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Monolithische Bauweise mit Ziegel ohne zusätzliche Außendämmung

Hochwertig und sozialverträglich
Monolithische Bauweise mit Ziegel für neue Wohnanlage in Fürth

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Zwei Neubauriegel mit genossenschaftlichem Wohnkonzept werten das Fürther Wohnquartier am Espan auf. Bei der Außenwandkonstruktion entschied man sich explizit für einen hoch wärmedämmenden, perlitgefüllten Ziegel. Der Baustoff sowie die Ausführung als monolithische, verputzte Baukörper erfüllen den Anspruch an nachhaltiges Wirtschaften im Sinne des genossenschaftlichen Verständnisses.

Anforderung:

Wirtschaftlich-nachhaltiger Wohnungsbau für verantwortungsbewusste Genossenschaft

Lösung:

Monolithische Ziegelbauweise ohne zusätzliche Außendämmung


Sabine Heinrich-Renz | be

Erschwinglicher Wohnraum ist auch in Nürnberg knapp, vor allem für Familien und Senioren mit durchschnittlichem Einkommen. Die Wohngenossenschaft Fürth-Oberasbach eG trägt neben Erhalt und Modernisierung ihres Wohnungsbestandes durch den Neubau von Wohnungen zur Reduzierung der Wohnungsknappheit in dieser Region bei. Im Februar 2018 konnten 40 neu errichtete Genossenschaftswohnungen ihren Mietern übergeben werden. Die Wohnbebauung am Fürther Espan, geplant von Hilpert + Kretschy Architekten aus Fürth, verteilt sich auf zwei Bauriegel.

Ein Architekturwettbewerb gab 2014 den Ausschlag für die bestmögliche Nutzung dieses Grundstücks am Rande der historischen Kriegerheimsiedlung am Espan. Hilpert + Kretschy Architekten integrierten mit ihrem Planungskonzept eine zeitlose und doch moderne Architektur in eine historische Wohnsiedlung und bildeten damit Anforderungen und Vorstellungen des Bauherrn an einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Wohnungsbau im Sinne einer verantwortungsbewussten Genossenschaft am besten ab. Die Bauarbeiten begannen im Frühjahr 2016.

Sehr tragfähiger Lückenschluss

Städtebaulich integriert

Die neue Wohnanlage stellt einen städtebaulich harmonischen Abschluss der Bestandsbebauung um einen gemeinschaftlich genutzten Innenhof dar und schließt die aufgelockerte Blockrandbebauung der Wiesen- und Espanstraße. Entlang der Georgenstraße wurde die städtebauliche Ausrichtung der bestehenden Gebäudestangen der nordwestlichen Wohnsiedlung übernommen. Die beiden im Nordwesten erschlossenen Dreispänner entlang der Wiesenstraße bilden den Riegel, der in seiner Grundstruktur eine wirtschaftliche Baukonstruktion implementiert. Auch der Laubengangriegel an der Georgenstraße ermöglichte mit geordneter Schotten-Grundstruktur ein wirtschaftliches Tragwerk. Aufgelockert wird der Laubengang durch kleine individuelle Nischen im Zugangsbereich der Wohnungen. Alle Wohnungen sind nach Art. 48 der BayBO barrierefrei ausgeführt.

Die 2- und 3-Zimmer-Wohnungen verfügen über hochwertig ausgestattete 55 bis 80 m² Wohnfläche. Eine Besonderheit sind die 2½-Zimmer-Mittelwohnungen der Dreispänner. Die Wohnungen im Erdgeschoss haben ebenerdig vorgelagerte Terrassen mit eigenem Gartenanteil. Alle weiteren Wohnungen verfügen über überdachte Balkone, Loggien oder teilüberdachte großzügige Penthaus-Dachterrassen. Die Mittelwohnungen mit ihren 2½-Zimmer-Grundrissen haben jeweils einen multifunktionalen Raum, der sich auch als sommerliche Loggia nach Süden raumbreit öffnen lässt.

Eine wartungsfreie, bauphysikalisch optimale und kostengünstige Alternative zu den üblichen Kunststoff-Rollläden bietet die Verschattung aus einfachen Aluminium-Schiebeläden. Die Dächer wurden als Walmdächer ausgebildet. Großzügige Dachterrassen schließen die darunterliegenden Baukörper ab und bilden einen wirksamen Schutz für moderne Flachdachkonstruktionen. Die Verwendung kontrastreicher Texturen wie der graue, grobe Besenstrich-Putz, kombiniert mit glatten, mattfarbigen Aluminium-Schiebeläden und -Balkonen, gliedern die Fassade und verleihen den Häusern eine eigene Identität.

