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Metalldächer bei flacher Dachneigung

Metall für Flachdach und flach geneigte Dächer
Reichlich Freiräume

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Metalldächer eignen sich für jede Neigung von 0° bis 90°, was sie speziell für Kuppeln, Tonnendächer oder geschwungene Formen prädestiniert. Aber auch bei reinen Flachdächern bieten Titanzink, Aluminium, Kupfer oder Edelstahl überraschend große architektonische Freiräume.

Anforderung:

Langlebige Dächer mit flacher Neigung und architektonischem Anspruch

Lösung:

Metalldächer in Falz- oder Klicktechniken


Markus Hoeft

Die Fachliteratur unterscheidet Dächer hauptsächlich nach ihrer Neigung in Flachdächer und Steildächer. Diesem Dualismus folgt dann meist auch die Beschreibung der möglichen Materialien: Bitumen- oder Kunststoffbahnen für Flachdächer, die in der Regel bis zu Neigungen von 5° angesetzt werden. Oder alternativ Dachziegel, Schiefer oder Schindeln aus verschiedenen Werkstoffen für Steildächer ab etwa 30°, wobei mit bestimmten Ziegelmodellen oder Zusatzmaßnahmen auch flachere Dachneigungen bis in Regionen von 20° erreicht werden können.

Diese Zweiteilung in Flachdach und Steildach ist griffig, lässt sich gedanklich gut nachvollziehen und ist inhaltlich natürlich auch nicht falsch. Aber sie verstellt etwas den Blick auf die mögliche Vielfalt der Dacharchitektur. So „verschwinden“ vor allem die Dachwelten dazwischen, also die mehr oder weniger flach geneigten Dächer von 5° bis 20°. Außerdem finden in einer rein bipolar angelegten Beschreibung der Dachwerkstoffe die Metalle kaum einen adäquaten Platz, weil sie vom Flachdach über das flach geneigte Dach bis zum Steildach und zur Fassade jede Neigung von 0° bis 90° bedecken können.

Buntes Mitsprache-Puzzle

Varianten flacher Dachneigungen

Metalle sind der ideale Dachwerkstoff, der den Übergang zwischen flach, geneigt und senkrecht technisch und optisch sehr überzeugend vermitteln kann. Architektonisch lässt sich dies beispielsweise nutzen, wenn das Dach und die Fassade ohne Wechsel im Material und ohne markante Traufe bruchlos ineinander übergehen. Auch Ensemblegestaltungen werden möglich, die separate Baukörper mit unterschiedlich geformten und geneigten Dächern durch eine gemeinsame Dachdeckung zusammenfassen. Bei Kuppeln, Tonnendächern sowie anderen gerundeten oder geschwungenen Formen treten flache und steile Neigungen sogar innerhalb ein und derselben Fläche nebeneinander auf.

Metalle können in diesen Fällen nicht nur die Rundungen ästhetisch anspruchsvoll nachvollziehen, sie bilden auch in technischer Hinsicht eine fachgerechte Deckung vom flachen Hochpunkt einer Kuppel oder Dachtonne bis hinunter zum steil geneigten Fuß.

Kugel ins Quadrat gesetzt

Vorteile von Metalleindeckungen beim Flachdach

Aber auch wenn es nicht um gerundete Dachformen oder die Zusammenfassung verschiedener Dachneigungen zu einem Ensemble geht, sondern es sich im Hinblick auf die Neigung um ein eher normales Flachdach (bis 5°) oder flach geneigtes Dach (5° bis ca. 20°) handelt, können Metalldächer als architektonisch anspruchsvolle Lösung eingesetzt werden, die außerdem eine Reihe technischer Vorteile mitbringt. Während ihrer langen und praktisch wartungsfreien Standzeit sind sie beständig gegen Witterungseinflüsse wie UV-Einstrahlung, Hagelschlag und sauren Regen sowie widerstandsfähig gegen mechanische Einwirkungen. Die Dachoberflächen sind nicht brennbar und werden weitgehend witterungsunabhängig ohne die Brandgefahr aus einer offenen Flamme verlegt.

Mit verschiedenen Dach- und Unterkonstruktionen lassen sich unbelüftete Warmdächer ebenso ausführen wie belüftete Kaltdächer. Weitere wichtige Vorteile können – je nach den Anforderungen beim konkreten Projekt – das geringe Gewicht der Deckung, die einfache Integration in den Blitzschutz oder die Nachhaltigkeit sein: Metalle lassen sich am Ende der Nutzungszeit sortenrein zurückbauen und vollständig recyceln.

Glanzvoll eingefügt

Verlegesysteme und Planungsdetails

Für flachgeneigte Dachbereiche eignen sich vor allem Metalldächer in Doppelstehfalztechnik, bei der die Aufkantungen der nebeneinander liegenden Schare zweifach miteinander verfalzt werden. Es entsteht eine regensichere, aber ohne Zusatzmaßnahmen nicht unbedingt gegen Rückstauwasser dichte Verbindung, die für Regeldachneigungen ab 7° eingesetzt werden kann. Flachere Neigungen von bis zu 3° sind möglich, wenn der Falz zusätzlich geeignete Dichtungsbänder erhält und gegebenenfalls mit strukturierten Trennlagen oder Unterdächern gearbeitet wird. Die genauen Anforderungen bei sehr flachen Dächern sind für das jeweilige Material den Planungsunterlagen des Herstellers zu entnehmen.

Am bekanntesten ist der Doppelstehfalz sicher bei Titanzink, aber auch Aluminium, Kupfer und Edelstahl lassen sich mit dieser Technik verlegen. Edelstahl weist dabei zusätzlich die Besonderheit der rollnahtgeschweißten Edelstahldächer auf, die sogar mit 0° Dachneigung ausgeführt werden dürfen.

