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Kultur in Safrangelb

Neubau einer Festhalle in Brie Comte Robert in Frankreich
Kultur in Safrangelb

Die markante Gebäudehülle der Festhalle wurde aus einer neuen Kupfer-Aluminium-Legierung der Marke TECU Gold gefertigt, deren charakteristischer Farbton die Architekten an ein exotisches Gewürz erinnerte und damit auch den entscheidenden Beitrag zur Namens- findung für das Gebäude leistete.

Die französische Region Île de France ist um ein architektonisches Highlight reicher. Die neue Festhalle der Gemeinde Brie Comte Robert, etwa 60 km südöstlich von Paris, setzt mit ihrer geschwungenen amorphen Form eine deutliche Landmarke in die Brie-Ebene. „Le Safran” begeistert mit seiner individuellen Formensprache und durch sein Fassadenmaterial ebenso wie durch die überzeugende Funktionalität der Innenraumnutzung. Dringend hatte die Stadt Brie Comte Robert dieses Veranstaltungszentrum benötigt, da keine geeigneten Räumlichkeiten für Konzerte, Theater- und Ballettaufführungen zur Verfügung standen und zugleich eine Lokalität für Feste und Ausstellungen geschaffen werden musste.

Nach der Auslobung eines Wettbewerbs fiel die Entscheidung für den Bau dieses symbolhaften Projektes. Das neue Gebäude schafft eine räumliche Verbindung zwischen der historischen Altstadt und der nahen Autobahn „La Francilienne“. Die Wahl des Standortes an der Grenzlinie zwischen Stadt und Brie-Ebene, am Ende der Avenue Victor Hugo, zeugt vom großen Ehrgeiz des Projektes und seiner wichtigen Bedeutung für den Ort Brie Comte Robert: Es war ein erklärtes Ziel, die Stadt mit ihrem neuen Bauwerk eindrucksvoll im Verkehrsnetz der Île de France zu positionieren.
Doppeldeutiger Kunstgriff
Hauptelement des neuen Veranstaltungszentrums ist der „Salle modulable“ mit der Bühnenfläche für Musik-, Ballett- oder Theateraufführungen. Streng und funktional in Form eines schwarzen Betonblocks gehalten, bildet dieses zentrale Element einen überdeutlichen Kontrast zu der imposanten, mit TECU Gold Schindeln gestalteten Fassade, die sich wie ein Schleier um den Kubus windet. Mit dieser gewagten, außergewöhnlichen Linienführung gelingt gleich ein doppeldeutiger Kunstgriff: Die Fassade erinnert zugleich an eine Bühnendekoration wie auch an eine Maske aus einem Stück der Commedia dell’Arte.
Der Fassadenwerkstoff TECU Gold lieferte von vornherein gute Voraussetzungen für das Projekt: Die goldene Oberfläche setzt markante Akzente und erregt Aufmerksamkeit, und aufgrund ihrer hervorragenden Formbarkeit bietet die Kupfer-Aluminium-Legierung erstaunliche Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei stecken unter der edlen Oberfläche entscheidende wirtschaftliche Vorteile: Die von Kupfer bekannten Eigenschaften wie leichte Verarbeitung, lange Lebensdauer und die uneingeschränkte Recyclingfähigkeit eines natürlichen Werkstoffs gelten auch hier. Neben einer sehr hohen mechanischen Abriebfestigkeit zeigt das Material eine kaum zu überbietende Korrosionsbeständigkeit sowie hervorragende Festigkeit und Materialsteifigkeit. Auch das kommunikative Element einer reinen Kupferoberfläche ist in „goldener Variante“ vorhanden:
Der ursprüngliche goldgelbe Farbton der Oberfläche entwickelt sich bei freier Bewitterung mit eigener Charakteristik weiter. Nach der anfänglichen Mattierung entsteht ein matter hell- gelber Farbton, der später allmählich in einen dunkleren, lebendigen Gelbton übergeht. Als „Safrangelb“ bezeichnen ihn die Architekten und schaffen mit ihrer Fassadengestaltung eine farbliche Verbindung zu den abgeernteten Feldern der Brie-Ebene oder auch zum gereiften Getreide der Umgebung, das sich in der Sonne wiegt.
