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Stringenz aufgelockert

Erweiterung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Stringenz aufgelockert

Bei der Neuordnung und Erweiterung der Uniklinik Eppendorf entstand ein Konzept, das aufgelockerte Bauweise im Park mit notwendigen organisatorischen Strukturen harmonisch verbindet. Zum homogenen Gesamtbild trägt die Fassadengestaltung mit abwechslungsreicher Klinkeroberfläche bei.

Dipl. Ing. Heike Thelen | jo

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zählte schon zu seiner Errichtungszeit am Ende des 19. Jahrhunderts zu den modernsten medizinischen Einrichtungen Europas.
Nickl & Partner Architekten haben dem Neubau des Krankenhauses durch fünf Pavillons eine klare Struktur verliehen. In seiner Funktionalität und Gestaltung wird der erneuerte Bau dem Renommee eines zukunftsorientierten Klinikums gerecht. In 14 Zentren beherbergt der Standort des Universitätsklinikums 81 Kliniken und Institute verschiedenster medizinischer Fachrichtungen und hält Betten für 1 248 Patienten bereit.
Entstanden ist ein harmonisch abgestimmtes Klinikkonzept, das die angenehme Atmosphäre einer aufgelockerten Bauweise im Park mit der ökonomischen Notwendigkeit klarer städtebaulicher und organisatorischer Strukturen eines modernen Krankenhauses verbindet. Der Entwurf orientiert sich an den historischen Plänen des ehemaligen ärztlichen Direktors Heinrich Curschmann für ein „Krankenhaus im Park“.
Nickl & Partner Architekten haben das komplexe Bauobjekt in fünf unterschiedlich hohe Pavillons dividiert und diese in einem „Reißverschlusssystem“ angeordnet.
Ihre Aufgabe war der Neubau der operativen Abteilung mit 22 Spezial-Operationssälen, der Gynäkologie, Geburtshilfe sowie der zentralen Ver- und Entsorgung. Apotheken- und Speisenversorgung mussten baulich neu geordnet werden. Herzzentrum und Radiologie wurden erneuert und erweitert.
„Der zur Stadt orientierte Haupteingang und die stufenweise Höhenentwicklung der Gebäude betonen die freundliche Atmosphäre und nehmen die Hemmschwelle eines üblichen Klinikeingangs“, erläutert Professor Hans Nickl das Gebäudekonzept.
Mit dem Bauprojekt ergeben sich für Patienten und Personal kürzere Wege sowie einheitliche Strukturen. In einem zweigeschossigen Basement befinden sich Untersuchungs- und Behandlungsräume. Ein „Boulevard“ bildet den Mittelpunkt der Anlage und ist zugleich Foyer zu den darüber liegenden Bettenhäusern mit Café, Ladengeschäften, Dachgärten und Lobby für die medizinischen Fakultäten. So bildet sich die Vernetzung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre auch in der Architektur ab.
Fassade
Zu einem homogenen Gesamtbild der gestaffelten Baukörper trägt die einheitliche Fassadengestaltung mit der Hagemeister-Sortierung „Holsten“ bei. Die Klinker bedecken eine Fläche von etwa 3 100 m2.
Licht- und Schattenspiele auf der abwechslungsreich in dunklen Rottönen changierenden Klinkeroberfläche mit schwarz glänzenden Sinterpartien sowie Vor- und Rücksprünge im Mauerwerk lockern die stringente Kubatur auf und sorgen im Zusammenspiel mit transparenten Paneelen und Sonnenschutzelementen für eine lebendige Fassadengestaltung. Diese unterstreicht die kleinteilige Struktur des Klinikums, sorgt für eine einheitliche Gestaltung der heterogenen Nutzungsbereiche und fügt das Bauwerk harmonisch in die Parklandschaft und den Stadtteil ein. Über ihre technischen Funktionen hinaus verbinden Material und Konstruktion das bauliche Ensemble mit der natürlichen Umgebung.
Von der positiven Atmosphäre, die der Klinkerbau des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ausstrahlt, profitieren Patienten, Besucher und Beschäftigte:
„Die Lichtverhältnisse und die überschaubaren Proportionen des Ensembles tragen zu emotionaler Sicherheit und einer entspannten Atmosphäre bei“, beschreibt Professor Hans Nickl die Wirkung des Klinikkonzepts.
Architekten: Nickl & Partner Architekten AG, Berlin und München
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