Firmen im Artikel
Anforderung:
Fassadengestaltung analog zur benachbarten St.-Augustinus-Kirche
Lösung:
Klinker in elegantem Schwarz-Anthrazit mit silbrigen Anflammungen plus Formklinker mit Höckerprofil
Im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss des Neubaus an der Schivelbeiner Straße ist die Kindertagesstätte untergebracht. In den Obergeschossen zwei bis fünf sowie im Dachgeschoss entstanden 31 Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements für Studierende, dazu 21 weitere für Auszubildende. Damit schafft die Kirchengemeinde „Heilige Familie“ dringend benötigten Wohnraum.
Der Neubau fügt sich zur Straße hin als Lückenbebauung harmonisch in die Umgebung ein und fungiert somit wie ein Schlussstein. Zum Hof hin ist das Gebäude offener und skulpturaler gestaltet.
Gestalterische Vielfalt
Die Fassadengestaltung mit Klinkern greift auf rund 1 500 m2 Fläche die Gestaltung der St.-Augustinus-Kirche auf. „Wir wollten den Charakter des Gebäudes als ein mit St. Augustin zusammenhängendes Objekt darstellen. Der Architekt Bachem hat in meisterlicher Weise den Klinker eingesetzt, um seine Kirche als Solitär zu manifestieren, der einerseits eingebunden ist, andererseits eine Sonderrolle einnimmt“, erläutert Architekt Stephan Thiele, von dem der Entwurf für das Wohn- und Geschäftshaus stammt. Die Wahl fiel auf Hagemeister-Klinker in der Sortierung Alt Berlin GT – ein Fassadenstein in elegantem Schwarz-Anthrazit mit silbrigen Anflammungen.
Individueller Formklinker
Während die homogene Farbgestaltung für ein einheitliches Erscheinungsbild sorgt, zeigen die zwei unterschiedlichen Formate die gestalterische Vielfalt einer Klinkerfassade: In den oberen Etagen wurden Steine mit glattem Profil verarbeitet, im Erdgeschoss die eigens für das Bauprojekt entwickelten Formklinker mit Höckerprofil eingesetzt – jeweils im Normalformat und verarbeitet im Halbsteinverband. Der Profilklinker mit seinen Vor- und Rücksprüngen gibt dem Gebäude eine plastische Relief-Struktur und verleiht der sonst eher reduzierten Formensprache des Baus raffinierte Details sowohl in der Optik als auch der Haptik.
„Die Gegenüberstellung von Vertikalen im Sockelbereich und der Bänderung in den Obergeschossen stellen für uns die Übersetzung der unterschiedlichen Funktionen des Gebäudes dar: lagernd und horizontal das Wohnen, vertikal und offen die Kita“, erklärt Stephan Thiele. Obwohl die Verblendung mit Klinker die Fassadengestaltung des Neubaus dominiert, kommt als strukturierendes Element auch der Baustoff Putz zum Einsatz: Die Putzflächen gliedern die Fassadenflächen und fassen die Mauerwerkselemente ein. Somit wirkt der Neubau mit Klinkerfassade zeitlos und klassisch.
Auftraggeber: Katholische Kirchengemeinde Heilige Familie, Berlin
Architektur: Stephan Thiele, Dipl. Ing. Architekt, Berlin
www.thiele-architekt.de
Verklinkerte Fassadenfläche: ca. 1 500 m2
Dipl. Ing. Architekt Stephan Thiele: „Wir wollten den Charakter des Gebäudes als ein mit St. Augustin zusammenhängendes Objekt darstellen . . .“