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Anforderung:
Kostengünstige Realisierung bei hohem energetischem Anspruch (KfW-Effizienzhaus 55) ohne zusätzliche Außendämmung
Lösung:
Dämmstoffverfülltes 42,5 cm-Ziegelmauerwerk für kompakten Baukörper mit wenigen Gebäudeversprüngen
Die GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen mit Sitz in Frankfurt am Main baute im Senefelder-Quartier fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 94 frei finanzierten Mietwohnungen, einer Kita für zehn Gruppen und drei Gewerbeflächen. Das Neubauprojekt Atrium Senefelder wurde vom Architekturbüro Karl Dudler Architekten geplant, das den dafür ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen hatte. Dank der soliden Bauweise mit Ziegelmauerwerk und dem durchdachten Gesamtkonzept konnte das Wohnungsbauprojekt kostengünstig erstellt werden.
„Der Entwurf und die Ideenfindung durch die Architekten sowie der Verzicht auf zusätzliche Außendämmung durch den Einsatz von Ziegel hat uns überzeugt“, so Christian Wedler, Geschäftsführer GWH Bauprojekte. Die komfortablen Wohnungen werden von der GWH zu Nettokaltmieten von durchschnittlich elf Euro pro Quadratmeter vermietet.
Blick ins Grüne
Karl Dudler Architekten schufen eine u-förmige Blockrandbebauung aus fünf Mehrfamilienhäusern, die sich um einen gemeinsamen Innenhof gruppieren. Die bepflanzte Freifläche zwischen den Häusern öffnet sich zum neuen Park und verbindet sich mit ihm zu einem innerstädtischen Grünzug. Durch die aufgelöste U-Form haben fast alle Wohnungen einen freien Blick in die Grünanlagen.
Die fünfgeschossigen Häuser plus Staffelgeschoss sind als Mehrspänner organisiert. Fünf Treppenhäuser erschließen zwei bis sechs Wohnungen, deren Größe zwischen 41 und 120 m2 variiert. Die 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen sind modern geschnitten und alle mit einem Balkon oder Loggia bzw. mit Terrasse oder Dachterrasse ausgestattet. Jede der 94 Wohnungen ist dank Aufzugsanlagen barrierefrei erreichbar.
Zeitgemäße Interpretation
Das Entwurfskonzept von Karl Dudler Architekten lehnt sich an die gründerzeitliche Bebauung in der Umgebung an. Das Ziel: Die modernen Neubauten sollen als zeitgemäße Interpretation des bekannten Stadtbildes und nicht als Fremdkörper wahrgenommen werden.
Der relativ große Wohnblock wurde daher in fünf als Einzelbauten erkennbare Gebäudeteile aufgelöst und nimmt so die Maßstäblichkeit der Nachbargebäude auf. Dies unterstreichen die Architekten bewusst durch eine Kleinteiligkeit der Fassaden: Mit verschiedenen Klinkerriemchen und Fassadenfarben sowie unterschiedlich gestalteten Hauseingängen geben sie jedem der fünf Gebäudeteile ein eigenes Gesicht.
Um den Blick in den Park freizuhalten, integrierten die Architekten die ursprünglich im Innenhof angedachte Kindertagesstätte in das Gebäudevolumen. Die Gruppenräume der Kita finden zusammen mit den drei Gewerbeeinheiten, die für Arztpraxen, Büros und ähnliche Nutzungen geplant wurden, im Erdgeschoss Platz. Die Erschließung für Kita und Praxen erfolgt unabhängig von den Zugängen zu den Wohnungen.
Kompakter Baukörper
Auf Wunsch der GWH Wohnungsgesellschaft wurde die Wohnanlage als KfW-Effizienzhaus 55 gebaut. Sie verbraucht somit 45 % weniger Primärenergie als ein vergleichbarer Neubau. Trotz des hohen energetischen Anspruchs sollten die Wohnungen kostengünstig realisiert werden können. Die Architekten setzten diese Vorgabe mit einem kompakten Baukörper mit nur wenigen Gebäudeversprüngen und einer soliden Bauweise aus Ziegelmauerwerk um. Die Außenwände bestehen aus 42,5 cm dickem, hochwärmedämmenden Poroton-Ziegel, die Innenwände und Decken aus Stahlbeton.
Außen sind die Gebäude zu 90 % verputzt, nur die Erdgeschossfassaden erhielten eine Vormauerschale aus unterschiedlichen Klinkerriemchen. Horizontalen Lisenen an der Fassaden wurden aus Mineralgranulat-Elementen aufgebaut. Die Flachdächer sind begrünt oder als Dachterrassen ausgebildet. „Ziegel eignen sich aufgrund ihrer guten Schall- und Brandschutzeigenschaften sehr gut für den modernen Wohnungsbau. Auch die Statik überzeugt“, so Johannes Dürrbeck, Projektleiter bei Karl Dudler Architekten.
Ziegelmauerwerk verfüllt
Ausschlaggebend für die Wahl des Wandbildners waren für Architekten und Bauherren Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit. Eine monolithische Fassadenkonstruktion aus verfüllten Ziegeln ist aus Sicht der Architekten nicht nur nachhaltig, sondern auch kostengünstig und bestens geeignet, um die energetische Qualität und Ausführungssicherheit der Gebäudehülle zu erhöhen. Die hartschalige Außenwand ist sehr wartungsarm und erfüllt dennoch die Forderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung. Bei sommerlichen Temperaturen wirkt die Speichermasse der Ziegelkonstruktion einer Überhitzung der Innenräume entgegen und sorgt für einen sehr guten Schallschutz.
Mit dem Poroton S8-MW wurde ein Ziegelmauerwerk mit integrierter Dämmung gewählt, der durch eine optimierte Lochgeometrie nicht nur hervorragenden Schall- und Wärmeschutz kombiniert, sondern zusätzlich mögliche Wärmeverluste über die Stoßfuge vermindert. Die hochwärmedämmenden Hintermauerziegel konnten auf der Baustelle so mit Systemzubehör kombiniert werden, dass die gesamte Außenwandkonstruktion – von der Ringbalkenschalung bis zur Deckenrandschale – monolithisch hergestellt wurde.
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Bauherr: GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen, Frankfurt/Main
Architekturbüro: Karl Dudler Architekten, Frankfurt/Main
www.karldudler.de
Effizienzhausstandard: KfW 55
Jahresprimärenergiebedarf: 46,75 kWh/(m2a)
Stimmen
Johannes Dürrbeck, Projektleiter bei Karl Dudler Architekten: „Ziegel eignen sich aufgrund ihrer guten Schall- und Brandschutzeigenschaften sehr gut für den modernen Wohnungsbau. Auch die Statik überzeugt.“
Christian Wedler, Geschäftsfüher GWH Bauprojekte: „Der Entwurf und die Ideenfindung durch die Architekten sowie der Verzicht auf zusätzliche Außendämmung durch den Einsatz von Ziegel hat uns überzeugt.“
Technische DatenMineralwolle verfüllter Ziegel S8-MV
Druckfestigkeitsklasse: 10
Mauerwerksdruckfestigkeit fk: 4,5 MN/m2
Rechenwert der Eigenlast (unverputzt): 3,61 kN/m2
Wärmeleitfähigkeitƛ : 0,08 W/mK
U-Wert (min. Leichtputz 2 cm, Kalkgips 1,5 cm): 0,18 W/m2K
Wasserdampfdiffusionskoeffizient: 5/10
Direkt-Schalldämm-Maß: 48,5 dB
Feuerwiderstandsklasse: REI-M 90 (Brandwand)