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Walzblei für Kirchendachsanierung

Denkmalsanierung der Stiftskirche Cappenberg bei Unna
Neuer Glanz durch Walzblei

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Die denkmalgerechte Sanierung der flachgeneigten Seitendächer der Stiftskirche Cappenberg erfolgte mit einer speziellen Materialkombination aus verzinntem Kirchenblei an der Unterseite und beidseitig veredeltem Walzblei auf der Oberfläche. Beide Veredelungen sorgen dafür, dass Material und Optik beständig erhalten bleiben.

Anforderung:

Historische Bausubstanz sowie ursprüngliche Optik bei Sanierung weitgehend erhalten

Lösung:

Dauerhaft versiegelt: Materialkombination aus verzinntem Kirchenblei für Unterseite und Venusblei für Oberfläche


Die denkmalgeschützte Stiftskirche Cappenberg liegt in der Mitte des barocken Schlosses Cappenberg im Kreis Unna. Als „Stiftskirche St. Johannes Evangelist“ blickt der bedeutende romanische Bau aus dem 12. Jahrhundert auf eine bewegte Geschichte: Im Jahr 1121 schenkte Graf Gottfried III. seinen Besitz dem nordfranzösischen Orden von Prémontré. Seitdem ist die ritterliche Burg eine Festung des Glaubens. Sie wurde als Kloster Cappenberg das erste Prämonstratenser Kloster auf deutschem Boden.

Der kompakte Baukörper – aus der Gründungszeit im 12. Jahrhundert – ist in Form eines lateinischen Kreuzes angelegt. Rechtzeitig zur 900-Jahresfeier der Stiftung im Januar 2022 konnte die Sanierung abgeschlossen werden.

Die historische Bausubstanz sollte bei der Sanierung weitestgehend erhalten und das äußere Erscheinungsbild dem ursprünglichen Aussehen angenähert werden. Dazu wurden die flach geneigten Seitendächer mit Walzblei eingedeckt. Aufgrund besonders strikter Auflagen kamen dort rund 15 Tonnen Walzblei in einer einzigartigen Materialkombination zum Einsatz: unterseitig verzinntes Kirchenblei mit einer Oberseite mit Venusblei-Oberflächenveredelung von Röhr + Stolberg. Der Krefelder Bleispezialist stellte das Produkt eigens für die Sanierung der Stiftskirche her.

Denkmalschutz als Richtschnur

Die flach geneigten Seitendächer sind ursprünglich von südlicheren Ländern inspiriert und eignen sich für das nordisch-verregnete Klima nur bedingt. Deshalb oblag die denkmalgerechte Sanierung ausgewiesenen Experten: dem Münsteraner Architekturbüro Ubbenhorst, das seit mehr als 25 Jahren Denkmale saniert sowie der Firma Prange Klempnertechnik GmbH aus Brilon.

Sie sicherten die Dachhaut vor eindringender Feuchtigkeit, eine anspruchsvolle Aufgabe, besonders an den Verwahrungen der aufstrebenden Bauteile. Je Seite werden die Dachflächen zudem von einigen, jeweils 1 m hohen Sattelgauben unterbrochen, die ebenfalls in Blei gedeckt wurden. Zusätzlich sind auch Ortgänge und Traufen der Seitendächer in Blei gefasst.

Erstmals für dieses Projekt entwickelte Röhr + Stolberg die einzigartige Materialkomposition aus verzinntem Kirchenblei auf der Unterseite und edlem ‚Venusblei‘ auf der Oberseite.

Einzigartige Walzblei-Kombination

Die beidseitige Beschichtung versiegelt die Flächen vollkommen und erhöht die Lebensdauer der Eindeckung beträchtlich. Dabei schützt die verzinnte Unterseite das Blech gegen Korrosion durch aufsteigende Feuchtigkeit, während die spezielle Oberflächenveredelung des Venusbleis für eine dauerhaft metallisch schimmernde Oberfläche ganz ohne Bleiweiß sorgt.

Die 170 cm langen und 50 cm breiten Schare wurden an ihrer Oberkante mit Kupferhaftstreifen auf der Holzverschalung festgenagelt. Ebenfalls über Kupferhafte und kleinen Hohlwulst erfolgte die indirekte seitliche Befestigung. Der große Vorteil der gefalzten Verbindungen besteht in ihrer Flexibilität bei gleichzeitig hoher Stabilität: Bei Hitze kann sich das Material ungehindert ausdehnen und bei Kälte zusammenziehen. Gleichzeitig sorgt das Eigengewicht der Bleche für festen Halt.


Projekt: Denkmalsanierung Stiftskapelle Cappenberg

Standort: Schlossberg 7, 59379 Selm, Deutschland

Bauherrin: Kath. Pfarrgemeinde St. Johannes Evangelist, Selm

Planung: Ubbenhorst & Partner Architekten, Münster
www.ubbenhorst-architekten.de

Verarbeitung: Prange Klempnertechnik GmbH, Brilon


Blei-Verarbeitung

Für Flächen, Anschlüsse, Kappleisten, Ortgänge und Traufen verarbeitete man die Materialkombination aus verzinntem Kirchenblei an Unterseite und Venusblei auf Oberfläche. Die Fugen der aufgehenden Natursteinmauer wurden mit gedüster Bleiwolle geschlossen und abgedichtet.


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