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Stilvoll trocken gelegt

Sanierung der Alten Börse München
Stilvoll trocken gelegt

Im Münchner Börsengebäude fand von 1963 bis 2007 der bayerische Aktienhandel statt. Feuchtigkeitsschäden erforderten eine behutsame Trocknung des repräsentativen Neorenaissance-Bauwerks. Dazu wurden elektrisch betriebene Heizstäbe in Bohrlöcher der Wand eingebracht.

Nähert man sich dem Lenbachplatz, fällt eine stilvoll gegliederte Sandsteinfassade mit historisierenden Zierelementen ins Auge. Erbaut 1896 nach den Plänen des Architekten und Bauunternehmers Albert Schmidt, diente das Haus zunächst als Bankgebäude, bis 1963 die Bayerische Börse dort einzog. Innen trifft man auf große und weitläufige Räume; die freundliche Helligkeit speist sich aus dem innen liegenden Lichthof. Umbau- und Modernisierungsarbeiten hatte das altehrwürdige Baudenkmal bereits Ende der 1940-iger und 70-iger Jahre erlebt. Es folgte von 2007 bis Ende 2009 eine Sanierung, die den ursprünglichen Glanz des Gebäudes wiedererwecken sollte.

Im fünften Obergeschoss zeigten sich Undichtigkeiten im Dachbereich, dadurch bedingt war das angrenzende Ziegelmauerwerk durchnässt.
Trocknungsverfahren
Zunächst versuchte ein Anbieter, das Mauerwerk mit Infrarotplatten zu trocknen. Ohne ausreichenden Erfolg, da das Mauerwerk bis zu 1 m dick ist. Der Immobilien- und Baukonzern Kondor Wessels kam dann in Kontakt mit der Isotec-Gruppe, die seit über 20 Jahren darauf spezialisiert ist, Feuchtigkeitsschäden dauerhaft zu beseitigen. Die Analyse ergab, dass die Feuchtigkeit über ein undichtes Glasdach tief ins Mauerwerk eingezogen war. Nicht nur die vorgesetzte Sandsteinfassade war betroffen, sondern auch das gesamte dahinter liegende Ziegelmauerwerk war „klatschnass“ nach Angaben von Henning Gebhardt, Geschäftsführer des Isotec-Fachbetriebes aus München.
Isotec ging vor, wie bereits bei der erfolgreichen Trocknung der Anna Amalia Bibliothek in Weimar: Spezielle, elektrisch betriebene Heizstäbe wurden nach dem Bohren in die Wand eingebracht. Etwa 50 m² durchfeuchtete Wandfläche erforderten über 1 200 Bohrlöcher. Nach und nach trocknete die Wärme das Mauerwerk aus.
Als Nebenwirkung entwickelte sich durch den Trocknungsprozess eine große Menge Wasserdampf, der so schnell wie möglich nach außen geleitet werden musste, um keinen Kondensationsschaden zu provozieren. Da es in den betroffenen Räumen keine Fenster gab, die geöffnet werden konnten, halfen Ventilatoren, den Wasserdampf in Schläuchen ins Freie zu führen.
Zudem mussten die Bohr- und Trocknungsarbeiten mit besonderer Vorsicht durchgeführt werden. Der Bodenbelag besteht aus hochwertigem Parkett, wie es sich sprichwörtlich für eine Börse gehört. Es wurde mit extra zugeschnittenen Holzplatten abgedeckt und mit darüber gespannten Vliesteppichen vor Verunreinigungen geschützt.
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