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Schallschutz im Geschosswohnungsbau

Entwicklungen im Ziegelbau im Hinblick auf die europäische Normierung
Schallschutz im Geschosswohnungsbau

Im Rahmen der Harmonisierung technischer Regelwerke in Europa werden die Normen des baulichen Schallschutzes an die europäischen Vorgaben angepasst. Die Berechnung der Schalldämmung erfolgt künftig auf Basis der europäischen Norm DIN EN 12354. Dazu bietet die Ziegelindustrie Lösungsansätze an.

Dr.-Ing. Andreas Meier, Müller-BBM GmbH, Planegg

Nach Fertigstellung und Bezug von Geschossbauten kommt es mitunter zu Beschwerden über mangelnden Schallschutz. Liegt das an der Empfindlichkeit der vermeintlich hellhörigen Bewohner oder doch am Bauwerk? In solchen Situationen ist es Architekten, Planern und Investoren wichtig, sicher zu sein, dass die gewählte Bauweise dem geschuldeten und durch Messungen nachprüfbaren Schallschutz entspricht.
Im Rahmen der Harmonisierung technischer Regelwerke in Europa werden die Normen des baulichen Schallschutzes an die europäischen Vorgaben angepasst. So erfolgt zukünftig die Berechnung der Schalldämmung auf Basis der europäischen Norm DIN EN 12354. Viele Bauakustikbüros arbeiten schon erfolgreich damit.
Dabei wird die Schallübertragung über flankierende Bauteile, bislang lediglich pauschal berücksichtigt, detaillierter in die Berechnung einbezogen. Diese Vorgehensweise berücksichtigt, wie im Wärmeschutz bereits üblich, die Bilanzierung der einzelnen Schallwege. Diese Nachweisführung wird nun in eine neue DIN 4109 eingebracht, die Berechnungen nach der DIN EN 12354 vorsieht. Damit werden die Anforderungen von R’w auf DnT,w umgestellt.
Für eine gute Schalldämmung sind folgende qualitative Zusammenhänge anzugeben: Die Direkt-Schalldämmung der trennenden und flankierenden Wände sowie das Stoßstellendämm-Maß Kij, welches die Dämmung der Bauteilverbindungen angibt, sollten jeweils möglichst hohe Werte annehmen.
Höhere Sicherheit
Die Poroton-Ziegelhersteller haben die neue Normung zum Anlass genommen, um baupraktische Details für den Geschosswohnungsbau zu prüfen und so die Planungs- und Ausführungssicherheit zu erhöhen.
Zur Ermittlung der Stoßstellendämm-Maße wurden Decken- und Wandeinbindungen in bauüblichen Maßstäben aufgebaut und messtechnisch untersucht. Auf Basis eines schalltechnisch hochwertigen Bauteilstoßes sowie dessen mittleren Stoßstellendämm-Maßes wurden Stoßstellendetails weiterentwickelt, die nun als geprüftes Detail in zeichnerischer Darstellung zu Produktunterlagen erhältlich sind. Diese sind im Wesentlichen deutlich besser als die Normangaben und bieten somit zusätzliche Sicherheit, die über den entwickelten Poroton-Schallrechner schnell und einfach umgesetzt beziehungsweise nachgewiesen werden kann. Der Schallrechner ist kostenfrei erhältlich.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schalldämmung von besonders wärmedämmenden Leicht-Hochlochziegeln. Mauerwerkswände aus diesen Ziegeln, die nicht schalltechnisch optimiert sind, weisen häufig zu geringe Schalldämm-Maße auf. Durch Lochbildoptimierung, die eine erhöhte Steifigkeit gegenüber Resonanzen aufweist, und das Einbringen von Perlit sind nun schalltechnisch verbesserte Außenwandbaustoffe verfügbar. Die optimierte Direktschalldämmung der Außenwandziegel wirkt sich nicht nur beim Schutz gegen Außenlärm aus, sondern erhöht auch die Schall-Längsdämmung und damit die Schalldämmung im Innern des Gebäudes.
Lösungsvorschläge
Auf Basis der langjährigen Erfahrung im Ziegelbau in Kombination mit der Anwendung des neuen Nachweisverfahrens und den dargestellten Untersuchungsergebnissen können abgesicherte Lösungsvorschläge für die Erzielung des Schallschutzes nach DIN 4109 angegeben werden. Die Ausführung der nichttragenden Trennwand ist bauphysikalisch eine wichtige und einfache Detailausbildung. Bei entsprechender fachlicher Planung ist ein erhöhter Schallschutz gemäß DIN 4109 realisierbar.
Zukünftig müssen die an der Schallübertragung beteiligten Bauteile (Direktschall- und Flankendämm-Maße) mit einbezogen werden. Idealerweise wird die „Bilanzierung“ der Schallübertragung als rechnerischer Nachweis auf Grundlage der DIN EN 12354 geführt.
Für Außenwände im Geschosswohnungsbau, mit der Anforderung an einen erhöhten Schallschutz, ist der Poroton-S 11 geeignet. Von zentraler Bedeutung sind darüber hinaus Detailausbildungen sowie die Überwachung der Ausführungsqualität. Das garantiert Luft- und Körperschalldämmung und damit den erhöhten Schallschutz.
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