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Innendämmung aus Mineraldämmplatten

Umbau eines denkmalgeschützten Kasernengebäudes zur Wohnanlage in Oldenburg
Ganz ohne Dampfsperre

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Eine Oldenburger Kaserne wird sukzessive zum neuen Stadtquartier umgebaut. Bei Sanierung und Umbau des „Thomasblocks“ trägt zum neuen Energieeffizienhausstandard Kfw 70 eine aus denkmalpflegerischen Gründen erforderliche Innendämmung aus Mineraldämmplatten bei. Diese weisen eine geringe Wärmeleitfähigkeit sowie Diffusionsoffenheit auf.

In der Kaserne Donnerschwee waren einst bis zu 12 000 Soldaten stationiert. Anfang der neunziger Jahre begann die schrittweise Verlegung von Einheiten an andere Standorte, bis im Jahr 2007 die militärische Nutzung endete. Die danach brach liegende Anlage wurde im Herbst 2012 von der Projektgesellschaft Parkresidenz Oldenburg GmbH & Co.KG erworben. Nun soll auf dem rund 19 ha großen Gelände ein großzügiger Wohnpark mit über 700 Wohnungen und viel Grün entstehen.

Die Planung übernahm der für den Investor schon bei anderen Konversions-Projekten tätige Architekt Uwe Thal aus Magdeburg. Er entwarf in enger Abstimmung mit der Stadt Oldenburg für das Quartier ein zukunftsfähiges, sozialverträgliches Konzept. Für die neue Mischnutzung wurde neben Kleingewerbe und Dienstleistungsunternehmen vorrangig eine große Bandbreite unterschiedlichster Wohnformen und Wohnungstypen vorgesehen. Sie decken die Ansprüche von Singles, Senioren und Familien ab und umfassen neben exklusiven Maisonette-Wohnungen unter anderem auch preisgünstige Sozialwohnungen.
Zentrales Ziel war der möglichst weitgehende Erhalt der vorhandenen Bausubstanz. Außer einigen Neubauten auf vorhandenen freien Flächen beinhaltete das Konzept deshalb vor allem die Sanierung und den behutsamen Umbau der ehemaligen Kasernengebäude zu Wohnraum.
Beginn mit ältestem Gebäudeteil
Im November 2014 wurde im ersten Bauabschnitt mit Sanierungs- und Umbaumaßnahmen am Kasernengebäude mit Nummer 25 begonnen. Der sogenannte Thomasblock ist ältestes Gebäude der Donnerschwee-Kaserne. Während die anderen Kasernen-Bauten meist aus dem Baujahr 1937 stammen, wurde das ehemalige Kaserneneingangs-Gebäude bereits 1882 errichtet. Der viergeschossige Gebäudeblock steht wie der Großteil der Kasernengebäude unter Denkmalschutz. Besonders beeindruckend sind außer dem repräsentativ wirkenden Erscheinungsbild die imposanten Abmessungen der Außenwände aus Backsteinmauerwerk mit Dicken von 56 bis 68 cm.
Für den umgebauten Thomasblock wurden insgesamt 81 Wohneinheiten mit Größen zwischen 50 und 160 m² eingeplant. Sie erhielten im EG jeweils eine Terrasse oder wurden mit einem vorgestellten Balkon ausgestattet. Bei den neuen Grundrissen achteten die Planer darauf, die Innenwände weitgehend zu erhalten. Die nachträglich für Barrierefreiheit und mehr Komfort eingebaute Aufzuganlage wurde auf der Gebäuderückseite angeordnet.
Effektiv und feuchteausgleichend
Sanierung und Umbau übernahm als Generalunternehmer die mit Konversionsprojekten erfahrene Firma Briesenhof aus Marl. Aufgrund denkmalpflegerischer Vorgaben war für den baulichen Wärmeschutz der Fassaden eine Innendämmung gefordert. Hier bot sich aufgrund einer geringen Wärmeleitfähigkeit von nur 0,042 W/(mK) und hoher nachhaltiger Umweltverträglichkeit sowie besonders aus wirtschaftlicher Sicht die Multipor-Mineraldämmplatte der Xella Deutschland GmbH als ideale Lösung an. „Mit der Multipor-Dämmplatte hatte ich auch schon bei anderen Sanierungsprojekten positive Erfahrungen gemacht“, betont Bauleiter Werner Elsberger.
Ein wesentlicher Vorteil bei dieser Innendämmung war beispielsweise, dass eine Dampfsperre nicht verlegt werden musste. Die diffusionsoffenen Multipor Mineraldämmplatten verfügen über einen hohen Anteil von geschlossenen, wärmedämmenden Luftporen.
Anfallendes Tauwasser wird dadurch temporär von den Zellwänden der Luftporen aufgenommen und durch natürliche Austrocknung der mineralischen Dämmung feuchteausgleichend an die Raumluft abgegeben. Die feuchteregulierende Wirkung der Dämmplatten trägt so für die zukünftigen Wohnungsnutzer zudem zu einem behaglichen Raumklima bei. Vorteilhaft war wie bei allen Bauvorhaben auch der gewährleistete hohe Brandschutz. Die nicht brennbaren Dämmplatten der Baustoffklasse A1 nach DIN 4102 erzeugen zudem unter Brandbelastung weder Rauch noch giftige Gase.
Wirtschaftliche Klebemontage
Die Verlegung der Dämmplatten (600 x 390 x 100 mm) auf der Innenseite des Außenmauerwerks war aufgrund ihrer ausreichenden Fixierung mit kombiniertem Armierungs- und Klebemörtel unkompliziert. Eine Verdübelung der Dämmplatten musste nicht erfolgen. Die Holzbalkendecken konnten am Wandanschluss geöffnet werden, so dass zeitsparend eine durchgehende geschossübergreifende Innendämmung verlegt wurde.
Im Vergleich zu oft sehr schadhaften Wandoberflächen anderer Altbauten erwies sich die Innenseite des Außenmauerwerks als relativ stabiler Untergrund. „Eine Stabilitätsverbesserung oder Überarbeitung der Wandoberflächen war in der Regel nicht erforderlich“, so Elsberger. „Nur in den ehemaligen Feuchträumen mussten natürlich die Fliesen abgeklopft werden.“ Der speziell auf die Multipor-Platte abgestimmte Mörtel wurde exakt nach den Herstelleranleitungen angerührt. Nach dem vollflächigen Auftrag auf die zu klebende Dämmplatte erhielt er zur besseren Haftung eine Durchkämmung per Zahntraufel. Beim anschließenden Einschwimmen an die Wand achteten die Verarbeiter beim Ansetzen der Platteinsbesondere auf einen Abstand von rund 2 cm zur stoßenden Platte. Dank der minimalen Fugenabstände konnte auf eine Fugenverspachtelung weitgehend verzichtet werden.
Insgesamt wurden bis Juni 2015 rund 3 500 m² Multipor-Dämmplatten montiert. Neben der Dämmung der Außenwände dämmte man bis zu einer Einbindetiefe von ca. 0,5 m auch die in die Außenwände eingebundenen Innenwände mit ca. 2 cm dicken Multipor-Platten. Damit konnte die Gefahr von entstehenden Wärmebrücken verhindert werden.
Städtebauliches Gesamtkonzept:
Dipl.-Ing. Architekt Uwe Thal, Magdeburg
Bauleitplanung:
Planungsbüro Diekmann & Mosebach, Rastede

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