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Neubau des Einfamilienhauses Haus S in Gütersloh

Nichts stört die Form
Neubau des Einfamilienhauses Haus S in Gütersloh

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Es liegt im Grünen und doch fast mitten in der Stadt. Das großzügige Einfamilienhaus Haus S am Rande des Stadtparks besticht nicht nur durch seine Lage. Kompromisslos und konsequent setzten die Architekten das Konzept des raumumfassenden Mäanders um. Entstanden ist ein nicht alltägliches Gebäude mit klarer, unverwechselbarer Formensprache.

Dipl.-Ing. Claudia Närdemann | jo

Dass die Innenstadt nur zehn Minuten entfernt ist, lässt das rund 2 000 m2 große Grundstück in Gütersloh nicht vermuten. Vom Baumbestand des angrenzenden Stadtparks umsäumt, scheint es fernab städtischen Lebens zu liegen. Am nördlichen Rand des Grundstücks wurde Haus S errichtet. Es erstreckt sich über eine Länge von enormen 35 m.

3D-Mäander

Schlicht aber wirkungsvoll ist die Idee des Mäanders, die die Architekten Spiekermann ihrem Entwurf zugrunde legen. Dreidimensional ausgeführt, erhebt sich ein weißer Mäander in die Höhe und verleiht dem Gebäude einen skulpturalen Charakter. Zwischen seinen „Schlingen“ wird gewohnt: Großzügige, eingezogene Verglasungen umfassen den Innenraum, ohne dabei übermäßig zu dominieren. Die Außenwände im Norden und Westen sind überwiegend geschlossen gestaltet. Dahinter befinden sich die Funktionsräume.

Der Mäander dient als Basis für den Wohnraum, sowohl gestalterisch als auch funktional. Er trägt das Erdgeschoss mit süd- und ostseitig umlaufender Terrasse sowie das Obergeschoss mit Dachterrasse. Die Räume des Erdgeschosses liegen nicht ebenerdig, sondern erhöht auf der ersten Mäanderebene, wodurch ein schwebender Eindruck entsteht.

Für Dynamik sorgen die verschiedenen Längen der Ebenen. Die Grundebene von Haus S bietet Platz für 245 m2 Wohnraum und die Terrasse. Etwas kürzer ausgeführt ist die darüberliegende Ebene, da sie nicht die ganze Terrasse überdacht. Der abschießende waagerechte Teil des Mäanders erstreckt sich nur über ein Viertel seiner Gesamtlänge. Er bildet das Dach für das Obergeschoss mit seinen 50 m2 Wohnraum und der Dachterrasse.

Konsequentes Konzept

Das Entwurfskonzept ist konsequent ausgeführt: Nichts stört die Grundform des Mäanders. Die Aufgänge zum Eingang und zur Terrasse sind als eigenständige, freistehende Betontreppen gestaltet. Südwestlich des Gebäudes errichteten die Architekten separat eine elegante Doppelgarage, die das Gesamtbild mitprägt und ergänzt, ohne dabei hervorzustechen. Der schlichte Kubus ist in Weiß und Grau ausgeführt. Bei der Wahl des Garagentors achteten Architekt und Bauherr auf gestalterische sowie funktionale Aspekte und entschieden sich für ein „LPU“ Sektionaltor von Hörmann in Anthrazitgrau. Das elegante Tor liegt unter der Decke und öffnet platzsparend senkrecht nach oben. Bis ins Detail durchdacht ist das Garagentor mit der exakt gleichmäßigen Sickenaufteilung. Seine Lamellen sind so geformt, dass die Übergänge im geschlossenen Zustand nahezu unsichtbar bleiben.

Tragende Konstruktion

Die Tragkonstruktion des Einfamilienhauses besteht aus Stahlbeton für die horizontalen Ebenen und Kalksandstein-Mauerwerk für die Wände. Der Mäander ist mit einer hinterlüfteten Vorhangfassade von Hebrok Fassaden aus weiß eloxierten Aluminiumplatten versehen.

