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Planblockstein: Massiv energieeffizient

Neubau eines Mehrfamilienhauses in München
Planblockstein: Massiv energieeffizient

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Ein Vorzeigeprojekt für Wohnbebauung im Münchner Stadtviertel Hasenbergl wird im Rahmen des staatlichen Modell-vorhabens „e% – Energieeffizienter Wohnungsbau“ finanziell gefördert. Errichtet wurde der Mehrgeschosser mit hochwärmedämmendem Mauerwerk aus Porenbeton-Planblocksteinen mit geringer Wärmeleitfähigkeit.

Zum Schutz der Umwelt und der Energieressourcen mehr Energieeffizienz bei Gebäuden zu erreichen: Das ist heute eine der zentralen Herausforderungen des Bauens. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen des von 2007 bis 2013 laufenden Modellvorhabens „e% – Energieeffizienter Wohnungsbau“ in Bayern zehn ausgesuchte soziale Wohnungsbauprojekte finanziell gefördert. Sieben Neubauten und drei Bestandsmodernisierungen werden vor, während sowie nach der Errichtung von drei Hochschulen wissenschaftlich begleitet bzw. erforscht. Initiator des Modellvorhabens war die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren. Die Gebäude mussten als wesentliches Förderkriterium die Anforderungen der geltenden Energieeinsparverordnung um mindestens 40% unterschreiten.

