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Spiel mit Kontrasten

Neubau eines Bürogebäudes in Münster
Spiel mit Kontrasten

Seine architektonische Spannung bezieht das Bürogebäude im Technologiepark Münster aus dem Kontrast zwischen reflektierenden Glasflächen und samtgrauem Titanzink. Während die großflächigen Flatlock-Profile aus vorbewittertem Titanzink dem Gebäude eine Struktur geben, spiegelt das Glas Wetter und Lichteinfall wider.

Guido Wollenberg | jo

Fünf neue Arbeitsplätze gaben den Ausschlag. Die Provisio GmbH, ein in Münster ansässiges Softwareunternehmen, benötigte einen größeren Firmensitz. Dieser sollte genügend Raum für künftige Mitarbeiter und weiteres Wachstum bereitstellen. Im Technologiepark Münster fand sich ein passender Standort für das neue Gebäude. Es bietet 765 m² Nutzfläche und variable Büroräume, in denen bis zu 45 Mitarbeiter Platz finden. Das Konzept ist so ausgelegt, dass bei Bedarf noch ein zweiter, sich lückenlos anschließender Gebäudetrakt errichtet werden kann. Die Schnittstellen für Durchgänge im Erd- und Dachgeschoss sind bereits vorbereitet.
Glas und Metall
Prägend für den gesamten Entwurf ist das Zusammenspiel von Glas und Metall. Die Glasfassade wird von einem Pfosten-Riegel-System aus pulverbeschichtetem Aluminium gehalten. Aufgrund der relativ dünnen Verstrebungen schiebt sich hier das Glas deutlich in den Vordergrund.
Als Kontrast dazu setzten die Architekten großflächige Flatlock-Profile aus Quartz-Zinc ein. Die vorbewitterten, samtgrauen Elemente aus dem Werkstoff Titanzink werden von VMZINC produziert. Sie bilden den Rahmen, der die einzelnen Geschosse voneinander und von der Umgebung abgrenzt.
Architekt Ulrich Kiefer vom Münsteraner Architekturbüro heyen | lippross + partner wählte für das dreigeschossige Bauwerk eine Gestaltung, die den Eindruck von übereinander liegenden Riegeln vermittelt. Die Geschosse wirken leicht gegeneinander verschoben. Auf den beiden Längsseiten des Gebäudes erstreckt sich ein durchgehendes, mäanderndes Band aus Quartz-Zinc Profilen vom Erdboden bis zur Oberkante des Dachgeschosses, das die großzügigen Fensterflächen umfließt. An den Stirnseiten wechseln sich Glas- und Titanzinkflächen ab, jeweils über die komplette Breite des Gebäudes reichend.
Der Werkstoff Titanzink wurde vom Architekten aufgrund seiner Oberflächenbeschaffenheit ausgewählt. Einerseits nimmt er die klare Struktur der Glasfassade auf, andererseits tritt er durch Farbe, Anmutung und das geringere Reflextionsvermögen in Kontrast dazu.
So entsteht der Eindruck eines geradlinigen Gebäudes, das von einem sicheren, schützenden Rahmen umgeben ist. Während sich Himmel, Wolken und die Umgebung im Glas spiegeln und einen stets neuen Eindruck gewähren, verbindet das Band aus Titanzink das Gebäude mit der Erde und schafft so eine gewisse Standfestigkeit und Kontinuität. Ein architektonisches Detail deutet auf den Standort in der Fahrradstadt Münster: Die separate Garage, speziell für muskelbetriebene Zweiräder, greift die Idee des Hauptgebäudes auf und schützt die Räder mit den gleichen Stilmitteln.
Fassadensystem mit traditioneller Verarbeitungstechnik
Die Fassade inklusive der Flatlock-Profile wurde von der Hubert Plenter GmbH aus Münster ausgeführt. Mit Titanzink arbeiten die Handwerker gerne, weil es langlebig und sehr widerstandsfähig ist und sich dennoch gut verformen und verarbeiten lässt. Damit eignet es sich auch für anspruchsvolle Projekte. Die Flatlock-Profile basieren auf einer traditionellen Verarbeitungstechnik: Die industriell hergestellten Großrauten werden in den seitlich umlaufenden Umkantungen mit Haften befestigt. Untereinander werden die einzelnen Elemente durch Einhängen verbunden, wobei die durchgesetzten Falze eine glatte, flächenbündige Oberflächenstruktur erzeugen. Die Größe der Flatlock-Profile kann individuell an die Gebäudeachsen angepasst werden. Verlegt werden können die Flatlock-Profile auf einer vollflächigen Holzschalung mit einer Mindestdicke von 24 cm oder auch auf einer Sparschalung. In beiden Fällen ist eine Hinterlüftung der Schalung erforderlich.
In Münster wurden die Profile in der Oberflächenqualität Quartz-Zinc eingesetzt. Diese samtgraue, vorbewitterte Zinkausführung ähnelt walzblankem Zink mit einer Patina, wie sie sich normalerweise durch einen natürlichen Verwitterungsprozess ergibt. Als Alternative stellt der Hersteller dem helleren Quartz-Zinc eine anthrazitfarbene Titanzink-Oberfläche mit Namen Anthra-Zinc zur Seite. Pigmento ist eine weitere vorbewitterte Variante, die es erlaubt, farbige Akzente in Rot, Grün oder Blau zu setzen.
Architekten: heyen | lippross + partner, Münster
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