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Glas-Faltwände: Schöner Zugewinn

Sanierung eines Wohnhochhauses in Hamburg
Glas-Faltwände: Schöner Zugewinn

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Am Alsenplatz in Hamburg Altona erstrahlt ein Wohnhochhaus aus den 70ern in neuem Glanz. In die energetische Vollmodernisierung wurden auch die Loggien einbezogen. Wärmegedämmte Glas-Faltwände bieten einen luftigen Balkon-Charakter im geöffneten – und einen geschützten Freisitz im geschlossenen Zustand.

Johanna Schmidt-Thomsen | be

Der Bezirk Altona ist westlichster der sieben Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg – gut angebunden an Nah- und Fernverkehr. Der Stadtteil mit seiner bunten Einwohnerstruktur gilt als Mikrokosmos voller Leben. In den Jahren 1971 bis 1973 wurde nahe des Alsenplatzes entlang der Eckernförder Straße ein Gebäudekomplex von beachtlichem Ausmaß als Wohnanlage errichtet.
Die SAGA GWG als kommunales Wohnungsunternehmen in Hamburg ist heutige Eigentümerin der Wohnanlage. Attraktive Wohnungen mit günstigen Mieten, ganzheitliche Quartiersentwicklung und konsequente Umsetzung eines energetischen Strukturkonzeptes bildeten auch bei dieser Sanierung wesentliche Bausteine.
Die Wohnanlage Eckernförder Straße 2–77 zieht sich über den gesamten Straßenzug und gliedert sich in drei Blöcke: Block A besteht aus einem 16-geschossigen Hochhaus mit zweigeschossigem Sockelbau, dem sogenannten Ladentrakt. Block B ist ein 200 m langer Riegel mit sechs aneinander gereihten, achtgeschossigen Häusern. Block C bildet ein solitär stehendes sechsgeschossiges Wohngebäude.
Alle Gebäude wurden – typisch für die Bauweise Anfang der 70er Jahre – in Beton-Fertigteilbauweise errichtet und unterlagen einem dringendem Sanierungsbedarf: Die schlechte Energiebilanz waren für Mieter und Eigentümer nicht mehr tragbar.
Die SAGA GWG entschied, die energetische Vollmodernisierung aller 370 Wohnungen in drei Bauabschnitten umzusetzen. So wurde in einem ersten Schritt in 2014 das Wohnhochhaus in Block A saniert. Dabei wurde die gesamte Gebäudehülle mit ihren Fassaden, Fenstern, Loggien, Dachflächen und Kellerdecken gedämmt. Die Energieversorgung, Installationsstränge und Bäder wurden erneuert, Flure, Laubengänge und Treppenhäuser mit nach den aktuellen Brandschutzauflagen ausgestattet. Die Sanierung wurde durch die Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt gefördert und mit Fördermitteln der KfW Bank finanziert.
Mehr Raum durch Verglasungen
Das 16-stöckige Wohnhochhaus erhielt im Zuge der energetischen Sanierung eine rundum erneuerte und attraktiv gestaltete Fassade. Die hinterlüftete Aluminiumbekleidung der Ränder und Fluchtbalkone in drei verschiedenen Gold-Tönen verleihen dem Gebäude eine ansprechende Optik und warme Ausstrahlung. Die 137 Wohneinheiten verteilen sich mit 8 160 m² Wohnfläche vom 3. bis zum 16. OG, im zweigeschossigen Sockel befinden sich Büroräume der SAGA GWG Geschäftsstelle Altona, Mietergemeinschaftsräume und Gewerbe. Das Angebot mit Wohnungsgrößen von 42 bis 100 m² bedingt eine durchmischte Bewohnerstruktur.
Die gesamte Fassade mit ihren zahlreichen Loggien entwickelte sich zum Kernthema der Sanierung, bildeten diese doch den energetischen Schwachpunkt: Einbetonierte Betonplatten ohne thermische Trennung verstärkten als Wärmebrücken den Wärmeverlust.
Das Architekturbüro Czerner Göttsch Architekten zog die logische Konsequenz: Die Bestandsbrüstungen wurden gedämmt und die Loggien mit wärmegedämmten Glas-Faltwänden geschlossen, um die Aufenthaltsbereiche gegen Kälte, Wind und Lärm zu schützen und gleichzeitig wertvollen Wohnraum hinzuzugewinnen. Die Glas-Faltwände schützen die Bausubstanz dauerhaft gegen Witterungseinflüsse und verhindert durch Einhausung der einbetonierten Betonplatten Wärmebrücken. Das Vorziehen der thermischen Ebene spart Kosten für herkömmliche Sanierungsmaßnahmen ein: Das großflächige Dämmen innerhalb der Loggien, das aufwendige Erneuern von Abdichtungen der offen bewitterten Loggien und der Austausch der Verglasung inklusive Balkontür in „zweiter Ebene“ entfallen.
