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Atmosphäre mit Kontrasten

Neubau eines Wohngebäudes mit Restaurant in Hannover
Atmosphäre mit Kontrasten

Mit seinem Restaurant „Zauberlehrling“ verwirklichte Roderick von Berlepsch einen Lebenstraum. Es sollte ein Ort entstehen, der sich auf die Historie Hannovers und ihre kulinarischen Traditionen beruft und ebenso kreative Akzente setzt. Mit Klinkerfassade, Holz-Alu-Fenster sowie Kupfer setzt der Baukörper ein weithin sichtbares architektonisches Zeichen.

Katharina Ricklefs | jo

In intensivem Dialog mit dem Bauherrn entwarfen Römeth Architekten einen sechsgeschossigen Baukörper, der in seiner Grundform vorhandene städtebauliche Linien und Bezüge aufgreift, sich aber in seiner monolithischen Anmutung auch klar als Solitär von der Umgebung abhebt. Mit einer zeitgemäßen Architektursprache unterstreicht der Neubau als signifikantes städtebauliches Zeichen die Marke „Der Zauberlehrling“.
Weithin sichtbar ist das goldfarbene Stehfalz-Kupferdach. „Der wiederkehrende Einsatz von Klinker, Kupferblech und Holz im Innen- und Außenraum rundet das Gestaltungskonzept ab“, erläutert der projektverantwortliche Architekt Jörg Sulies die Materialienwahl.
„Der Kontrast zwischen harten, geradlinigen Formen und haptisch-rustikalen Materialien zieht sich als Thema durch das ganze Gebäude.“
Obwohl die Nachbargebäude Putzfassaden aufweisen, „waren wir uns mit dem Bauherrn sehr schnell einig, dass das Gebäude eine Klinkerfassade erhalten soll“, so Andreas Römeth. „Die klassische Backsteinarchitektur ist ein Markenzeichen des Stadtteils. Klinker ist das Material der Hannoveraner Südstadt“. In der Fassade setzten die Architekten mit dem Kupferblech Akzente, das ebenfalls für die große Fenstereinfassung in der Nordostfassade sowie den Unterschnitt im Erdgeschoss mit einer Unterdecken-Leibung verwendet wurde.
Holz-Alu-Fenster
Passend zum Material- und Farbkonzept fiel die Wahl auf Holz-Aluminium-Fenster mit einer Deckschale in eloxierter Bronze. Die Innenseiten sind in klarlackiertem Eichenholz ausgeführt.
„Entscheidend bei den Fensterformaten, die wir uns für die Fassade vorstellten“, erklärt Andreas Römeth, „war, dass wir eine schlanke, schmale Anmutung bei größtmöglicher Glasfläche und besten U-Werten erhalten wollten.“ Hintereinander angeordnete Rahmen waren die Lösung.
Daher entschieden sich die Architekten für Holz-Aluminium-Fenster aus der Serie „Slimline“ der Firma Holzbau Becker & Sohn. Durch schmale Blendrahmen und Integralverbundflügel konnte die gewünschte schlanke Optik erzielt werden. Während in der Nordostfassade Holz-Aluminium-Fenster mit Integralflügel des Typs Slimline Ci-79 eingebaut wurden, kam in der Südwestfassade Slimline Cv-79 zum Einsatz. Die Besonderheit des Typs Cv-79 liegt in dem zwischen der Isolierglasscheibe und der Verbundscheibe angeordneten Sonnenschutz, der sich elektronisch regeln lässt. Da zudem eine Absturzsicherung bei den bodentiefen Fenstern in den Obergeschossen vorzusehen war, erhielten alle Fenster rahmenintegrierte Ganzglasbrüstungen.
„Auf diese Weise ist die Absturzsicherung praktisch kaum sichtbar. Man muss schon sehr genau hinschauen, um sie innerhalb der Fassade zu erkennen. In Natura nimmt man sie kaum wahr, die Anmutung der Fassade wird nicht beeinträchtigt“, erläutert Architekt Andreas Römeth.
„Der Zauberlehrling“ erstreckt sich mit Restaurant, Raucherclub und Weinkeller über drei Etagen. Gutes Essen und guter Wein, diese beiden Aspekte gehören für den Bauherrn seit jeher zusammen. Aus diesem Grund war es ein Wunsch des Weinkenners, im Untergeschoss einen Weinkeller für Verkostungen für bis zu 14 Personen vorzusehen. Römeth Architekten trennten den Veranstaltungsraum von den zwei Kühlkammern durch raumhohe Glasscheiben, so dass der Blick auf das imposante Weinlager erhalten bleibt. Mittelpunkt des Raumes ist eine skulpturale Tafel, gefertigt aus einem Baustamm durch den Boots – und Schiffbaumeister Christoph Barz aus Hamburg. Für das Restaurant im Erdgeschoss fertigte Barz ebenfalls den hölzernen Tresen im Gastraum sowie die Schrankwand aus Robinie für den im ersten Obergeschoss gelegenen Raucherclub.
Behagliches Interieur
Das Herzstück des „Zauberlehrlings“ ist das Restaurant im Erdgeschoss mit offener Küche und Kamin. Kulinarische Traditionen und heimische Spezialitäten der hannoverschen Küche verbinden sich hier mit moderner Kochkunst. In den Sommermonaten verschmilzt der Innenraum über die dreiteilige Hebe-Schiebe-Türanlage Slimline von Holzbau Becker & Sohn mit der Terrasse.
Der Bauherr wünschte sich eine „einzigartige, verzaubernde Atmosphäre der Behaglichkeit“, „die den Gast in eine romantische, ursprüngliche warme Zeit entführt“. Die Beleuchtung sollte sich hauptsächlich auf Kerzen stützen. Gemeinsam mit den Lichtplanern von Fahlke & Dettmer entwickelten die Architekten ein Beleuchtungskonzept aus indirektem Licht und in die abgehängte Decke integrierten punktuellen direkten Lichtquellen.
Im zweiten und dritten Obergeschoss sind Wohneinheiten zur Vermietung vorgesehen. Die knapp 270 m2 große Maisonettewohnung in den beiden obersten Geschossen bewohnt der Bauherr mit seiner Familie. Eine skulptural anmutende Galerietreppe mit eingeschlitzter Glasbrüstung verbindet die offen gestalteten Geschosse miteinander. Insgesamt geben vier Dachterrassen auf den zwei Geschossen den Blick über Hannovers Dächer vom Maschsee bis zum Höhenzug Deister frei.
Architekten: Andreas Römeth, Römeth Architekten BDA, Hannover Mitarbeiter: Jörg Sulies, Frauke Schaper, Veit Woernle Statik: Drewes & Speth, Hannover Lichtplanung: Fahlke & Dettmer GmbH & Co. KG, Neustadt
Möbel (Holz) Inneneinrichtung: Dipl. Ing. Christoph Barz, Hamburg
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