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Flexibel anpassbar

Aufstockung eines Bürogebäudes in Friesenhagen-Steeg
Flexibel anpassbar

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Dank Modulbauweise konnte ein Unternehmenssitz an die neue Situation mit mehr Mitarbeitern schnell und unkompliziert angepasst werden. Das Bürogebäude erhielt im laufenden Betrieb eine Aufstockung mit 490 m² Raumgewinn in 24 Stunden. Jetzt erscheint das ganze Gebäude mit einer neuen hochwertigen Fassade aus Metallkassetten wie aus einem Guss.

Anforderung:

Repräsentativer Firmensitz mit mehr Raum für mehr Mitarbeiter: Bestand schnell, sauber und leise erweitern

Lösung:

Neun Module in nur 24 Stunden aufgestockt. Neue Fassade für alt und neu: Metallkassetten mit nur 20 mm Fugenbreite


Juliane Brendebach, Alho Group Services GmbH | be

In den letzten Jahren ist die Modulbauweise in den Fokus von Planern und Bauherren gerückt. Aufgrund der steigenden Nachfrage hat Marktführer Alho seinen Mitarbeiterstamm kontinuierlich ausgebaut. Seit der Gründung 1967 wurde die Hauptverwaltung des Unternehmens in Friesenhagen-Steeg immer wieder erweitert. Die kleine Stellmacherwerkstatt von damals ist heute gruppenweit auf ca. 72 000 m² Produktionsfläche sowie 8 500 m² Verwaltungsfläche angewachsen.

Am rheinlandpfälzischen Unternehmenssitz war es zuletzt in den Büros eng geworden. Was lag näher, als die Vorteile der Bauweise für sich selbst zu nutzen? Dank der sauberen, leisen und schnellen Bauweise wurde das Verwaltungsgebäude – ein Modulbau aus dem Jahr 2000 – im laufenden Betrieb um ein Geschoss aufgestockt.

Serielle Fertigung

Die Unternehmensgruppe sieht die Zukunft des Bauens in der Automatisierung und Typisierung. Deshalb investiert sie in den Ausbau der Standorte. Erweitert wurde bereits das Bürogebäude in Morsbach-Lichtenberg, in Coswig entstand ein Büro-Neubau. Die Erweiterung in Friesenhagen-Steeg ist der erste Bauabschnitt innerhalb eines umfangreichen Gesamtkonzeptes zur Modernisierung des Stammsitzes der Alho-Gruppe.

Für alle drei Projekte zeichnet Architekt Frank Holschbach vom Kölner Büro LHVH Architekten BDA verantwortlich. Auch der Entwurf des Bestandsgebäudes am Hauptsitz in Friesenhagen-Steeg stammte von ihm – damals noch junger Student. „Das Besondere für mich persönlich ist bei diesem Bauvorhaben gar nicht die Aufstockung an sich“, sagt Holschbach. „Sondern vielmehr zu sehen, dass das Gebäude auch nach zwei Jahrzehnten nichts von seiner Qualität und Attraktivität eingebüßt hat. Als Bürogebäude funktioniert es immer noch sehr gut – erst recht mit dem nun erweiterten Platzangebot.“

Wachsen einfach gemacht

Bereits der Neubau der Verwaltung von 2000, die sogenannte „Red Box“, zeigte, was der moderne Modulbau leisten kann. Die Büros sind lichtdurchflutet, freundlich, hochwertig mit Glastrennwänden und Stäbchenparkett ausgestattet und auch nach heutigen Maßstäben noch modern und attraktiv.

Bei der damaligen Konzeption wurde das Bürogebäude schon für eine spätere Erweiterung ausgelegt. Diese Flexibilität, mit der Unternehmensentwicklung zu wachsen, ist einer der großen Vorteile der Modulbauweise. So war es nun vergleichsweise einfach möglich, das bestehende Gebäude aufzustocken: Neun Module wurden nach Plänen des Architekten in der angrenzenden Raumfabrik präzise vorgefertigt und von der Werkhalle aus „just in time“ zum Verwaltungsgebäude transportiert.

An einem Freitag im August 2020 wurde das erste Modul mithilfe eines Krans an seine Position auf dem vormaligen Dach des Bestandsgebäudes platziert. Das letzte der neun Module wurde am Samstag geliefert und montiert: In nur 24 Stunden hatte das Gebäude so eine komplett neue Etage mit insgesamt 490 m² bekommen. Dann folgten noch der Ausbau des Gebäudes sowie der Anschluss an die Treppen- und Aufzugsanlage des Bestands. Anfang September waren die 15 neuen Büros inklusive Küche und Sanitärbereich bezugsfertig.

