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Architekturfilm-Reihe über sozialistische Architektur

Architekturfilm-Reihe
Architektur für die Weltrevolution?

Architektur für die Weltrevolution?
Ab 3. März zeigen Programmkinos in Dortmund, Düsseldorf, Münster und Bielefeld eine Architekturfilm-Reihe über sozialistische Monumentalbauten.

Kulturpaläste wie Schlachtschiffe, gigantische Wohnkomplexe aus Beton, riesige Plätze: Die sozialistische Architektur der Nachkriegszeit war die Stein gewordene, kommunistische Utopie einer neuen Gesellschaft. Die neue Architekturfilm-Reihe der Architektenkammer NRW wirft  einen Blick auf Repräsentationsbauten des Sozialismus und verfolgt deren Schicksal bis in die heutige Zeit.


Die Reihe startet am 3. März im Kino sweetSixteen in Dortmund und wird anschließend in Programmkinos in Düsseldorf, Münster und Bielefeld gezeigt.


Der kraftvolle Wiederaufbau kriegszerstörter Landschaften versprach preiswertes Wohnen, repräsentative Außendarstellung, großzügige Kultur- und Freizeitangebote für alle – und sollte damit eine neue gesellschaftliche Identität als Kollektiv stiften. Dabei waren den Architekten sozialistischer Monumentalbauten oftmals erstaunliche künstlerische Freiheiten gestattet.

Heute sind viele Gebäude dem Verfall preisgegeben oder werden anders genutzt als eigentlich gedacht. Die Reihe Architekturfilm-Reihe der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und des Filmmuseums der Landeshauptstadt Düsseldorf zeigt fünf Filme, die der Geschichte und dem Schicksal dieser Bauten nachgehen. Dabei entspinnt sich ein Dialog zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen Hoffnung auf eine andere Zukunft und gestrandeten Utopien.

„The Novgorod Spaceship“ (USA 2015, Regie: Andrei Rozen)

Den Auftakt macht der Film „The Novgorod Spaceship“ (USA 2015, Regie: Andrei Rozen). Die Dokumentation zeichnet ein spannendes Portrait des Dostoevsky Drama Theatres, eines fast surrealistisch anmutenden Monumentalbaus, der an ein verlassenes Raumschiff erinnert.

Das bemerkenswerte Beispiel sozialistischer Moderne, das von dem russischen Architekten Vladimir Somov in den 1980er Jahren größtenteils vorbei an staatlichen Vorschriften errichtet wurde, droht in der heute vom Niedergang gezeichneten Industriestadt Novgorod zu verfallen. Bewohner der Stadt zeigen in Interviews ihre Abneigung gegen den Bau Somovs, der selbst zu Wort kommt.

„Hotel Jugoslavija“ (CH 2018, Regie: Nicolas Wagniéres)

Im Anschluss läuft „Hotel Jugoslavija“ (CH 2018, Regie: Nicolas Wagniéres) über den 1969 in Belgrad eröffneten sozialistischen Repräsentationsbau, der das internationale Renommee Jugoslawiens symbolisieren sollte.

„Fort von allen Sonnen“ (D 2013, Regie: Isabella Willinger)

Avantgardistische Bauwerke in Moskau, die in den 1920er Jahren im Zeichen des Konstruktivismus entstanden sind, portraitiert der Dokumentarfilm „Fort von allen Sonnen“ (D 2013, Regie: Isabella Willinger). Was spielt sich heute für ein Leben ab in diesen mit Bedeutung aufgeladenen Bauwerken? Dieser Frage geht der Film nach, der drei Moskauern folgt, die mit dem Erbe dieser Bauten ringen.

„Das Haus der Regierung“ (D 2002, Regie: Christiane Büchner)

In „Das Haus der Regierung“ (D 2002, Regie: Christiane Büchner) geht es um den gleichnamigen, 1929 in Moskau errichteten Gebäudekomplex mit 500 komfortablen Wohnungen für die Elite der Sowjetunion. In dem an einen luxuriösen Überseedampfer erinnernden Bau verdichtete sich die Geschichte der UdSSR so intensiv wie sonst nirgendwo. In Erinnerungen und Kommentaren von Witwen und Nachkommen der ersten Einwohnergeneration zeichnet der Film anhand der Geschichte des Gebäudes eine sehr persönliche Chronik des 20. Jahrhunderts.

Sotsgorod: Cities for Utopia“ (NL 1996, Regie: Anna Abrahams)

Der letzte Film der Architekturfilm-Reihe, „Sotsgorod: Cities for Utopia“ (NL 1996, Regie: Anna Abrahams), erzählt von westeuropäischen Architekten, die in den späten 1920er Jahren hochmotiviert nach Sibirien gingen, um dort moderne sozialistische Städte zu bauen. In Interviews schildern u. a. Jan Rutgers, Margarete Schütte-Lihotzky und Phillipp Tolziner ihre Erinnerungen an diese Zeit; das Schaffen von Hannes Meyer, Hans Schmidt und Ernst May wird anhand erstmals zugänglicher Dokumente lebendig dargestellt.

Kinos und Termine

In alle Filme wird mit einem prägnanten cineastischen Vortrag eingeführt, in dem auf die Besonderheiten des jeweiligen Werks hingewiesen wird. Nach der Vorstellung gibt es bei einem „Get together“ die Gelegenheit zum Austausch. Ticket-Reservierung wird empfohlen.    

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