Auch die Bewohner profitieren: Die verglasten Loggien fungieren im geschlossenen Zustand als energetische Wärmefalle und fördern die passive solare Energiegewinnung. Der Heizbedarf für die Wohnräume verringert sich. Im offenen Zustand bleibt den Bewohnern bei schönem Wetter der luftige Balkon-Charakter erhalten, denn die Glas-Faltwände lassen sich über die gesamte Breite von circa 3,40 m auffalten. Die Qualität der Wohnungen und der Wert der Immobilie steigen durch den nachhaltigen Schutz der Bausubstanz und den Zugewinn an attraktivem Wohnraum.
System mit ausgefeilter Technik
Für die Ausführung setzte sich Solarlux mit seinen hochwertigen Glas-Faltwänden gegen seine Marktbegleiter durch. Sie überzeugten die Planer insbesondere durch Flexibilität, ausgereifte Technik und ansprechende Optik.
„Unsere hohen Anforderungen an die Aluminium-Glas-Fassaden vor den Loggien konnte einzig Solarlux gerecht werden. Wir erhielten eine flexible, großzügig öffenbare, leicht handhabbare, hochwärmegedämmte Glas-Faltwand“, berichtet Architekt Jürgen Göttsch.
Die Glas-Faltwand SL 60e ist ein Aluminiumprofilsystem mit Hohlkammerprofil und Schaumkern, welches mit 59 mm Bautiefe und 130 mm Flügelstoßbreite sehr schlanke Profilansichten gewährleistet. Dank der Dreifach-Isolierverglasung mit verbessertem Randverbund als „warme Kante“ ist mit dem Ug-Wert von 0,6 W/m²K ein hoher Wärmedämmwert erreicht. Der Uw-Wert der Glas-Faltwand mit 1,46 W/m²K trägt zu einem angenehmen Wohnkomfort bei.
Die insgesamt 390 Glas-Faltwände bestehen aus 1 388 Glasflügeln und wurden je Loggia mit vier Elementen ausgeführt. Auf der Westseite des Wohnhochhauses schützt eine Kombination aus Sonnenschutzglas und Wärmeschutzglas – Eurofloat Combi Neutral 70/40 – zusätzlich vor Aufheizung am Nachmittag.
Im Bereich der Fluchtbalkone im 1., 6., 11. und 16. Geschoss sind die Glas-Faltwände raumhoch ausgeführt und bilden eine optische Unterteilung der Fassadenfläche. Die Betonung der horizontalen Fluchtbalkone gliedert die enorme Gebäudehöhe und verleiht dem Hochhaus eine angemessene Maßstäblichkeit neben der niedrigeren Nachbarbebauung.
Die oben angeordneten Laufwagen sind in Edelstahlschienen kugelgelagert. Sie besitzen leise Laufflächen, die die Leichtigkeit während ihrer Bedienung dauerhaft sichern. Ein hoher Grad an Luft-, Regen- und Winddichte wird mit dem Abdichten über EPDM-Dichtungen in zwei Ebenen und die umlaufenden Anschlagprofile an den Rahmen erreicht. Die dauerhafte Wertbeständigkeit der Glas-Faltwand ist durch den Einsatz von hochwertigen Materialien gewährleistet.
Geräuschemissionen des verkehrsreichen Alsenplatzes und der Alsenstraße werden über den hohen Schallschutz der Glas-Faltwände erfolgreich abgeschirmt.
Auch das gesamte Lüftungskonzept der Wohnung ist mit einbezogen: Pro Glas-Faltwand ist ein effizienter Lüfter als Nachström-Öffnung für die Wohnung mit Nebenräumen in das System oberhalb eines der vier Glaselemente eingebaut. Integrierte Reinigungsbeschläge ermöglichen bequemes Putzen der Außenscheiben von innen. Es fallen keine Kosten für aufwändige Fassadenreinigungen an.
Damit die hinterlüftete Fassade fachgerecht – seitlich den Rahmen überlappend – anschließen kann, wird bei herkömmlichen Lösungen das umlaufende Rahmenprofil oft unnötig stark aufgedoppelt. Wärmebrücken durch ungünstige Uf-Werte der einzelnen Rahmensegmente entstehen; es wird unnötig viel Material verbraucht. Speziell für dieses Bauvorhaben ist zusammen mit dem Architekten ein Werkzeug entwickelt worden, welches einen für dieses Projekt passgenauen Blendrahmen herstellt.
Dieser passt sich exakt ohne aufwendige Aufdopplung der spezifischen Anschlusssituation an – verhindert Wärmeverluste und spart Material. Zudem besitzt er eine in den Rahmen integrierte vorgefertigte Befestigungsvorrichtung, die den Bauablauf optimiert.
Mit den Balkonverglasungen haben Eigentümer wie Bewohner in jeder Hinsicht dazugewonnen: Optimale Belichtung und hinzugewonnene Wohn- und Freiräume sichern zufriedene Mieter. Ästhetische Fassadengestaltung geht einher mit energetischer Optimierung und individuellem Gebäudeschutz.
Die Architekten haben schon mehrfach Erfahrungen mit Solarlux bei vorangegangenen Bauvorhaben gesammelt: „Solarlux unterstützte uns – wie immer – mit qualifizierter Planung und sehr gewissenhafter Ausführung. Fachgerecht und termintreu. Dabei immer mitdenkend im Sinne des Projektes.“ Bauherrin und Architekt haben bereits für den folgenden Bauabschnitt – Block B – dasselbe Unternehmen für die Balkonverglasungen beauftragt.
Architekturbüro: Czerner Göttsch Architekten, Hamburg
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