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In historischem Format

Rekonstruktion des Bodemuseums auf der Berliner Museumsinsel
In historischem Format

Eines der anspruchvollsten Sanierungsprojekte Berlins ist die Gesamtplanung der Museumsinsel, die auf eine Idee Friedrich Wilhelm IV. zurückgeht und schon 1841 von Friedrich August Stüler skizziert wurde.

Bereits seit 1990 arbeiten Vertreter von Museen, Politik, Bauverwaltung und Denkmalpflege an einer neuen städtebaulichen inneren und äußeren Erschließung der musealen Anlagen.
Mit der Genehmigung des Masterplans Museumsinsel am 4. Juni 1999 durch den Stiftungsrat Preußischer Kulturbesitz wurde eine wichtige Grundlage für die sammlungsübergreifende Präsentation von Kultur- und Kunstgeschichte aus dem antiken Mittelmeerraum und dem Vorderen Orient bis zum mittelalterlichen Abendland geschaffen.
Ziel ist es, das 1999 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte einzigartige Ensemble bis zum Jahr 2010 zu sanieren und die Baukörper des Bode- und Pergamonmuseums durch einen Tunnel zu verbinden.
Mit der Alten Nationalgalerie ist bereits 2001 das erste wiederhergestellte Museum der Öffentlichkeit übergeben worden, als nächstes soll im Jahr 2005 das Bodemuseum fertig gestellt werden.
Behutsam und originalgetreu
Nach den Plänen der Projektgemeinschaft Atelier Fischer/Tesar wird das Bodemuseum – ein Mauerwerksbau aus den Jahren 1897 bis 1904 – grundinstandgesetzt und umgebaut.
Mit den Abbruch- und Rohbauarbeiten ist die Berliner Firma Bateg Ingenieurbau GmbH beauftragt.
Da alle Maßnahmen den Bestimmungen des Denkmalschutzes unterliegen, sind sie sehr behutsam anzugehen und müssen stets mit besonderem Augenmerk auf die Eigenarten der Gebäudekubatur erfolgen.
Für Bauleiter Gerhard Jakubowski und sein Team ist dies täglich eine neue technologische Herausforderung.
Da es keine Bestandspläne über die einzelnen Gebäudeteile gibt, können bei Abbrucharbeiten so manche Überraschungen auftreten. Dann sind intelligente Lösungen gefragt und Gerhard Jakubowski kann alle seine Erfahrungen bei Bauprojekten verschiedenster Art ins Spiel bringen. „Hier muss man alle Register ziehen, um die konstruktiven sowie statisch extrem schwierigen Baumaßnahmen im Gebäude durchzuführen“, erläutert er.
„Vorhandene tragende Wände werden bis zu einer Höhe von 15 m abgebrochen und abschnittsweise durch neue ersetzt. Einige Wände müssen in ihrem Querschnitt am Wandfuß durch horizontale Schlitze geschwächt und dauerhaft mit Stahlbetonfertigteilbügeln gesichert werden.“
Die Preußischen Kappendecken sind in den einzelnen Ebenen partiell zu sanieren bzw. komplett auszuwechseln.
Bei allen Arbeiten ist das oberste Ziel, den Originalzustand möglichst wieder herzustellen. Um diese Bedingung zu erfüllen, waren Mauerziegel erforderlich, die dem historischen „Reichsformat“ entsprechen, das heißt 250 mm x 120 mm x 65 mm.
Angepasste Rohdichte
Außerdem mussten die Ziegel eine angepasste Rohdichte aufweisen, um das auf Pfählen gegründete Gebäude nicht noch zusätzlich zu den erforderlichen Stahlbeton- und Stahlbauarbeiten zu belasten.
Architekt und Bauleiter entschieden sich für Mauerziegel Mz 12/1,8 von der Wienerberger Ziegelindustrie. Daraufhin wurden 320 000 Stück speziell gefertigt und bei der Sanierung für sämtliche Maurerarbeiten verwendet, sowohl für die Mittelwanderneuerungen als auch für alle Ausbesserungen.
Insgesamt umfasst dieses Projekt eine bebaute Fläche von 4 000 m² und 90 000 m³ BRI (Bruttorauminhalt).
Wenn die Rohbau- und Umbauarbeiten dieses Jahr abgeschlossen sein werden, ist eine wichtige Voraussetzung geschaffen, das Gebäude im Ensemble der Museumsinsel zu einem Anziehungspunkt für alle Kunst- und Kulturinteressierten fertig stellen zu können.
Weitere Informationen
Mauerziegel bba 505
Planer: Projektgemeinschaft Atelier PG Fischer / Tesar, Berlin Statik: Ingenieur-Gesellschaft mbH Saar; Enseleit und Partner, Berlin
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