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Anforderung:
Nachverdichtung mit 26 Wohneinheiten wertbeständig und nachhaltig in historisches Umfeld einfügen
Lösung:
Monolithische Bauweise mit kerngedämmten Poroton-Ziegeln, verschleißfrei bei 100-jähriger Standzeit
Zuerst die Kultur, dann das Wohnen: Nach diesem Muster entwickeln sich vor allem in Großstädten Stadtteile, die vormals verlassen und dem Verfall preisgegeben waren. Künstler und Kreative nutzen scheinbar unwirtliche Räume, sei es wegen der sich bietenden Gestaltungsmöglichkeiten, sei es wegen der meist niedrigeren Wohnkosten. Eine lebendige Kulturszene wirkt attraktiv und wertet ganze Stadtteile auf. Geschehen ist dies auch in Lindenau, das Teil des Stadterneuerungsgebiets „Leipziger Westen“ ist. Einst dicht besiedelt, dann zunehmend verlassen, wird der Stadtteil seit einigen Jahren wieder neu entdeckt. Baulücken schließen sich, neue Wohnräume entstehen.
Sensible Gestaltung im Kontext der Nachverdichtung
So auch in der Henricistraße, wo das Berliner Architekturbüro Arnold und Gladisch gemeinsam mit der Propos Projektentwicklung und dem Vertriebspartner Kowo Immobilien eine Nachverdichtung mit insgesamt 26 Eigentumswohnungen realisierte. Mit der Wohnbebauung wird eine Gebäudelücke geschlossen, bestehend aus drei zusammenhängenden Gebäudeteilen mit dem Namen Henrici Trio. Der neue Gebäudekomplex fügt sich mit seinen vier Vollgeschossen und dem abschließenden Staffelgeschoss harmonisch in die Höhenentwicklung der umliegenden Wohnhäuser ein.
Dabei reagiert die moderne Blockrandbebauung auf die denkmalgeschützten Nachbargebäude aus der Gründerzeit, setzt jedoch eigene gestalterische Akzente mit klaren Linien und wenigen, gut gewählten Gestaltungselementen. Dazu gehören auch die abgerundeten Ecken der Eingänge, mit denen sich die drei Gebäudeteile einladend nach außen öffnen. Rundungen markieren auch die Brüstungen der Loggien, die aus der in Bändern gegliederten Fassade leicht hervorspringen.
Unterschiedliche Grundrissvarianten der zwei bis fünf Zimmer umfassenden Wohnungen ermöglichen eine individuelle Raumnutzung auf Wohnflächen zwischen 70 und 175 m². Viel Licht fällt zusätzlich zu den großen Fensterflächen über die Eckverglasungen der Loggien in die Innenräume, die damit einen besonderen Charakter erhalten. Durch die zweiseitige Orientierung aller Wohnungen verfügt jede Einheit über einen Balkon nach Osten zum begrünten Innenhof hin sowie über eine zur Straße nach Westen ausgerichteten Loggia. Die Bewohner der Erdgeschosswohnungen, zu denen auch zwei bis ins erste Obergeschoss reichende Maisonetten gehören, genießen einen kleinen Gartenanteil direkt vor ihrem Wohnraum.
Monolithisches Ziegelmauerwerk
Beim Bau der hochwertigen Wohnanlage entschieden sich die Architekten zusammen mit dem Bauträger bewusst für eine monolithische Konstruktionsweise mit kerngedämmten Hochlochziegeln. Zum Einsatz kam der Poroton-Ziegel S 10–36,5-MW von Wienerberger, der mit seiner Mineralwollefüllung für natürliche Wärmedämmung, erhöhten Schallschutz und ein angenehmes Raumklima sorgt. Auf eine zusätzliche Außendämmung konnten die Planer wegen der ausgezeichneten Dämmwerte des Ziegels verzichten. Dieser Planziegel ermöglicht Gebäude von bis zu neun Stockwerken: Mauerwerksdruckfestigkeit fk 5,20 MN/m², Rohdichteklasse 0,80, Druckfestigkeitsklasse 12, Wärmeleitfähigkeit λR 0,10 W/mK, .
Durch das umfangreiche Poroton-Systemzubehör konnten auch alle Sonderbauteile von den Deckenrandschalen über die Wärmedämmstürze bis zu den Rollladenkästen mit Ziegelbauteilen ausgeführt werden. Damit ist eine wärmebrückenminimierte Konstruktion gewährleistet, die mit ihrer homogenen Ziegeloberfläche einen einheitlichen Putzgrund bietet und Rissbildungen vorbeugt. Die Wohnungstrennwände wurden mit Poroton-Planfüllziegeln PFZ-24,0 mit Druckfestigkeitsklasse 12 errichtet, die durch ihre bauseits betonverfüllten Kammern auch in diesem Bereich die Erreichung anspruchsvoller Schallschutzziele in Ziegelbauweise ermöglichen.
Nachhaltige und werterhaltende Nachverdichtung
Die monolithische Bauweise mit dem natürlichen Baustoff Ziegel verspricht Nachhaltigkeit und Wertbestand über Generationen – für die Investoren ein wichtiges Kriterium bei der Vermarktung ihrer Eigentumswohnungen. Langlebigkeit und ein hoher Wiederverkaufswert machen aus dem Ziegelbau eine sichere Wertanlage für die Zukunft, denn der massive Baustoff garantiert eine verschleißfreie Bausubstanz und ermöglicht Standzeiten von 100 Jahren und mehr. Die robuste und schlagfeste Außenschale aus monolithischem Mauerwerk erfordert nur geringe Instandhaltungskosten und garantiert Wirtschaftlichkeit bei Erhaltung und Nutzung der Immobilie.
Darüber hinaus unterstützt die Speicherfähigkeit der Mauerwerkswände den Temperaturausgleich von Tag und Nacht und sorgt damit für ein angenehmes Raumklima mit hohem Behaglichkeitswert.
Objekt: Wohnanlage Henrici Trio
Standort: Henricistraße, Leipzig-Lindenau
Typologie: Mehrfamilienhaus
Architektur: Arnold und Gladisch Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
www.arnoldundgladisch.de
Projektentwicklung: Propos Projektentwicklung GmbH, Berlin / Vertriebspartner Kowo Immobilien GmbH, Leipzig
Arnold und Gladisch Architekten: „Wir bauen ökologisch – lieber monolithisch als wärmegedämmt. Und wir setzen auf stadträumlich wirksame Freiraumqualität.“
Auszeichnung: best architects 22 award, Wohnbauten des Jahres 2021 (Kategorie Nachverdichtung)
Der „best architects award“ ist ein unabhängiger Award, der zum 16. Mal herausragende architektonische Leistungen prämiert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Er ist Gradmesser der architektonischen Entwicklung im Spitzensegment. Die Auszeichnung „best architects“ gilt seit ihrem Bestehen als Gütesiegel für herausragende architektonische Leistung.