Städtebauliche Nachverdichtung über früherem Parkplatz
Eines der ausgewählten Modellprojekte ist die von der GWG im Jahr 2008 ausgeschriebene Wohnbebauung am Agnes-Kunze-Platz im Münchner Stadtquartier Hasenbergl. Dabei handelte es sich um eine Nachverdichtung über einem ehemaligen Parkplatz. Die geplante Bebauung erforderte außer der vorgegebenen Energieeffizienz eine ausgewogene Balance zwischen städtebaulichen Rahmenbedingungen, Wirtschaftlichkeit und architektonischer Qualität. Den Zuschlag zur planerischen Umsetzung erhielt nach einer Überarbeitung des beim Wettbewerb ausgezeichneten Entwurfs das Münchner Architekturbüro Dressler-Mayerhofer-Rössler.
Ihre Planung sah eine U-förmig um einen Innenhof angeordnete Wohnanlage aus drei kompakten viergeschossigen Gebäuden vor. Sie sind durch zweigeschossige Baukörper miteinander verbunden. Das Raumprogramm ergab für die insgesamt 57 Wohneinheiten eine Durchmischung aus frei finanzierten und geförderten Wohnungen. Die Wohnungsgrößen reichen von 1-Zimmer-Wohnungen für Singles bis zu 5-Zimmer-Wohnungen für Familien. Alle Wohnungen wie auch die großzügigen Erschließungs- und Balkonbereiche wurden komplett barrierefrei konzipiert.
Der GWG ging es bei dem Projekt auch um die Erprobung neuer Wohnkonzepte speziell für Senioren. So wurden auch zwei Senioren-Wohngemeinschaften mit jeweils drei 1-Zimmer-Appartements und einer 2-Zimmer-Wohnung und dazugehörigen Gemeinschaftsräumen wie u. a. Wohnzimmer und Küche eingeplant.
Außenwandkonstruktion mit Planblockstein: Hohe Energieeffizienz bedeutete einen entsprechend zu berücksichtigenden hohen baulichen Wärmeschutz. Die GWG verlangte darüber hinaus wie bei allen ihren Bauprojekten eine zu gewährleistende Nachhaltigkeit der errichteten Gebäude. Daraus ergab sich fast zwangsläufig eine zum langfristigen Werterhalt beitragende massive monolithische Bauweise mit Außenwänden aus einem hochwärmedämmenden und umweltgerecht hergestellten Wandbaustoff.
Die Bauverantwortlichen vertrauten bei der Auswahl auf die bauphysikalischen, ökologischen und ökonomischen Pluspunkte des Ytong-Steins PPW 2–0,35 von Xella Deutschland. Der nach der Umweltdeklaration ISO 14025 zertifizierte Planblockstein konnte dank seiner geringen Wärmeleitfähigkeit λ von nur 0,08 W/mK auch ohne Wärmedämm-Verbundsystem schon mit einem Mauerwerk von 48 cm plus beidseitigem Putz einen Heizenergie einsparenden Wärmedurchgangswert von 0,16 W/m²K sicherstellen. Die Anforderungen der geltenden EnEV 2009 an den Transmissionswärmeverlust wurden damit rechnerisch um 48% unterschritten.
Wirtschaftliche Effizienz inklusive
Neben weiteren Faktoren wie Tragfähigkeit und Schall- und Brandschutz spielten bei der Auswahl des Außenwandbaustoffes natürlich auch wirtschaftliche Aspekte eine zentrale Rolle. Der Porenbeton-Planblockstein mit Nut-Feder-Ausbildung in den Steinstirnseiten ermöglichte neben zeitsparendem Verzicht auf Stoßfugenvermörtelung eine Verlegung in Dünnbettmörtel. Die Dünnbettvermörtelung wirkte sich neben der Mörtelersparnis positiv auf den Wärmeschutz aus. So minimierte sich aufgrund des so erreichten geringen Fugenanteils an der Wandfläche die Gefahr der Wärmebrückenbildung.
Die Maurer des mit dem Rohbau beauftragten Bauunternehmens HTR Vogtlandbau achteten bei der Mauerwerkserstellung auf planebenes Verlegen der ersten Steinschicht. Unebenheiten der Betondecken wurden durch die Verlegung in ein Normalmörtelbett der Mörtelgruppe III ausgeglichen. Die Verarbeiter waren trotz des relativ großen Formats (499 x 480 x 249 mm) mit der Verarbeitungsfreundlichkeit dank seitlicher Grifftaschen am Ytong-Planblockstein  zufrieden. Angesichts des erreichten hochwertigen Mauerwerks teilten die Zufriedenheit auch Bauherr und Architekt.
„Unsere Erwartungen an den Mauerstein wurden nicht enttäuscht. Das abgestimmte Zubehörprogramm aus Eck-, Laibungs- und Schalungssteinen trug zudem wie die kompetente Beratung durch den Außendienst des Herstellers vor Ort zu einem zügigen Baufortschritt bei“, resümiert Architekt Stefan Mayerhofer.
Ausgefeiltes Energiekonzept
Neben der hochwärmedämmenden Gebäudehülle zeichnet sich die Wohnanlage durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel der eingesetzten energieeffizienten Anlagentechnik aus. Der geringe Restwärmebedarf der in den Wohneinheiten installierten Fußbodenheizung wird Primärenergie-schonend durch eine Grundwasserwärmepumpe gedeckt. Für die Minimierung der Lüftungswärmeverluste sorgen installierte Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, die einen herkömmlichen Luftaustausch über die Fenster erübrigen. Die Deckung des Energiebedarfs für Warmwasserbereitung sowie von auftretenden Energieverbrauchsspitzen erfolgt über einen besonders energieeffizienten Gasbrennwertkessel.
Zudem wird zur Reduzierung des Energiebedarfs auch Solarthermie eingesetzt. Die auf den viergeschossigen Gebäuden montierten Solarkollektoren erreichen mit einer Kollektorfläche von ca. 170 m² eine maximale Wärmeleistung von rund 100 kWp.
Bei der im Herbst 2013 bezugsfertigen Wohnanlage wurden seitdem in einem begleitenden zweijährigen Monitoring Wärmeverluste und Energieverbrauchsschwankungen exakt erfasst und ausgewertet. Dadurch sollen die energetischen Auswirkungen von Gebäudekonzept und Anlagentechnik detailliert erforscht und darüber hinaus Handlungsempfehlungen für nachfolgende Wohnungsbau-Projekte entwickelt werden.
Planung: Dressler Mayerhofer Rössler Architekten und Stadtplaner GmbH, München
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