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Für den Entwurf der Skåpet Touristen-Lodges zeichnen Koko Architects aus Tallinn (Estland) verantwortlich. Sie hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt, den der norwegische Wanderverein (Den Norske Turistforening, DNT) zum Bau von Selbstversorger -Berghütten für den Wanderweg um den Lysefjord und an den felsigen Ufern des Soddatjørna-Bergsees ausgelobt hatte. Der Standort fern von Straßen und Zivilisation erforderte einige Besonderheiten.
So sahen die Wettbewerbskriterien u.a. einfache und leicht zu wartende Gebäude vor. Sie sollten zudem aus vorgefertigten Modulen bestehen, um wegen der unvorhersehbaren Wetterbedingungen und der Unzugänglichkeit des Geländes kurze Bauzeiten zu realisieren.
Koko Architects nahmen die Herausforderung an und entwickelten Raummodule aus Holz, die – weitestgehend vormontiert – per Hubschrauber an den Soddatjørna-See transportiert und dort auf im Boden verankerte Stahlstützen gestellt und befestigt wurden.
Titanzink als verbindendes Element
Das Gebäudeensemble besteht aus fünf zweigeschossigen Schlaflodges mit jeweils fünf Betten, einem teilweise zweigeschossigen Hauptgebäude mit Aufenthaltsraum, Gemeinschaftsküche und elf Schlafplätzen sowie einem Toilettengebäude mit Abstellraum und einer Sauna. Die Ausstattung ist einfach und zweckmäßig. Eine Stromversorgung gibt es nicht, das Wasser entnehmen die Nutzer aus dem See. Für die Beheizung der Gebäude stehen Holzöfen zur Verfügung. Panoramafenster lassen viel Tageslicht ins Innere und erlauben Ausblicke auf die atemberaubende Landschaft.
Charakteristisches und zugleich verbindendes Element der Lodges sind ihre Dächer und Fassaden. Die Architekten entschieden sich bei der Verkleidung für Titanzink der Rheinzink GmbH & Co. KG aus Datteln, denn durch die schützende Patina ist dieses Material wartungsfrei und widersteht jahrzehntelang Wind und Schnee. Für die acht Gebäude der Skåpet Touristen-Lodges wählten die Architekten die Oberflächenqualität „prePatina Schiefergrau“ . Durch ein spezielles Beizverfahren erhält das Titanzink hier bereits von Anfang an den Farbton, der sich durch die natürliche Bewitterung ohnehin bilden würde. Die Fähigkeit, die schützende Patina zu bilden, bleibt dabei vollständig erhalten.
Bewährte Techniken – rustikale Optik
Mit den Dach- und Fassadenarbeiten beauftragt wurde die Lie Blikk AS. Das Titanzink wurde vor Ort zugeschnitten, gefalzt und befestigt. Damit sollte sichergestellt werden, dass die äußere Hülle auf dem Transport nicht beschädigt wird. Für die Bekleidung wurde das Titanzink mit einem Achsmaß von 600 mm verarbeitet. Dadurch sind die Oberflächen nicht ganz eben und wirken – wie ihre Umgebung – ursprünglich und rustikal.
Für die Verlegung der Schare kamen bewährte Standardtechniken zum Einsatz: Winkelstehfalztechnik bei den Fassaden, Doppelstehfalztechnik bei den Dächern und eine verdeckte Befestigung mit Fest- und Schiebehaften aus Edelstahl. Lochstreifen im Sockel-, Trauf- und Firstbereich schützen den Hinterlüftungsraum vor dem Eindringen von Kleintieren und gewährleisten den erforderlichen Lüftungsquerschnitt. Entsprechende Abdeckungen bzw. Firstblenden schützen die Konstruktion zuverlässig vor Wind und Wetter.
„Wenn man von den Bergen auf das Ensemble schaut, nimmt man die unterschiedlichen Lichtreflexionen wahr, die durch die unterschiedlichen Formen und Neigungen der Titanzinkdächer entstehen“ , berichtet Hege Hopen, Mitarbeiter bei Lie Blikk AS. „Aus dieser Perspektive werden die Dächer wirklich zur fünften Fassade der Gebäude.“
Architekten:
Koko Architects, Tallinn (Estland)
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