Die neue Centrum Galerie in Dresden ist gigantisch und soll Besuchermagnet der Innenstadt werden. Mit einer Fassade in Waben- konstruktion aus bandeloxiertem Aluminium wurde auf moderne Weise die Formensprache des bisherigen Gebäudes fortgeführt.
Auf Dresdens größter Einkaufsmeile, der Prager Straße, entstand nach drei Jahren Planungs- und Bauzeit eine gigantische Shopping Mall mit der Gesamtfläche von 52 000 m². Der holländische Investor Multi Development wollte mit dem Bauvorhaben einen wesentlichen Aspekt zur innerstädtischen Entwicklung beitragen: Durch ihre stadtbildprägende Architektur und das internationale Handelsangebot soll das Zentrum aus der Prager Straße einen beliebten Einkaufsboulevard machen. Neben hochwertigem Einzelhandel und vielseitiger Gastronomie gibt es auch diverse Dienstleistungs- und Freizeitangebote sowie eine eigene Kindertagesstätte.
Entwickelt wurde das Konzept für das Mammutprojekt vom holländischen Architekturbüro T+T Design in Kooperation mit dem Dresdner Architekten Peter Kulka und dem Büro De Architekten Cie. Amsterdam.
Fassadenidee erhalten
Dabei sah die Planung vor, die ursprüngliche wabenförmige Außenhaut des alten Centrums von 1978 als einmaliges Zeitzeugnis der Architektur jener Zeit zu erhalten.
Weil jedoch die Integration der ursprünglichen charakteristischen Wabenfassade als Retro-Design zu aufwändig gewesen wäre, wurden 4 500 Waben aus ca. 100 Tonnen des bandeloxierten Aluminium-Halbzeugs J73A von Novelis Deutschland neu produziert. Das bewährte Fassadenmaterial ist UV-, korrosions- und witterungsbeständig und damit geeignet für hohe Ansprüche und vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Innen- und Außenarchitektur.
Für die Centrum Galerie wurden Aluminiumelemente mit einer Eloxalschicht von 20 µm in einer Dicke von 2 mm zu Waben gefertigt, bestehend aus sechs Einzelteilen in Form von allseitig gekanteten Kassetten.
Das signifikante Merkmal des Gebäudes – die plastische Gestaltung der Fassaden – wurde so erhalten, die Gitterstruktur der rhomboiden Leichtbauelemente verleiht dem Kubus ebenfalls wieder sein markant-kristallines Gepräge.
Kulkas Entwurf sieht die Verwendung der Aluminium-Fassadenelemente nicht als Zäsur, sondern als Kontinuität darin, dass
„ostmoderne” Formensprache nicht auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt, sondern respektvoll-kreativ in eine neue Architektur integriert wird.
Dank zahlreicher umweltfreundlicher Baumaßnahmen erhielt die Centrum Galerie mit dem Prädikat „Excellent“ den höchsten Zertifizierungsgrad des britischen Umweltzertifizierungssystems BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method). Zudem ist sie für den Deutsch-Niederländischen Wirtschaftspreis nominiert.
Architekten: T+T Design, Niederlande Peter Kulka, Dresden De Architekten Cie, Amsterdam
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