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Glänzend reflektiert

Erweiterung der Hochschule im polnischen Kalisz
Glänzend reflektiert

Der Baukörper, der aus einer geraden Häuserlinie herausragt, zieht mit seinen runden Formen die Blicke auf sich. Er beherbergt einen Konzert- und Konferenzsaal und markiert den neuen Eingangsbereich der Pädagogisch-Künstlerischen Hochschule in Kalisz. Als langlebiges Material für die weich fließende Gebäudehülle wurde Titanzink ausgewählt.

Jola Horschig | be

Kalisz zählt zu den ältesten Städten Polens, liegt etwa 100 km südöstlich von Posen und kann auf eine lange Tradition in der polnischen Musikgeschichte zurückblicken. Im Zentrum der Stadt ist die Pädagogisch-Künstlerische Fakultät der Adam-Mickiewicz-Universität Posen angesiedelt. Ihr Angebot umfasst unter anderem polnische und englische Philologie, Kunstgeschichte, Bildende Kunst und Musik. Weil in den vorhandenen Gebäuden insbesondere für die Bereiche Musik, Darstellende Kunst und Chor nicht mehr genügend Platz vorhanden war, fiel die Entscheidung, die Fakultät baulich zu erweitern und mit einer Konzert- und Konferenzhalle zu kombinieren.
Den national ausgeschriebenen Wettbewerb entschied APA Jacek Bulat für sich. Das Posener Architekturbüro ließ den Erweiterungstrakt direkt an das Bestandgebäude anschließen und parallel zur Nowy Swiat Straße verlaufen.
„Unterbrochen wird die dadurch entstehende strenge Linie von einem kissenförmigen Baukörper, den wir aus Gebäudezeile herausgedreht haben“, erläutert Architekt Kazimierz Koscielny. „Er schwebt über dem Erdboden und betont mit seinen weichen Rundungen den individuellen Charakter seiner Nutzung als Konzert- und Konferenzsaal.“
Kurz dahinter endet derzeit der bisher realisierte 1. Bauabschnitt der Erweiterung.
Material für die Außenhaut
Vor der Konzerthalle haben die Architekten den neuen Haupteingang zur Pädagogisch-Künstlerischen Fakultät angeordnet. Eine über zwei Geschosse reichende Verglasung und ein auskragendes Dach, das auf zwei schlanken Stahlbetonsäulen ruht, markieren den Eingangsbereich. Auf Ebene +1 betritt man die über alle drei Geschosse reichende Eingangshalle, die das Zentrum des universitären Lebens bildet. Von hier aus erreichen Studierende und Lehrkräfte auf direktem Weg die Hörsäle, die Proben- und Gruppenräume sowie die Bibliothek. Und von hier aus gelangt man zu den Parkplätzen, die auf der Rückseite des Gebäudes angeordnet sind.
Der Erweiterungsbau (Nutzfläche von knapp 6 000 m²) orientiert sich in Höhe und Fassadengestaltung am Bestandsgebäude, ist jedoch etwas niedriger. Die höchsten Punkte markieren jeweils die Veranstaltungssäle – die Aula im Altbau, den Konzert- und Konferenzsaal im Neubau. Der Einsatz hochwertiger Materialien spielte nicht nur bei der Innenausstattung, sondern auch bei Fassadengestaltung eine wichtige Rolle. Außen wechseln sich geputzte Fassadenflächen mit Keramik-Elementen ab, großflächige Fensterelemente schaffen Transparenz und Offenheit. Im Kontrast dazu steht der geschlossene Konzert- und Konferenzsaal, der mit seiner fensterlosen Fassade die Konzentration auf das Geschehen im Innern lenkt.
„Für die Gestaltung der Außenhaut haben wir ein langlebiges Material gesucht, das die weichen, runden und fließenden Formen des Baukörpers betont und ein einheitliches Fassadenbild entstehen lässt“, erklärt Kazimierz Koscielny. Die Wahl fiel auf Titanzink von Rheinzink, weil „das Material zudem bei jedem Wetter gut und immer wieder anders aussieht. Mal glänzt es in der Sonne und mal reflektiert es die Wolken am Himmel.“
Dieses Titanzink zeichnet sich nicht nur durch außergewöhnliche Langlebigkeit aus. Es benötigt auch keine Wartung, weil durch natürliche Bewitterung an der Oberfläche eine Zinkkarbonatschicht entsteht, die den Werkstoff zuverlässig vor Korrosion schützt. Diese Patina bildet sich auch im Falle einer Beschädigung sofort wieder neu. Die natürliche Entwicklung dieser Schutzschicht hängt unter anderem von der Regenhäufigkeit, von der Flächenneigung sowie von der Himmelsrichtung ab und läuft bei natürlicher Bewitterung in der Regel ungleichmäßig ab. In dieser Zeit können an der Oberfläche Lichtreflexionen entstehen, die Architekten und Bauherren häufig als störend empfinden. Aus diesem Grund hat Rheinzink ein weltweit einmaliges Beizverfahren für die Oberflächenqualitäten „vorbewittertpro blaugrau“ und „vorbewittertpro schiefergrau“ entwickelt. Die Besonderheit: Da mit dem Beizverfahren der Farbton der natürlichen Schutzschicht erzielt wird, bleibt die werkstoffspezifische Eigenschaft, eine schützende Patina zu bilden, vollständig erhalten.
Beim Konzert- und Konferenzsaal der Adam-Mickiewicz-Universität in Kalisz kam Rheinzink in der Oberflächenqualität „vorbewittertpro schiefergrau“ zum Einsatz. Auf dem Dach wurde das Titanzink in Doppelstehfalztechnik verlegt, an den inneren und äußeren Fassadenflächen kam die Verlegung als Großrautensystem zum Einsatz.
Entwurf und Generalplanung: Autorska Pracownia Architektoniczna – Jacek Bulat (APA Jacek Bulat), Posen
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