Polygonal gefaltet

Optisch entsteht durch die stehenden Falze ein Dachbild mit feiner, eher unauffälliger linearer Textur. Ist aus architektonischen Gründen eine markantere Gliederung der Flächen gewünscht, kann alternativ der Leistenfalz eingesetzt werden. Traditionell wird dabei eine Holzleiste in den Falz eingelegt und mit einer Leistenkappe abgedeckt. Eine Weiterentwicklung ist das Rheinzink Klick-Leistensystem, das die gleiche Optik ohne hölzerne Einbauteile ermöglicht. Bestimmte Leistensysteme können ohne Zusatzmaßnahmen ab einer Dachneigung von 3° verlegt werden

Eine weitere Möglichkeit neben Doppelsteh- und Leistenfalz sind Klicksysteme, bei denen werkseitig vorprofilierte Metallbahnen in systemzugehörige Halter eingeclipst werden. Die Verbindung der Bahnen entsteht hier also nicht durch Falzen, sondern durch einen regendichten und sehr gut gleitenden Formschluss. Dadurch sind zum Beispiel im Rib-Roof-System von Zambelli vergleichsweise lange Bahnen möglich sowie die Verlegung mit geringen Neigungen ab 1,5°.

Mit Stil gegen Feuchtigkeit

Thermische Längenänderungen

Bei Metallen treten relativ hohe thermische Längenänderungen auf, die bei der Dachplanung in jedem Fall zu beachten sind. So sind die Längen der Bahnen in Abhängigkeit vom verwendeten Material und Befestigungssystem begrenzt. Für steil geneigte Dachbereiche gibt es meist einfache und optisch unauffällige Lösungen für Querstöße, die aber – je nach System – in flach geneigten Teilflächen eventuell nicht zulässig sind (Herstellerunterlagen prüfen). Eine Alternative können dann Gefällestufen im Dach sein, die neben ihrer technischen Funktion die sehr großen Dachflächen auch architektonisch strukturieren.

Formen und Oberflächen

Die Gestaltung von Metalldächern fängt bereits mit der Dachform an. Die Bänder und Profile der Deckung können wegen ihrer vergleichsweise geringen Dicke sehr elegant und mit einer fast schon als organisch zu bezeichnenden Anmutung runde Bauformen nachvollziehen. Am einfachsten ist sicher die Ausführung mit einfacher Krümmung wie bei einem Tonnendach, aber auch biaxial gerundete Flächen, wie sie beispielsweise bei Kuppeln oder hyperbolischen Schalen auftreten, lassen sich mit bombierten Blechen fachgerecht decken. Der einfache Zuschnitt der Metalle erleichtert konisch zulaufende Deckungen, sodass mit dem systemtypischen Linienbild der Falze sehr markante Zentralpunkte oder Spitzen auf dem Dach inszeniert werden können.

Ufo im Nirgendwo

Aber auch wenn das bearbeitete Projekt keine spektakuläre Dachform aufweist, sondern aus überwiegend in sich ebenen, flach geneigten Flächen besteht, bieten Metalle besondere architektonische Ausdrucksformen. Etwa bei den Oberflächen, die naturbelassen den typischen, mehr oder minder glänzenden Silberton zeigen. Edelstahl behält (abgesehen von Verschmutzungen) diese Naturfarbe weitgehend bei, sodass damit in gewissem Sinn die Unveränderlichkeit und Konstanz visualisiert werden kann.

Die anderen Metalle bilden im Laufe der Liegezeit eine Patina aus, die je nach Werkstoff und Bewitterung zu Oberflächenveränderungen mit unterschiedlicher Intensität führt. Es entsteht bewusst eine veränderliche Architektur, die dem Gebäude und seinem Dach im besten Fall ein Altern in Würde ermöglicht. Der Prozess der Patinabildung lässt sich für viele Metalle bereits vorwegnehmen, was den Grad späterer Veränderungen reduziert und unmittelbar nach der Errichtung irritierende Reflexionen oder Glanzeffekte auf walzblankem Metall vermeidet.

Die werkseitige Vorpatinierung ist keine Beschichtung, sondern die Vorwegnahme des natürlichen Prozesses mit metallurgischen Verfahren, die inzwischen sehr verschiedene Farbwelten von Anthrazit über verschiedene Grautöne bis hin zu farblichen Nuancen erlauben.

Andere metalltypische Oberflächengestaltungen sind Stuccodessin bei Aluminium sowie Prägungen, Gravuren oder Profilierungen innerhalb der Bleche. Aber auch Color-Beschichtungen sind möglich, die meist der RAL-Skala folgen und gerade im urbanen Raum farbliche Kontraste setzen oder die Fortführung des Corporate Design der Bauherrschaft bis auf das Dach erlauben.

In kontrastreicher Beziehung

 

Für flachgeneigte Dachbereiche eignen sich vor allem Metalldächer in Doppelstehfalztechnik, bei der die Aufkantungen der nebeneinander liegenden Schare zweifach miteinander verfalzt werden. Eine weitere Möglichkeit neben Doppelsteh- und Leistenfalz sind Klicksysteme, bei denen werkseitig vorprofilierte Metallbahnen in systemzugehörige Halter eingeclipst werden.


Der einfache Zuschnitt der Metalle erleichtert konisch zulaufende Deckungen, sodass mit dem systemtypischen Linienbild der Falze sehr markante Zentralpunkte oder Spitzen auf dem Dach inszeniert werden können.


Die werkseitige Vorpatinierung ist keine Beschichtung, sondern die Vorwegnahme des natürlichen Prozesses mit metallurgischen Verfahren, die inzwischen sehr verschiedene Farbwelten von Anthrazit über verschiedene Grautöne bis hin zu farblichen Nuancen erlauben.


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