Viel Platz zum Spielen und Toben für die Kinder, ein angenehmes Arbeitsumfeld für die Erzieher, flexibel nutzbare Räume und Großzügigkeit auch im Freien – das bietet die Kindertagesstätte der katholischen Kirchengemeinde St. Andreas in Homburg-Erbach. Helles Sichtmauerwerk aus gelben Fasensteinen unterstreicht das kindgerechte, freundliche Ambiente.
Dipl.- Ing. Bernd Niebuhr / jo
Mit Gebäudekosten von nur 1 360 Euro pro Quadratmeter nach DIN 276 Kostengruppen 300 und 400 hat die Saarbrücker Krauser Planungsgesellschaft für Architektur und Städtebau mbH gezeigt, dass hohe Planungs- wie auch Ausführungsqualität am Bau kostengünstig zu realisieren ist.
Die Raumkonfiguration des „alten“ Kindergartengebäudes war unter funktionalen wie auch pädagogischen Gesichtspunkten unvorteilhaft, man kann sogar sagen unzumutbar. Mehrere Umbaumöglichkeiten wurden vorgeschlagen und diskutiert – aber keine Variante entsprach den gewünschten gestalterischen, räumlichen wie auch finanziellen Vorstellungen. Letztendlich kam man zu dem Entschluss, das alte Gebäude nicht mehr zu nutzen und stattdessen neu zu bauen. Der Neubau kam dann auf Grundlage einer gemeinsamen Konzeption zwischen dem Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft, dem Saar-Pfalz-Kreis, der katholischen Kirchengemeinde St. Andreas sowie der Stadt Homburg zustande.
Rainer Bastian, Geschäftsführer der Planungsgesellschaft: „Die neue, eingeschossige Kita besteht aus einem dreigruppigen Kindergarten mit zwei Förderräumen, einem Mehrzweckraum, Personalräumen und den erforderlichen Funktionsräumen. Sie erfüllt auch alle Anforderungen an ein behindertengerechtes Gebäude.“
Auf Flure verzichtet
Die gesamte Kita wird über eine zentrale Spielhalle erschlossen, so dass auf Flure verzichtet werden konnte. Im Süden befinden sich die Gruppenräume und die Terrassen, im Norden die Funktionsräume wie WC, Hauswirtschafts- und Schlafräume, wobei Küche, Lager und das Außenlager einen Schutzwall zur Straße bilden und die Gruppenräume und den außen liegenden Spielbereich abschirmen.
Die drei Gruppenräume haben geräumige Holzemporen als zusätzliche Spielebene erhalten. „Sie vergrößern die Spielfläche und sind bei den Kindern ein absolutes Highlight“, erläutert Bastian. „Hier können sie sich zum Beispiel beim Treppenlaufen sehr gut austoben. Gleichzeitig besteht aber auch die Möglichkeit, sich hier oben auf dem Hochsitz zurückzuziehen, um sich auszuruhen.“
Der runde, vielseitig nutzbare Mehrzweckraum ist das verbindende Element zwischen den Gruppenräumen, der Spielhalle und den Nebenräumen.
Das ebenfalls nach Süden orientierte Zimmer der Leiterin wurde dem Eingangsbereich zugeordnet. Gemeinsam mit dem Personalaufenthaltsraum ist das gesamte Außengelände und der Spielflur jederzeit einsehbar.
Sichtmauerwerk mit abgeschrägter Fase
Optisch hellt das Sichtmauerwerk aus gelben KS-Fasensteinen die Kita auf und gibt ihr eine freundliche wie einladende Wirkung. Bastian: „Wir haben den gelben KS-Fasenstein vom Kalksandsteinwerk Bienwald ganz bewusst gewählt. Es strahlt Wärme aus und schafft eine behagliche Atmosphäre. Und die positive Resonanz der Kinder und Erzieher zeigt, dass wir mit dieser Entscheidung richtig gehandelt haben. Sie fühlen sich hier wohl und geborgen.“
Das charakteristische Merkmal des Fasensteins ist die umlaufende, abgeschrägte Fase an den Kanten des Steins. Durch sie tritt die modulare Maßordnung des üblichen Sichtmauerwerks optisch in den Hintergrund. Es wird eine neue Maßstäblichkeit erkennbar, die dezent in einem raffinierten Spiel von Licht und Schatten zum Ausdruck kommt.
Bastian: „Der Fasenstein unterstreicht die moderne Architektur des Kindergartens in idealer Weise. Die Architektur- und Ordnungsprinzipien der Fassade schaffen eine Balance zwischen Lebendigkeit, Ruhe und Entspannung. Insbesondere in Kombination mit den anderen Fassadenmaterialien wie den blauen Fensterrahmen und dem weißen Mehrzweckraum wird dies sichtbar. Es passt alles zusammen. Genau, wie wir es haben wollten.“
Planung: Krauser Planungsgesellschaft für Architektur und Städtebau mbH, Saarbrücken
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