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Reihenversetzt in Lederfarben

Neubau eines Wohn- und Bildungshauses in Erfurt
Reihenversetzt in Lederfarben

Eine Stadt mit Identität wie Erfurt stellt besondere Anforderungen an einen Neubau im historischen Zentrum. Musterbeispiel ist das Wohn- und Bildungshaus in der Trommsdorffstraße mit ästhetischer Klinkerfassade von den Architekten Lutz und Sabine Hauschild. Die lederfarbenen Klinker sind im schleppenden Verband vermauert.

Der schwierige Baugrund verlangte den Planern einiges ab: Vorne 3,50 m breit, öffnet er sich über eine Länge von 46 m bis auf 17 m Breite. Angrenzende Straßen bestimmen die schmal zulaufende Form. Am hinteren Ende ist ein Übergang zur katholischen Bildungsstätte entstanden. Kubatur und Nutzung waren eine besondere Herausforderung: Zum einen sollten für das bestehende Bildungshaus des benachbarten Ursulinenklosters ein repräsentatives Foyer sowie ein Speiseraum mit Küche geschaffen werden. Zum anderen waren komfortable Wohnungen vorgesehen. Das Foyer des Bildungshauses erschließt den Speiseraum, der sich bis zur Hausspitze erstreckt und dessen bodentiefe Fenster viel Licht einlassen.

Klar und funktional
Die Architekten schätzen die gestalterischen Vorzüge der Klinker von Wienerberger für Fassaden, die an die für Erfurt prägende Gründerzeit erinnern. Um sich von den in Rot und Weiß gehaltenen Nachbargebäuden abzuheben, entschied man sich gemeinsam mit dem Bauherrn, Gemeinnütziges Siedlungswerk Frankfurt, für lederfarbene Klinker. Der Verblender LBB der Marke Knabe mit glatter Oberfläche wurde hier im schleppenden Verband vermauert. Dabei sind die Läufer von einer Reihe zur nächsten um eine Viertellänge versetzt. Der anthrazitgraue Mörtel harmoniert mit der Kohlebrand-Nuancierung des Klinkers.
In ihrer kompromisslosen Geometrie strahlt die Lochfassade Klarheit aus. Eingezogene Loggien gliedern den langgezogenen Baukörper. Ihr Einschnitt ins Flachdach schafft einen Freisitz. Im EG mit Treppenhaus, Technikraum und Stellplätzen wurden die Fensteröffnungen schmal gehalten. So kann dieser Bereich natürlich belichtet werden, ohne zu viel Einblick zu gewähren.
Die besondere Gebäudeform erschwerte die Anordnung der Flure in den acht Wohnungen im 2. und 3. OG. Um die Bereiche von Mietern und Nutzern des Bildungshauses weitgehend zu trennen, gibt es separate Eingänge und Aufzüge. Besonders die älteren Bewohner profitieren vom Komfort barrierefreier Wohnungen.
„architektourpreis 2011“ der Architektenkammer Thüringen: Gelobt wurde der harmonische Bezug zum historischen Bestand der umliegenden Bebauung sowie die Akzentuierung der Fassade, u. a. durch besondere Gestaltung der Loggien.
Architekten: Architekturbüro L+S Hauschild, Erfurt
Tragwerksplanung: IfBuG Ingenieurbüro für Baustatik und Grundbau, Erfurt
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