Solide Eleganz am Park

Nachhaltige monolithische Bauweise in Ziegel

Beide Baukörper sind in massiver, einschaliger Ziegelbauweise errichtet und entsprechen den Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung. Entscheidend tragen die hochwärmedämmenden Außenwände aus Poroton-S9-Planziegeln in 36,5 und 42,5 cm Wanddicke dazu bei, den energieeffizienten Gebäudestandard einzuhalten. Der Planziegel mit einem U-Wert der Wand von 0,23 W/(m²K) bzw. 0,20 W/(m²K) hält mit innenliegender Dämmung aus natürlichem Vulkangestein (Perlit) die Wohnräume im Winter warm und im Sommer kühl. Dafür sorgen seine klimaregulierenden Eigenschaften.

Zahlreiche Zertifizierungen unterschiedlichster Umwelt-Labels von natureplus, über eco-Institut bis Blauer Engel (Poroton-Perlit-Dämmstoff) belegen die wohngesunden Eigenschaften perlitgefüllter Ziegel für die monolithische Bauweise von Schlagmann Poroton. Zur Erhöhung der Speichermasse des Baukörpers tragen die Innenwände (Planziegel T 1,4) und Wohnungstrennwände (S-Pz mit d=24 cm), die ebenfalls mit Poroton-Ziegel realisiert wurden, bei. Für erhöhten Wärmeschutz wurden die in Beton ausgeführten, von der Tiefgarage hoch zu den Wohngeschossen durchgehenden Treppenaufgänge zusätzlich mit Poroton-WDF gedämmt.

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Planziegel mit hoher Tragfähigkeit

Ein neues Lochbild beschert dem Poroton-S9 eine fast 50 % höhere Tragfähigkeit als bisher. Der massive Ziegelkörper gibt statische Sicherheit und meistert hohe Belastungen im mehrgeschossigen Wohnungsbau. Gebäude von bis zu neun Stockwerken in monolithischer Ausführung können damit realisiert werden. Mit der hohen Druckfestigkeitsklasse 12 sowie einer charakteristischen Mauerwerksdruckfestigkeit fk nach DIN EN 1996 (EC6) von 5,3 MN/m² hält der Objektziegel sogar einer Belastung von bis zu 530 t/m² Wand Stand. Mit einer geprüften Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten (F90-AB) erreicht er zudem die geforderten Brandschutzvorgaben im Wohnungsbau. Das korrigierte, bewertete Schalldämmmaß des Poroton-S9 beträgt bei einer Wanddicke von 36,5 cm 52,2 dB und bei 42,5 cm 50,1 dB. Damit lassen sich auch erhöhte Schallschutzanforderungen im Objektbau realisieren.

Einfachheit adaptiert

Fazit

Die Mitgliedschaft in der Wohnungsbaugenossenschaft Fürth-Oberasbach verschafft Mietern eine hohe Wohnqualität. Der Mietpreis der neuen Wohnungen liegt z. B. bei 8,90 Euro/m² zuzüglich Nebenkosten. Dies liegt weit unter dem Durchschnittspreis in der Metropolregion. So verwundert die geringe Fluktuationsrate von 6,5 % (Stand 2016, Wohnungsbaugenossenschaft Fürth-Oberasbach) kaum; ein Auszug oder Wohnungswechsel betrifft als Folge der Demographie meist ältere Mitglieder.

Kluge Planung und die sorgfältige Auswahl qualitativ hochwertiger Materialien zeigen sich bei dieser Baumaßnahme sowohl in der optisch ansprechenden als auch in der technisch-bauphysikalischen Ausführung der Wohnanlage. Auf eine zusätzliche Außendämmung konnte dank der monolithischen Bauweise in Ziegel verzichtet werden. Dem nachhaltigen Gedanken einer langen Lebensdauer sowie wirtschaftlichen Unterhaltskosten der Fassaden wurde somit Rechnung getragen.


Bauherr: Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach eG, Fürth

Planung: Hilpert + Kretschy Architekten, Fürth

Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Fischer und Heißwolf
Gesellschaft Beratender Ingenieure mbH, Nürnberg

Bauunternehmen: GS Schenk GmbH, Fürth

Bauzeit: 05|2016 – 11|2017, Bezug Frühjahr 2018

Grundstücksgröße: 3 244 m²

Bruttogrundfläche: 4 817 m²

Wohnfläche: 2 953 m²


Bauherr Roland Breun: „Wir denken als Genossenschaft in 100 Jahren. Perlitgefüllte Ziegel passen daher zu unserer Philosophie, sie sind nachhaltig und langlebig. Gebäude daraus haben eine hohe Wertbeständigkeit und Stabilität, sie garantieren unseren Mietern ein gesundes Wohnklima.“


50 % mehr Tragfähigkeit

Mit hoher Druckfestigkeitsklasse 12 sowie Mauerwerksdruckfestigkeit fk nach DIN EN 1996 (EC6) von 5,3 MN/m² hält der Planziegel-S9 einer Belastung von bis zu 530 t/m² Wand Stand. Mit einer geprüften Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten (F90-AB) erreicht er zudem die geforderten Brandschutzvorgaben im Wohnungsbau. Das korrigierte, bewertete Schalldämmmaß des Poroton-S9 beträgt bei einer Wanddicke von 36,5 cm 52,2 dB und bei 42,5 cm 50,1 dB.


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