Diese Verbindung kann der Besucher nachvollziehen, wenn in der warmen Jahreszeit der mit Steinen belegte Vorplatz und die grasbewachsene Esplanade für Veranstaltungen genutzt werden und so das Geschehen in den beiden etwa 500 bzw. 600 m² großen Sälen zum Teil in den Außenbereich verlagert werden kann. Die technisch für jede Art von Veranstaltung ausgestatteten Säle sind durch eine bewegliche, über 100 m² große Wand getrennt, bieten bis zu 3 000 Stehplätze (z.B. für Konzerte) und können kombiniert hervorragend als Ausstellungsfläche genutzt werden. Auf beweglichen Sitztribünen können bei Konferenzen, Film- und Theatervorführungen usw. 500 Personen zuschauen. Der gemeinsame Eingangsbereich der beiden Säle ist der Ort, wo technisches Volumen und repräsentative Fassade am deutlichsten aufeinander treffen und einen vielseitig nutzbaren Raum schaffen – als Durchgangsbereich, Ort der Geselligkeit oder als kleine Halle für temporäre Ausstellungen.
Konstruktion
Zum Vorteil des finanziellen Budgets wurde die Gebäudekonstruktion gewollt schlicht gehalten. Für Veranstaltungssaal und Bühne wurden 11 m hohe Betonfertigelemente und eine Bedachung aus Beton auf Stahltrapezblechen verbaut – eine Entscheidung, die nicht zuletzt auch aus Schallschutzgründen getroffen wurde, um sowohl dem unvermeidlichen Autobahnlärm sowie der Nähe zu einem Wohngebiet Rechnung zu tragen. Seitenwände aus Beton in Verbindung mit zwei stählernen Kragarmen von 23 m Länge gewährleisten die allgemeine Stabilität der Konstruktion.
Alle weiteren Räume bestehen aus Stahlstrukturen (Pfeiler, Trägerbalken, Dachpfetten, Bleche für Dichtungsauflagen), die eine große geometrische Flexibilität erlauben und so der Umsetzung der mit TECU Gold-Schindeln realisierten Fassadenform entgegenkamen. Die 90 x 90 cm großen Schindeln sind nach traditioneller Art auf einer Schalung aus dünnen Holzbrettern und vertikalen Sparren angebracht.
Mit der gekonnten Verbindung aus schlichter Grundkonstruktion, gehobener technischer Ausstattung und faszinierender Gestaltung der Gebäudehülle erhielt die Stadt Brie Comte Robert eine repräsentative Festhalle mit einem überzeugenden Kosten-Nutzen-Verhältnis.
bba-Infoservice Kupferfassade 513 www.kupfer-institut.de www.kupfer-institut.de
Architekten und Bauleitung: S.C.P.A. Semon-Rapaport Mandataire de L’Equipe Architekten und Landschaftsarchitekten, Frankreich

Kompakt-Info
Kupfer ist ein relativ weiches, verformbares, rötliches Metall, das die kubisch-dichteste Kugelpackung aufweist mit Härtegrad 3,0. An der Luft bildet sich rasch eine dünne, schützende Oxidschicht, die eine weitere Reaktion unterbindet. Ist es über lange Zeit feuchter Luft ausgesetzt, bildet sich ein Belag von Kupfer-Salzen, der als grüne Patina in Erscheinung tritt. Die Patina-Schicht schützt das Metall vor Korrosion. Deshalb wird die Patina-Bildung bei Kupferplatten auf Dächern künstlich beschleunigt. Das Metall hat bereits einen recht edlen Charakter, ist aber weniger edel als Silber und Gold. Von nichtoxidierenden Säuren wie Salzsäure wird es nicht angegriffen. Von konzentrierter Schwefelsäure und Salpetersäure wird es unter Bildung entsprechender Kupfersalze oxidiert. be
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