte, dem Namen nach »nicht abgeschlossene« bzw. »nicht-abzuschließende« (Architektur-)Epoche im deutschsprachigen Raum. Heute steht das Überleben ihrer gebauten Zeugnisse tatsächlich auf dem Spiel.

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