Für eine hochwärmegedämmte, energiesparende und wärmebrückenfreie Außenwandkonstruktion sorgt die Kalksandstein-Funktionswand von KS-Original. Auch die Innenwände bestehen aus Kalksandstein. Mit dem Baustoff konnten sämtliche konstruktiven und bauphysikalischen Anforderungen betreffend Schall- und Brandschutz sowie Wärmespeicherfähigkeit erfüllt werden. Für die Wärmedämmung der Außenwände kam „Styrodur“ von BASF zum Einsatz. Neben seinen Dämmeigenschaften gaben auch das niedrige Eigengewicht sowie die einfache Verarbeitung den Ausschlag für die Materialwahl. Die Dämmung verfügt zudem über hohe Druckfestigkeit und ist alterungs- und verrottungsbeständig.

Beeindruckendes Raumkontinuum

Das eigentliche Wohnen findet auf einer Etage statt. Auf 245 m2 bietet das Erdgeschoss großzügigen, lichtdurchfluteten Lebensraum. Im östlichen Teil befinden sich abgetrennt zwei Schlafräume, das Badezimmer und die Ankleide. Entlang der nördlichen Außenwand sind Garderobe, Hauswirtschafts- und Abstellraum sowie das Treppenhaus mit einer frei schwebenden Faltwerktreppe angeordnet.

Gleich beim Betreten des Hauses durch den Haupteingang im Süden bietet sich ein Blick über den offenen Wohnraum, der mit zwei Dritteln der Gesamtlänge des Gebäudes einen Großteil der Geschossfläche ausmacht. Er präsentiert sich als lichtdurchflutetes Raumkontinuum ohne störende Innenwände. Lediglich der mittig im Raum stehende Kamin trennt Ess- und Kochbereich, mehr optisch als baulich, vom dahinterliegenden Wohnbereich. Durch die raumhohe durchgehende Verglasung und die schwellenlosen Übergänge zur Terrasse fließen Innen- und Außenraum ineinander. Der deutliche Bezug zum umgebenden Grün verleiht dem Wohnraum eine besondere Aufenthaltsqualität. Über die nordseitig liegende Treppe wird das Obergeschoss erschlossen. Hier befinden sich auf 50 m2 Gästeschlafzimmer, Büro sowie ein Bad und die Dachterrasse.

Die Schlichtheit der Innenräume wird von weiß verputzten Wänden und Decken sowie dem dunklen Echtholz-Dielenboden ohne Sockelleisten betont. Auf die Innenwände wurde der Glattputz „MP 75“ von Knauf aufgebracht. Der mineralische Trockenmörtel auf Gips-Basis ist feuchtigkeitsregulierend und diffusionsoffen. So schafft er ein behagliches und wohngesundes Raumklima. Durch die feine Oberfläche entsteht eine edle, ruhige Optik, die die Architektur des Gebäudes unterstreicht.

Neben der Optik war für den Bauherrn auch eine ausgefeilte Technik wichtig: Ein „KNX System“ samt leistungsfähigem „Gira HomeServer“ wurde installiert. Mit dem System sind alle Komponenten der Haustechnik wie Heizung, Beleuchtung und Markisen verknüpft. Über das Touchpanel „Gira Control 19 Client“ wird die gesamte Gebäudetechnik gesteuert und kontrolliert. So lässt sich beispielsweise überprüfen, ob beim Verlassen des Hauses ein Fenster geöffnet ist. Die „Gira Wohnungsstation“ zeigt per Video, wer vor der Haustür steht.

Eingebunden in seine grüne Umgebung und losgelöst von den baulichen Strukturen der Stadt präsentiert sich Haus S gestalterisch autark. Die Architekten Spiekermann entwickelten aus der Idee des Mäanders eine eigene Architektursprache, die mit Dynamik und großer Leichtigkeit ein skulpturales Gebäude im Grünen schafft.

Architekt Oliver Spiekermann: „Haus S ist nicht mit dem Grund verwurzelt, sondern davon abgesetzt. So erzeugen wir eine schwebende Wirkung. Wände und Decken schwingen sich um die Räume.“

Architekten:

Architekten Spiekermann, Beelen

www.architekten-spiekermann.de

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