Elegante und zeitlose Fassade

Nach Anbringen der neuen Fassade aus Metallkassetten erscheint das Gebäude wie aus einem Guss – als wäre es schon immer viergeschossig gewesen. „Mir war es wichtig, das Gebäude nicht einfach nur nach dem ‚Copy and Paste-System‘ nach oben weiter zu bauen. Das Gebäude sollte mit der neuen Fassade ein zeitgemäßes Kleid bekommen“, so Frank Holschbach. „Die Grundstruktur des Fassadenrasters wurde von der vorhandenen Fassade vorgegeben. Doch zum Glück wünschte sich der Bauherr eine neue Fassade über alle drei Geschosse.“

Also wurden die vorhandenen rötlichen Holzelemente, die der „Red Box“ ihren Namen verliehen hatten, demontiert und durch Metallkassetten in drei unterschiedlichen Grautönen ersetzt. Nun verschmilzt die aufgestockte Etage mit dem vormals dreigeschossigen Bestandsgebäude und der gesamte Baukörper wirkt durch das neue Kleid wie eine Einheit.

Die neue Fassadenfarbe greift die Fensterfarbe des Bestandsgebäudes auf, das den Übergang zum Altbau bildet und unverändert blieb. Eine weitere deutliche Veränderung ist die Fugenausbildung im Stoßbereich der Fassadenelemente: Am Bestandsgebäudes prägten 70 mm breiten Fugen die horizontalen und vertikalen Teilungen sehr stark. „Dank der Weiterentwicklung in der Fassadentechnik und der exakt vorgefertigten Metallkassetten konnten die Fugen auf 20 mm reduziert werden und sind nur noch das, was sie sein sollen, nämlich: reine Schattenfugen“, so Architekt Holschbach. „Das neue Kleid wirkt dadurch elegant und modern, zeitlos schlicht.“

Nutzerorientiert und nachhaltig

An den zur Straße hin orientierten Altbau ist das Gebäude über einen aufgeständerten Verbindungsgang im 1. und 2. OG angebunden, was die Wege innerhalb der Gebäudeteile erheblich verkürzt und teamübergreifende Arbeit erleichtert. „Als Architekt baue ich in erster Linie für die Menschen. Wichtigste Herausforderung dabei ist es, die Bauten gemäß deren Wünschen, Bedürfnissen und Anforderungen zu realisieren“, sagt Frank Holschbach. „Die Modulbauweise ist eine sehr anpassungsfähige und auch kreative Art des Bauens, mit der nicht nur zum Zeitpunkt des Entwurfs Flexibilität möglich ist, sondern weit darüber hinaus. Wie wir hier sehen, sind auch nach Jahrzehnten Anpassungen an sich ändernde Situationen schnell umsetzbar. Das ist in sehr hohem Maße nutzerorientiert und nicht zuletzt auch sehr nachhaltig.“

Gebäudeerweiterungen

Diese erste Aufstockung des Bürogebäudes ist der Auftakt einer Reihe von Maßnahmen innerhalb des Gesamtkonzepts zur Erweiterung und Modernisierung. In einem zweiten Bauabschnitt sollen noch ein Bemusterungszentrum und weitere Büroräume entstehen.

„Gebäudeerweiterungen“, so Holschbach „sind immer anspruchsvoll, da die Bestandsgebäude bestimmte Bedingungen vorgeben, nach denen wir uns als Planer richten müssen – spätestens dann, wenn Wände und Decken durchbrochen und an bestehende Geschosshöhen in Nachbargebäuden angeschlossen werden müssen. Diese Schnittstellen gilt es im Sinne der Bauherren und Nutzer möglichst reibungslos zu gestalten. Die Modulbauweise mit der präzisen Vorfertigung der Module im Werk bringt hier viele Vorteile mit sich. Neben der Schnelligkeit sind es vor allem auch die sauberen und leisen Baustellen, die Umbaumaßnahmen selbst im laufenden Betrieb möglich machen“.


Projekt: Aufstockung Bürogebäude

Standort: Hammer 1, 51598 Friesenhagen

Bauherr/Auftraggeber: Alho Gruppe, Friesenhagen

Entwurf/Planung: Architekt Frank Holschbach, LHVH Architekten BDA, Köln
https://lhvh.de


Architekt Frank Holschbach: „Mit der neuen Fassadenverkleidung und einigen technischen Anpassungen ist es (das Gebäude) heute auf dem neuesten Stand (…) Es repräsentiert die moderne Modulbauweise nach außen hin und zeigt, was diese leisten kann. Vor allem aber bietet es den Mitarbeiter ein freundlich helles und sehr modernes Arbeitsumfeld.“


Das Bestandsgebäude von 2000 zeigte noch mit 70 mm breiten Fugen die horizontalen und vertikalen Teilungen in der Fassade deutlich. Durch Weiterentwicklung in der Fassadentechnik und mit vorgefertigten Metallkassetten konnten die Fugen mittlerweile auf 20 mm reduziert werden. Als Schattenfugen stärken sie die Eleganz der neuen Metallfassade.


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